Halblicht

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Vom Gartenfenster links zu meiner Seite
kriecht ohne Laut die Dämmerung ins Haus.
Sie weitet sich mit kühlen Farben aus,
als ob sie einen dunklen Teppich breite.

Am Himmel stehen letzte Wolkenfetzen -
sanftrosa noch, doch schon verblasst der Ton
und langsam taucht die Welt ins Monochrom,
als würde sie sich selbst mit grau benetzen.

Die Augen brauchen länger, um zu fassen,
was sich in Halblichts Düsternis verbirgt;
ich spür, wie meines Schauens Trägheit wirkt
und kann mich in den Abend fallen lassen.

So gleit ich aus dem Licht zur Nacht hinüber
und dunkle mit dem Himmel Richtung schwarz.
Was wichtig war vom Tag; mein Herz bewahrt's.
Komm, sternbestickte Decke, senk dich nieder!





.feb_2024
 

Scal

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Die begabte Dichterin.
Diese fließende Hinfühlsamkeit, dieses Erschmecken mit gerechtigkeitssensibler, feinporig abspürender Zunge ...

LG
 

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Liebe/r @petrasmiles , @MarcL , @SilberneDelfine und @Scal ,

ich danke von Herzen für all die schönen Bewertungen, Rückmeldungen und Komplimente. Ich bin selten verlegen, aber diesmal habt ihr es geschafft.
Es ist eins von der Sorte Gedichte, die ich - wenn ich auch noch so sehr wollte - nicht erzwingen kann. Entweder es fließt und das findet zeitgleich mit dem Hinfühlen statt, oder eben nicht. Ich hab schon festgestellt, dass diese Gedichte eher mich finden...über das Fließende...als umgekehrt.
Ich freu mich sehr, dass mein Gefühl sich offensichtlich nach außen hat tragen lassen, um euch zu finden.

LG,
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