Ich hätte gar nie aufstehen sollen. Echt nicht. Was es zu bedeuten hatte, verschlafen auf den Zug zu gehen, war mir nie ganz klar. Trotzdem jeden Tag die gleiche Strecke. Die gleichen Leute. Gleich lang und höchst selten Verspätung. Wie es mir geht. Wie es mir geht? Wie es mir geht hat sie gefragt! Drecksschlampe ich wurde von meiner Frau verlassen, habe die Nacht durchgesoffen und mindestens 2/3 vorne und 1/3 hinten rausgelassen. Gut, antworte ich. Ehrlichkeit bei Fragen um mein Wohlbefinden währen in der heutigen Gesellschaft nicht sehr angebracht. Hat ja niemand mehr Zeit. Wie es mir geht. Welche Gottverdammte Nonne sagt jemals die Wahrheit auf diese Frage. Gut. Gut. Super gut. Ultimativ super mega gut. Und ich geh gleich kotzen. Damals. Als ich noch ganz klein war irgendwo zwischen Spielgruppe und Kindergarten. In der kleinen Legoburg versunken. Da sollte ich jetzt sein. Ich hätte das Leben ablehnen sollen. Hätte einfach sagen sollen: Nein ich geh nicht in die Schule, ich bleibe hier und baue Lego. Ich hätte mit dem Schnuller im Maul sagen müssen: Fick dich Bastard und lass mich meine Welt selber bauen! SimCity2004 für Neugeborene. Wissen zu erlangen ist Dummheit. Weil die wenigsten die Verantwortung tragen können. Wie es mir geht? Hatte gestern superhightech Genfood. Von daher kann ichs jetzt nicht recht beurteilen, ob es die mutierte Gurat (Mischung zwischen Gurke und Kopfsalat) ist, die mich lächeln lässt oder die Tatsache dass du einen solch schönen Ausschnitt hast. Ficken? Sie redet nicht mehr mit mir. Dabei wollte sie mich schon immer haben. Nur wollte sie das platonische Drumherum natürlich auch. Bei ihrer Fettleibigkeit gilt der Begriff „Drumherum“ aber nicht. Ficken und weg. Und Wegficken. Du weisst? Genau. Doch wo waren wir. Ich war also auf dem Weg zur Arbeit, hatte mich konform den Fragen gestellt die einem gestellt wurden. Habe alles unterdrückt. Nur das meine Gegenüber nicht auch noch anfängt zu denken. Wohin kämen wir denn noch. Wenn alle denken würden.