Hallo Theubner,
Das Setzen von Satzzeichen gehört für mich zum Text dazu. Als Autor will ich ja etwas sagen, und versuchen, es so deutlich, wie ich will, dem Leser zu erklären.
Hier fand ich eine eindeutige Trennung der Sätze sinnvoll, da der Grundgedanke des Textes nicht mehrdimensional ist.
Lässt man Satzzeichen weg, entscheidet man sich zum einem gegen Sätze überhaupt und zum anderen überlässt man dem Leser eine sehr rohe Textmenge.
Erst die kleinen Satzzeichen binden Worte wirklich zu Sinnzusammenhängen zusammen.
Es macht nur dann Sinn sie wegzulassen, wenn ihr Fehlen neue Assoziationen ermöglicht. Deine Version kommt deshalb ohne Satzzeichen aus, weil sie gar nicht woanders, als an den regulären Stellen stehen können. Dann kann man sie aber auch setzen.
Letzendlich liest sich mancher Text dadurch doch einfacher.
Meistens will ich von einem Text zuerst erfahren, was er mir sagen will. Ob es darin noch mehr gibt, stellt sich meist erst bei wiederholtem Lesen ein.
Der Saft frischer Tomaten färbt Sand nicht, macht ihn nur nass. Ein in diesen Sand gemaltes Bild ist etwas beständiger - soweit die Auflösung des kleinen Bildes.
Der Unterschied in den Enden ist die Aktion.
In meiner wird das Gesicht als spontane Idee, vielleicht durch eine schöne Erinnerung, gemalt.
Mit den gleichen Händen, die gerade noch eine Tomate zerstörten, wird ein Bild geschaffen.
Bei Dir sieht man ein Gesicht in den Sandformen, die die Tropfen des Tomatensaftes bilden.
An welches Gesicht hast Du gedacht, das Du das lustig fandest?
grübelt
lap