HAMAS (gelöscht)

B

bonanza

Gast
wie immer dicht an den nachrichten.
aber zu weit entfernt von der lebensrealität der
menschen in palästina, um ein solches gedicht zu rechtfertigen.
davon abgesehen nicht schlecht geschrieben.

ein essay wäre okay.

aber zur lyrik hält die gravitation nicht.
thema und gedicht fliegen auseinander.

bon.
 

Inu

Mitglied
hallo bonanza
wie immer dicht an den nachrichten.
aber zu weit entfernt von der lebensrealität der
menschen in palästina, um ein solches gedicht zu rechtfertigen.
same procedure as everytime. ;)

I do my best
Auch wenn es nicht gut genug ist.

Gruß
Inu
 
B

bonanza

Gast
ich weiß, inu, meine kritik ist kein vorwurf.
ein simples feedback.
dummerweise interessieren mich deine gedichte.
warum nur? vielleicht bin ich zwiegespalten.
du mußt nicht denken, dass ich aus blödheit auf etwas
herumreiten will.
poesie verlangt mehr nähe zum subject.
sie schreit förmlich danach!

bon.
 

Inu

Mitglied
Bon
schön, dass Dich meine Gedichte interessieren, auch wenn Du sie nicht gut findest.;)

Dieses hab ich noch einmal verändert.
Immer auf der Spur der ( meiner ) Wahrheit.

Ich grüß Dich
Inu
 
M

Melusine

Gast
Hallo Inu,
ich weiß nicht... ich glaube ich fände das gut, wenn es eine Palästinenserin geschrieben hätte. So finde ich es einfach nur, hm, merkwürdig. Warum schreibst du so eine Gedicht? Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Bitte nicht bös sein, das ist nicht wertend gemeint.
LG Mel
 
F

Fitzberry

Gast
Hallo Inu,
ich fände es noch besser, wenn es ein beliebiger Mensch aus Israel / Palästina geschrieben hätte. Aber nun hast's du geschrieben. ;-)
Und jetzt ist er da, der Text und kann gelesen oder ignoriert werden.
Und es sieht doch tatsächlich so aus, als wär's dem Text völlig egal, wer ihn geschrieben hat.
Genau wie mir. ;-)

Liebe Grüße
Robert
 

Inu

Mitglied
Liebe Melusine

ich glaube ich fände das gut, wenn es eine Palästinenserin geschrieben hätte. So finde ich es einfach nur, hm, merkwürdig. Warum schreibst du so eine Gedicht? Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen
Melusine, ich schreibe nur über das, was mich innerlich berührt, ich gebe zu, ich kenne persönlich Palästinenser nur flüchtig, mein Sohn hat ein paar Freunde, die jetzt in Deutschland leben und von ihrem Schicksal weiß ich auch das meiste nur aus seinen Erzählungen.
Ich interessiere mich schon seit Jahren für die Nah-Ost-Problematik ( leider war ich nie in diesen Ländern )

Wenn ich ein Gedicht schreibe, dann tue ich es, weil ich es von innen her will.

Ein schönes Wochenende
wünscht Dir
Inu
 

Inu

Mitglied
Lieber Fitzberry

ich fände es noch besser, wenn es ein beliebiger Mensch aus Israel / Palästina geschrieben hätte
Warum, Fitzberry?
Mir geht diese Sache nahe, ob Ihrs alle glaubt, oder nicht.
Ist es so schwer, sich das Leben der Palästinenser vorzustellen ohne Bewegungsfreiheit, ohne Entfaltungsmglichkeit seit JAHRZEHNTEN am Tropf der Welthilfe zu hängen, bei jedem 'Aufmucken' zu wissen, dass ein israelischer Flugzeugangriff Dein Haus und Deine Habe dem Erdboden gleich machen wird und Dein Land kann sich nicht dagegen wehren, es sei denn, Du schickst Deine Söhne als Selbstmordattentäter in den Tod. Ich weiß, Israel ist auch in gewissem Sinn Opfer.

Gruß
Inu
 
B

bonanza

Gast
das ist es ja, inu, ich nehme dir deine betroffenheit ab
und trotzdem ...
 
M

Melusine

Gast
Hallo Inu,
ich weiß nicht, vielleicht ist es das Pathos, was mich stört. Das könnte ich bei einer "direkt Betroffenen" vermutlich besser nachvollziehen. Dann wieder ist es nicht konsequent pathetisch, sondern teilweise trockene Beschreibung und Erklärung, die Sprache zu dürr für ein Gedicht.
Irgendwie ist mir bei deinem Text unbehaglich.

LG Mel

P.S.: Dass es dich berührt, glaube ich dir!
 

Inu

Mitglied
Hallo Fitzberry

Und es sieht doch tatsächlich so aus, als wär's dem Text völlig egal, wer ihn geschrieben hat.
Ja, so sehe ich das auch. Natürlich wärs dem Text lieber, wenn er besser und wirkungsvoller wäre. :) Mir auch :)

Liebe Grüße
Inu
 

Inu

Mitglied
Hallo bon und Melusine

Melusine Du schreibst:
ich weiß nicht, vielleicht ist es das Pathos, was mich stört. Das könnte ich bei einer "direkt Betroffenen" vermutlich besser nachvollziehen. Dann wieder ist es nicht konsequent pathetisch, sondern teilweise trockene Beschreibung und Erklärung, die Sprache zu dürr für ein Gedicht.
Irgendwie ist mir bei deinem Text unbehaglich.
Ja, ich fühle, was Ihr beide meint. Zu dürr, zuviel Pathos, zu wenig Pathos. Wahrscheinlich merkt man am ganzen Ton, dass ich keine direkt Betroffene bin. Sachliche Prosa wäre vielleicht besser. Leichter zu machen und mir entsprechender ist natürlich so eine Prosalyrik-form und deswegen hab ich sie genommen.

Ich mach jetzt auch nichts mehr dran, lass es einfach mal so stehen, wissend, dass es disharmonisch und nicht aus einem Guss ist. Ich bin ein ziemlich pragmatischer Mensch und denke, besser, ein unvollkommenes Gedicht über ein wichtiges Thema, über das ich sprechen will, als überhaupt nix drüber zu schreiben.


Ich danke Euch fürs Lesen
Liebe Grüße
Inu
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo Inu,

auch wenn du es so stehen lassen willst: Das Manko deines Textes liegt in der wechselnden Perspektive. Du sprichst zuerst als Beobachtender, möglicherweise als Reporter; dann - völlig unvermittelt - als Ankläger (und somit aus Betroffenheitssicht). Das kann so (ohne Überleitung/Erklärung/Sinngebung) nicht funktionieren.

Grüße von Zeder
 

Inu

Mitglied
Zeder, ich habe das Gedicht jetzt umgeschrieben. Käme es so Deinen Vorstellungen näher?:)


Also:

Am 26. Januar 2006 errang die radikal-islamische Terrororganisation HAMAS einen gewaltigen Wahlsieg in den palästinensischen Gebieten.


HAMAS
bedeutet
'leidenschaftlicher Eifer'
-so las ich
und ich dachte:
diese Vereinigung ist stärker
als der Wille der Vernünftigen,
die Wut uneinsichtiger,
geknechteter Seelen
zerbricht jetzt die Fesseln der Logik,
dieses Volk von Verlierern
so scheint es,
kriecht niemals zu Kreuze
und kämpft auf die einzige Art,
die ihm noch bleibt.

HAMAS

Dass die ganze Welt
sich in großer Empörung
abwende,
erzählen mir unsere Medien.
Dass die ganze Welt
erregt applaudiere,
sagt Al-Arabiya.

O Israel,
auch du hast keineswegs eine weiße Weste,
das Blut unserer Märtyrer, die du schufst,
trug Früchte,
sagen sie.
Achmed Jassins Geist
wird jetzt lächeln bei Allah.
Und das kleine Mädchen
das deine Soldaten heute blindlings erschossen,
wird nicht vergessen sein,
sagt Al-Jazeera,
auch ist keiner der Kämpfer umsonst gestorben,
den du durch Brutalität und Waffenübermacht getötet hast,
Israel.

Die grünen Fahnen wehen.
In Gaza herrscht Jubel
HAMAS ist da!
HAMAS ist Mythos.
HAMAS ist Stolz,

ist
Sprengstoff
oder
Neubeginn.


Gruß
Inu
 
D

dubidu

Gast
Liebe Inu,

HAMAS ist Mythos.
HAMAS ist Stolz
nein, HAMAS ist weder Mythos noch Stolz - HAMAS steht für Terror und liegt auf der Hass-Skala nur noch vor dem Islamischen Dschihad und vor Al Kaida.

Ich stimme Bon zu:

...aber zu weit entfernt von der lebensrealität der
menschen in palästina, um ein solches gedicht zu rechtfertigen.
und verstehe, dass du über etwas schreibst, das du nicht kennst:

Ich interessiere mich schon seit Jahren für die Nah-Ost-Problematik ( leider war ich nie in diesen Ländern )
und ich hoffe, dass
HAMAS in ZUKUNFT nicht mehr für Sprengstoff sorgt, sondern auf
Neubeginn setzt.

Denn nach dem mittelalterlichen Korruptions- und Vetternwirtschaftssystem der Al Fatah braucht die Region eine HAMAS, die von der Sprengstoffweste zur Friedenstaube mutiert. Auch wenn ich der HAMAS nicht über den Weg traue, gebe ich ihr eine Chance und setze auf das Prinzip Hoffnung.

gez. das dubidu,
der die Region gut kennt und ein halbes Jahr dort gelebt hat
 
G

Gelöschtes Mitglied 7299

Gast
Inu,

ich bevorzuge die erste Version und ich denke- auch ein Aussenstehender darf und sollte sich Gedanken über diese Welt-hier speziell um den Nahen Osten- machen

liebe Grüße
Thomas
 

Inu

Mitglied
danke, Thomas, fürs Lesen.

Ja, ich glaube auch, dass es legitim ist, als Außenstehender über politische Themen zu schreiben. Ich mache manchmal Spontangedichte, oft auch, um mich innerlich abzureagieren und ändere später, nach vielem Erwägen wieder, etwas ab. Das hier lasse ich jetzt einmal ruhen.

Liebe Grüße
Inu
 
H

HFleiss

Gast
Hamas

Inu, ich finde es richtig, dass du dieses Gedicht geschrieben hast, das gleich vorweg. Was mir an diesem Gedicht gefällt, ist die Aktualität. Wer aktuell ist, kann sich irren, weil er noch zu nah dran ist, er kann eine Sache gänzlich falsch sehen, ja er kann sogar das Gegenteil von dem erreichen, was er vorhatte, und natürlich besteht auch immer die Gefahr, dass er plakativ wird. Er muss schlicht Mut haben, seine Meinung zu äußern. Ich finde, du betrachtest in diesem Hamas-Gedicht beide Seiten kritisch, und das ist völlig richtig, denn beide Seiten sind nach Jahren des Kampfes sowohl im Recht als auch im Unrecht. Wer erwartet, dass sich ein Dichter uneingeschränkt hinter die offizielle Politik des Landes stellt, hat irgendwas vom Auftrag des Dichters, die Wahrheit zu schreiben, nur die Wahrheit!, nicht begriffen. Ein Gedicht ist das Subjektivste, das ich kenne. Was ja nicht heißt, dass man nur seinen Bauchnabel betrachten sollte. Natürlich lebt einer, der Gedichte macht, auch in seiner Zeit, und natürlich hat er das Recht, ja als denkender Mensch sogar die Pflicht, zu seiner Zeit Stellung zu beziehen. Und natürlich sieht ein Gedicht, das sich mit seelischen, inneren Vorgängen beschäftigt, anders aus als ein politisches. Inu, ich spüre deine Besorgnis aus dem Gedicht, und damit drückst du aus, was meiner Ansicht nach sehr, sehr viele Menschen bewegt und sie letztlich - leider! - verstummen lässt. Die Gründe sind bekannt. Ich finde das Gedicht nicht daneben gegangen, es ist eine lyrische Äußerung, eine sehr warmherzige und eine sehr kritische. Ich begreife das langsame Herantasten an das Thema, das Pathos ist mir verständlich, und ich finde es sogar angebracht. Natürlich kann man über dieses Thema auch einen Essay schreiben, aber du hast nun mal ein Gedicht geschrieben, ein politisches, und dass das nicht jedem zusagt, ist doch nicht verwunderlich. Ich wünschte, mehr Lyriker hätten den Mut, sich auch zu ihrer Zeit zu äußern, und zögen sich nicht nur in ihr Inneres zurück. Nichts gegen Bauchnabel-Lyrik, ich mag auch sie, aber davon gibt es meines Wissens schon ganze Bibliotheken.

Hanna
 



 
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