Handy-Mandy

3,30 Stern(e) 6 Bewertungen

anbas

Mitglied
Handy-Mandy

Ihr Name ist Mandy
Die Frau mit dem Handy
Im U-Bahn-Abteil
Da nimmt jeder Teil
An dem was sie spricht
Doch das stört sie nicht
Ihr dummes Gelaber
Ein Wortschwallgewaber
Es ist so banal
Und auch asozial
Es nervt fürchterlich
Ich weiß, nicht nur mich
Die Frau mit dem Handy
Ihr Freund heißt wohl Andy
Ach würd sie nur schalten
Die Fresse mal halten
Doch da wird nichts draus
Und ich steige aus
 

anbas

Mitglied
Handy-Mandy

Ihr Name ist Mandy
Die Frau mit dem Handy
Im U-Bahn-Abteil
Da nimmt jeder teil
An dem was sie spricht
Doch das stört sie nicht
Ihr dummes Gelaber
Ein Wortschwallgewaber
Das ist so banal
Und auch asozial
Es nervt fürchterlich
Ich weiß, nicht nur mich
Die Frau mit dem Handy
Ihr Freund heißt wohl Andy
Ach würd sie nur schalten
Die Fresse mal halten
Doch da wird nichts draus
Und ich steige aus
 

Curd Belesos

Mitglied
moin, moin. Es stört mich kolossal, dein asozial auf banal. Der Umgang mit einem "handy" kann nicht das sein, was sich auf banal reimt. Wir wären eine sich auf banal reimende Gesellschaft. Aber besser weiß ich es auch nicht, daher unter "Spontane Leseeindrücke oder freie Textassoziationen" abgegeben. LG Curd
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Lärmverschmutzung

Stell dir mal vor, dass das „Simsen“ mit dem Handy der "New Age Generation" auch noch Krach machen würde. Dann könnten wir uns wohl erst gar nicht mehr in U-Bahnen wagen.

Deine kleine Momentaufnahme gefällt mir und gefällt mir gleichzeitig überhaupt nicht (ich meine die Lärmverschmutzung selbst).

Gruß vom Ironbiber
 

anbas

Mitglied
Hallo Curd,

ich muss gestehen, dass ich Deinen Einwand nicht ganz verstehe. Aber vielleicht verstehen wir beide uns gegenseitig nicht ganz. Daher ein paar Anmerkungen zu "asozial", wie ich es hier in diesem Gedicht verwende (und verstehe ;)):

Ich nutze es hier in doppelter Bedeutung. Zum einen geht es um den Inhalt, der da geredet wird. Ich erlebe es so oft in der Bahn, dass es sich wirklich um asoziales Gerede handelt, man beschimpft sich auf übelste Art und Weise, zieht über andere her und hat insgesamt einen Umgangston, der unterirdisch ist.
Zum anderen gibt es für mich ein asoziales Verhalten - und darunter verstehe ich inzwischen nicht nur die "klassische" Bedeutung. Ich halte es für asozial, wenn ich gezwungen werde, in Bahn, Bus und Cafe das - ja oft auch laute - Gerede der anderen mithören zu müssen. Da ist null Rücksichtnahme. Es gibt noch viel mehr von diesem - ich nenne es mal "neuen" asozialen Verhalten.

So, das waren meine Gedanken an dieser Stelle. Ich hoffe, ich konnte ein wenig zur Klärung beitragen.

Liebe Grüße

Andreas
 

anbas

Mitglied
Hallo Ironbiber,

danke für Deine Rückmeldung. Ja: Lärmverschmutzung ist das Stichwort. Leider gibt es immer mehr Lärmverschmutzungsquellen und immer weniger Ruheräume.

Liebe Grüße

Andreas
 

Curd Belesos

Mitglied
moin,moin, anbas
mein Kommentar ist nicht nur eine gefühlte Entrüstung. Als die erste Dampflock in Deutschland lief, hat man sie als Teufelswerk verflucht. Später war sie ein Segen, konnte man doch Truppen schneller transportieren.
In Deutschland haben über 60 Miillionen Bürger ein Handy. Sie sind nicht asozial, auch ihr Verhalten nicht. Auch wenn es dich stört.
Wiki=
Der Ausdruck „Asoziale“ war hauptsächlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine politisch genutzte Sammelbezeichnung für als minderwertig eingeschätzte Menschen aus der sozialen Unterschicht. Als „Asoziale“ wurden und werden teilweise bis heute insbesondere Bettler, Landstreicher, Obdachlose, Prostituierte, Zuhälter, Fürsorgeempfänger, Suchtkranke (z. B. Alkoholiker), Zigeuner und andere Unangepasste bezeichnet.

Mit freundlichem Gruß Curd
 

anbas

Mitglied
Hallo Curd,

mir war klar, dass dieses Gedicht von seinem Inhalt her nicht nur Begeisterungsstürme auslösen wird.

Ich arbeite im sozialen Bereich und kenne die Wurzeln des Begriffs "Asozial". Wenn ich ein Verhalten als asozial bezeichne, heißt das noch lange nicht, dass ich die Menschen für asozial halte. Für mich ist das ein wichtiger Unterschied! Unabhängig davon was Wiki sagt, denke ich, dass es inzwischen eine andere Form des asozialen Verhaltens gibt. Nenne es von mir aus auch rücksichtslos. Ich denke allerdings, dass eine bestimmte Form des sozialen Verhaltens verloren geht oder bereits verloren gegangen ist. Dort, wo dieses Gefühl für ein soziales Verhalten nicht mehr da ist, entsteht asoziales Verhalten. So sehe ich das zumindest.

Mit diesem Gedicht spreche ich mich auch nicht gegen Handys aus. Es geht um die Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Viel zu selten erlebe ich es, dass jemand sein Gespräch in Bus oder Bahn abbricht, mit dem Hinweis, dass es nicht der passende Augenblick wäre, weil man eben in der Bahn sitzt. Viel zu selten erlebe ich es, dass zumindest leise gesprochen wird. Ähnliches gilt zum Beispiel auch für den Gebrauch von Musik im öffentlichen Raum. Mich nervt das Rasseln aus den Ohrstöpseln, und da ich selber solche Dinger benutze, weiß ich, dass es auch leiser geht.

Man hat mich wegen dieser Einstellung auch schon als "spießig" bezeichnet - für mich fast schon Höchststrafe :D. Aber wenn der Wunsch nach einem sozialen Umgang miteinander, der Wunsch nach weniger Lärmbelästigung in einer sehr lauten Welt spießig ist, bitte, dann bin ich eben spießig (zumindest in diesem Punkt ;)).

Liebe Grüße

Andreas
 

Curd Belesos

Mitglied
Handy Mandy & Co.

....lt. Wiki: und andere Unangepasste..........
langer Rede kurzer Sinn.
Ich finde die Idee die deinen Versen zugrunde liegt gut. Ich finde die Ausführung gut.
Aber: wenn alle Handy Nutzer in der Bahn im Theater oder im Cafe es nutzen und das tun sie, wird es, bzw. ist es bereits normal. Wir mögen es nicht, aber die Realität hat unsere Meinung überholt. Es sind nicht mehr die Unangepassten, die Asozialen. Nein, es ist normal. Es ist Scheiße , aber Normal.
Daher ist banal/azozial negativ bei mir aufgestoßen.
Alle regen sich darüber auf, aber alle tun es.
Aus diesem Grunde habe ich kein Mobiltelefon, aber meine Frau :) LG Curd
 

revilo

Verboten
mir ist es völlig wurscht, wie man eine laut telefonierende Tussi bezeichnet...auf jeden Fall finde ich es abartig, wenn jemand stundenlang im Zug laut labert und man unfreiwillig zum Zeugen des Gessprächs wird...das ist schlicht und ergreifend eine Frage der Höflichkeit....übrigens: "Handy-Mandy" ist klasse....den Ausdruck solltest Du Dir patentieren lassen.....

Lg revilo
 

anbas

Mitglied
Hallo Ihr beiden,

die Sache mit dem Patent werde ich mir mal überlegen :D. Und Danke für das grundsätzliche Lob!

Ein Letztes zu Dir, Curd:
Ich bin nicht grundsätzlich gegen Handys, nur gegen die Art und Weise, wie manche Leute damit umgehen. Ich bin auch nicht grundsätzlich gegen Autos, aber dagegen, dass manche mit 50 durch Spielstraßen brettern. Nur, weil es solche Dinge gibt, heißt das noch lange nicht, dass man sich alles damit erlauben kann. Außerdem, nur weil es angeblich normal ist, heißt es noch lange nicht, dass es richtig und gut ist (Esst mehr Scheiße Leute, Millionen von Fliegen können sich nicht irren...).
Nee, ich schwimme schon viel zu oft mit dem Strom. An alles will ich mich nicht gewöhnen - selbst, wenn es ein Kampf gegen Windmühlen ist oder ich als Sonderling gelte. Lange Zeit war es auch völlig normal, dass in Cafés und Restaurants geraucht wurde. Wer dagegen aufbegehrte, galt als Weltfremd. Und heute gibt es fast überall Rauchverbote.

Ich lege nicht unbedingt Wert auf das letzte Wort, doch aus meiner Sicht habe ich nun wirklich alles dazu gesagt, was ich zu sagen habe. Ach nee – eins wäre da noch: Ich freue mich, dass meine Zeilen diese Diskussion ausgelöst haben! Dafür danke ich!

Liebe Grüße

Andreas
 



 
Oben Unten