Handwerker-Lahmericks B

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george

Mitglied
Falsches Holz

Ein Jung-Schreinermeister aus Mainz,
der wollte was Kleines, sie keins.
[ 8]Drum baut' er 'ne Wiege,
[ 8]dass sie ihm erliege.
Jetzt hat sie was Kleines, nicht seins.


Mafia-Methoden

Ein Maurermeister aus Gießen,
den ließ der Zementstaub of niesen.
[ 8]Ein and'rer Polier,
[ 8]der neckt' ihn beim Bier
und ruht jetzt im Bad hinter Fliesen.
 
L

label

Gast
hallo george

wun-der-schön deine limericks, ich kann keinen lahmen ausmachen
da ich eine vorliebe für holz habe , kommt es gelegen daß ich den holzigen für besonders pfiffig erachte

danke auch für die medizinische aufklärung, den tinnitus kannte ich, auch wenn es bei mir keiner pfeifft :D

ein büchlein mit allen limerickisierten handwerksberufen
könnte ich mir prima vorstellen

lieb grüßt
label
 

george

Mitglied
Danke für Lob und Kritik, liebe label.
Die Idee zu den Handwerkern stammt von blaustrumpf. Sie fing an damit, ich habe die Idee nur aufgegriffen und wollte ihren Faden nicht mit eigenen Texten zukleistern. Dann mach' ich's eben hier.

Büchlein? Mal sehen, ob mir noch was einfällt...
 

george

Mitglied
Umschulung

Ein Korbmachermeister aus Wedding
flocht Körbe und Möbel aus Pedding.
[ 8]Kaum Geld kam bei rum,
[ 8]d'rum schulte er um.
Heut' ist er ein Großer in Petting.


Missioniert

Da gab's einmal den Flaschnermeister,
der wurd' beim Schweißen immer dreister
[ 8]bis Wasserstoff ihn arg zerschoss,
[ 8]die Welt ganz grell auf ihn ergoss.
Seither glaubt er an Flaschengeister.
 
U

Urbinia

Gast
<Limericks

Hallo George,
zwei schöne Limis, witzig, geistreich und formal in Ordnung- sieht man selten in der LL ( leider). Die meisten Limis hier haben grausige Formfehler.. deine sind echt gut- Kompliment!Tschüssi von Urbinia
 

george

Mitglied
Seilerei

Ein Seilmachermeister aus Veilen
der liebte beim Bier das Verweilen.
[ 8]Doch Gattin Vanessa,
[ 8]die droht mit dem Messa.
Drum ging er dann doch zum Abseilen.
 

george

Mitglied
Mehr Profit

Ein Buchdruckermeister aus Peine
ließ einmal die Wut von der Leine.
[ 4][ 4]"Jetzt hab’ ich genug,
[ 4][ 4]vom ganzen Betrug.
Jetzt druck ich halt auch nur noch Scheine!
 

george

Mitglied
Schwarzarbeit

Ein Gipsermeister aus Fips
der rührte gern Farbe in Gips
[ 8]mit der Kohlenschaufel,
[ 8]statt Kelle und Traufel.
Es fehlte ihm etwas der Grips.
 

george

Mitglied
Eine kurze Erklärung für "Titinus" steht unter dem Originaltext, Bernd.

Bei "Titinus" handelt sich um eine seltene Augenkrankheit bei Gleichstrom-geplagten Elektrikern. Sie brach kurz nach der Erfindung des Dynamos im 19. Jahrhundert ganz unerwartet aus. Werner Siemens soll auch an ihr gelitten haben, weshalb die Krankheit in der medizinischen Literatur auch als "Retina Siemensiensis" geführt wird. In der angelsächsichen Literatur wurde sie aber immer unter "Titinus" geführt, da es schon im 19. Jahrhundert erste Heilungsversuche mit geringen Gaben des chemischen Elements Titin gab. Auf Dauer hat sich in der angelsächsischen Literatur der lateinische Begriff "Retina Siemensiensis" leider nicht durchsetzen können - ganz ähnlich zur Einheit Siemens als Kehrwert des Ohm...

In einer schwächeren Stufe trat die Krankheit übrigens auch bei Walter Schottky in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts als sogenannte "Halbwellenschwäche" auf. Immerhin hat sie ihm aber ermöglicht, klar zu erkennen, dass mit den nach ihm benannten Schottky-Dioden Gleichrichtung möglich ist, ohne gleich vollständigen Gleichstrom zu erhalten.

Inzwischen sind sowohl "Halbwellenschwäche" als auch "Retina Siemensiensis" fast vollständig heilbar. Dennoch vermeiden die meisten Elektriker nach wie vor Gleichströme, sondern ziehen Wechselstrom vor. Je nach Land hat die Vermeidunsstrategie jedoch zu unterschiedlichen Spannungen (z.B. 110 oder 230 V) und Frequenzen (50 Hz, 60 Hz) geführt. Eisenbahnelektriker sind noch die Mutigsten, sie verwenden die niedrigesten Frequenzen aber dafür hohe Spannungen.

Ich hoffe, zur Aufklärung beigetragen zu haben.

Jürgen
 

george

Mitglied
Lückenbüser

Ein Zahntechnikermeister aus Brügge
ging gerne in Rock und Perügge.
[ 4][ 4]Die Freier der Stadt
[ 4][ 4]die hatten’s bald satt.
Seither büßt er mit Zahnlügge.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke, Jürgen, jetzt habe ich es begriffen, was Titinus ist. Alles klar. Die andere Erklärung war mir nicht so klar.

Vielen Dank.

Bernd
 

george

Mitglied
Wer andern eine Stufe klaut...

Ein Treppenbauer aus Meppen,
der liebte es Kunden zu neppen.
[ 4][ 4]Er sparte gern Stufen,
[ 4][ 4]bis er kam zum Rufen:
„Mein Bein ist gebrochen, Ihr Deppen!“
 

george

Mitglied
Fensterspanner

Ein Fensterbauer aus Trier,
der schraubte an jedem Scharnier.
[ 4][ 4] Das fiel bei den Damen
[ 4][ 4] dann doch aus dem Rahmen.
Statt Glas klebt er Tüten-Papier.
 

george

Mitglied
Durchblick

Ein Fensterputzer aus Leinen
der putzte im Schlips gern, im Feinen,
[ 4][ 4]bis seine Krawatte
[ 4][ 4]mal Kalkstreifen hatte.
Ab da war er mit sich im Reinen.
 

george

Mitglied
Midlife Crisis

Der Hufschmid von droben von Kuf
verdarb sich bei Kunden den Ruf.
[ 4][ 4] Statt Pferdezügeln
[ 4][ 4] lebt er vom Bügeln.
Er meint, das sei auch ein Beruf.
 

george

Mitglied
Danke, silverbird, für das Lob. Bitte nicht in den Bildschirm fallen, das gibt sonst Splitter...

Bei den letzten Zweien mangelte noch etwas am Rhythmus. Da muss noch geraspelt und gehobelt werden.

Herzliche Grüße
Jürgen
 



 
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