halb liegend

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HerbertH

Mitglied
zähnisches reißen mit spuren am knochen
lücken verschlossen in reihen zum beißen
löcher gestopft mit künstlichem bein

blendendes heißlicht in angstvollen augen
schweiß rinnt im nacken und finger krampfen
dünne zylinder betäuben den schmerz

pelzige zungen gefühllos zerbissen
lippen geschwollen im harmlosen stammeln
endlich kehrt fühlen zurück zum glück
 

ENachtigall

Mitglied
Da mag niemand ran, lieber Herbert, weil: wer lässt sich gerne das Quälen beim Dentisten so lautmalerisch schildern, dass der Leser-Schweiß sich in den Poren schon quasi startklar macht ?

Das Gedicht überfordert uns, auch mich. Ich bin aber uneingeschränkt Fan der letzten, sehr gelungenen Zeile.
endlich kehrt fühlen zurück zum glück
Liebe mitfühlende Grüße,

Elke
 

Label

Mitglied
Lieber Herbert

zum Thema Zahnarzt könnte ich etliche Strophen mitsingen,
ich kann dir aber aus Erfahrung sagen, dass auch da eine Gewöhnung einsetzt, bis dahin, dass man schon mal bei einer Marathonsitzung einschläft und somit dem Zahnarzt die Arbeit erheblich erschwert.
wie gefiele dir
schweiß rinnt im nacken [blue]die[/blue] finger [blue]ver[/blue]krampfen

das klänge in meinen Ohren rhythmisch passender

der letzte Vers fällt ebenfalls aus dem Rhytmus, aber durch die veränderte Betonung ergeben sich auch Bedeutungsverschiebungen, so daß ich sozusagen im Nachsatz noch eine Reflexion über die Bedeutung des Glücks anstellte.
pfiffig gemacht

lieber Gruß
Label

PS alles Gute für eine schnelle Erholung und mögest du bald wieder die Zähne zeigen ;)
 
Lieber Herbert,
die Verbindung von Zahnarzt und Lyrik ist immer (wenigstens) ungewöhnlich. Wilhelm Busch würde ich es auf Anhieb zutrauen.
Dein Gedicht ist mir einfach zu dramatisch. Vielleicht könntest du es mit Reinem ironisieren???
Gruß
Karl
 

HerbertH

Mitglied
zähnisches reißen mit spuren am knochen
lücken verschlossen in reihen zum beißen
löcher gestopft mit künstlichem bein

blendendes heißlicht in angstvollen augen
schweiß rinnt im nacken und finger verkrampfen
dünne zylinder betäuben den schmerz

pelzige zungen gefühllos zerbissen
lippen geschwollen im harmlosen stammeln
endlich kehrt fühlen zurück zum glück
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Elke,

ein schmerzvolles Thema, in der Tat.

Danke für die mitfühlenden Grüße!

Liebe Label,

Dank für Deinen Vorschlag. Ich habe ihn leicht abgeändert aufgegriffen.

Lieber Oliver,

de gustibus ... Ich denke über die Adjektive nochmal nach.

Lieber Karl,

dass es ironisch gemeint ist, kommt anscheinend nicht so recht heraus. Es auf Reime umzustellen, würde ein ganz anderes Gedicht ergeben.

Vielen Dank Euch allen für Eure Kommentare

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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