Happy Halloween!

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„Wie sehe ich aus?" Ida zog sich die Krempe des Hexenhuts zurecht und sah ihren alten Freund Fynn erwartungsvoll an.
„Wie eine alte Hexe", kicherte Fynn, und da er den Kalauer selbst nicht überzeugend fand, setzte er noch schnell ein „steht dir wunderbar, vor allem mit der Maske" hinzu.
„Wird auch Zeit, dass du deine aufsetzt, nicht dass dir jemand deine 700 Jahre ansieht. Wir wollen uns ja zuerst amüsieren." Ida drückte ihm eine Maske in die Hand, auf der das Gesicht eines Druiden aufgemalt war, und gehorsam stülpte Fynn sie sich über.
„Gut, dass wir beide klein sind. Vergiss nicht, deine Stimme zu verstellen", riet Ida ihm, ehe sie sich unter die bunt kostümierten Kinder auf der Straße mischten. Die meisten waren mit ihren Eltern unterwegs. Ida und Fynn suchten sich ein Paar mit drei Kindern aus.
„Dürfen wir mit Ihnen gehen?", fragte Ida und freute sich, dass ihre Stimme wie die einer Neunjährigen klang, es hatte genutzt, das zu üben, genau so wie das etwas linkische Halten des Besens.
„Wo sind denn eure Eltern?" Der Vater musterte Ida und Fynn misstrauisch.
„Die müssen arbeiten", antwortete Fynn, „im Krankenhaus. Unser Vater ist Arzt, und..."
„Wir kommen natürlich nicht mit, wenn Sie nicht wollen", fiel Ida ihm ins Wort, und sofort kam ihr die Mutter der Kinder zu Hilfe.
„Natürlich könnt ihr mitkommen, Ryan ist manchmal zu misstrauisch." Sie lächelte Ida und Fynn an und wuschelte Fynn durch das feuerrote Haar.

Zwei Stunden später war Idas Hexenhut voller Bonbons, Lakritze und anderen Süßigkeiten, und Fynn hatte sich die Hosentaschen so vollgestopft, dass sie ausbeulten.
„Vielen Dank, dass wir mit Ihnen kommen durften", bedankte Ida sich bei der Familie und machte sogar einen Knicks. „Wir gehen jetzt nach Hause." Sie zog Fynn an der Hand und drängte ihn auf die andere Straßenseite.
„Lasst euch die Süßigkeiten schmecken und happy Halloween!" Die Eltern und ihre Kinder winken ihnen zum Abschied zu.

In einer ruhigen Seitenstraße fischte Ida als erstes die Lakritze aus dem Hut und steckte sie sich in den Mund. Welch herrlicher Geschmack! Da konnte sie tausend Jahre alt werden, dieser Genuss würde immer etwas Besonderes sein. Fynn sah ihr ungeduldig zu.
„Wir haben noch etwas vor", erinnerte er sie.
„Ich weiß, aber ich habe ja gesagt, wir amüsieren uns zuerst." Sie merkte, dass Fynn ärgerlich wurde und fegte die Süßigkeiten rasch in ihre Manteltasche, ehe sie den Hut wieder aufsetzte und ihm den Besen hinhielt.
„Steig auf!"
Das ließ Fynn sich nicht zweimal sagen. Er liebte es, mit ihr zu fliegen.

„Was glaubst du, wer es sein wird?", fragte Ida drei Stunden später, nachdem der Besen sie durch die Lüfte getragen und sie sich einige Häuser und die dort lebenden Menschen angesehen hatten. Idas Besen war mit einer Glaskugel ausgestattet.
„Der 99-jährigen im ersten Haus bestimmt", antwortete Fynn, „und ich glaube, auch die Frau im letzten Haus. Sie ist schon lange krank. Sie wird das ganze nächste Jahr nicht mehr schaffen."
„Sonst niemand? Ich hätte gerne noch einen Jüngeren, einen, der im selben Alter stirbt wie wir."
„Okay. Dann holen wir Ryan."

„Diese Kinder, die mit uns gehen wollten, kamen mir komisch vor", sagte Ryan zu seiner Frau, als sie zu Hause waren und ihre eigenen Kinder endlich im Bett lagen.
„Ich wollte sie nicht wegschicken, wenn ihre Eltern so hart arbeiten müssen", erwiderte seine Frau und berührte ihn zart. „Nächstes Jahr holen wir niemanden mit."
Ryan schüttelte sich. „Jetzt ist mir auf einmal kalt geworden." Er nahm seine Frau in den Arm.
„Nein, nächstes Jahr holen wir niemanden mit."
 

ahorn

Mitglied
Hallo SilberneDelfine,

ein paar Kleinigkeiten fielen mir auf.

Ida zog sich die Krempe des Hexenhuts zurecht und sah ihren alten Freund Fynn erwartungsvoll an. „Wie sehe ich aus?“ Ida zog sich die Krempe des Hexenhuts zurecht und sah ihren alten Freund Fynn erwartungsvoll an.
„Wie eine alte Hexe“, kicherte Fynn, und d antwortete er, nach einem Kichern PUNKT Da er den Kalauer selbst nicht überzeugend fand, setzte er noch schnell rasch ein „steht dir wunderbar, vor allem mit der Maske“ hinzu.
„Wird auch Zeit, dass du deine aufsetzt, nicht dass dir jemand deine 700 Jahre ansieht. “ Sie lachte. „Wir wollen uns ja zuerst amüsieren.“ Ida drückte ihm eine Maske in die Hand, auf der das Gesicht eines Druiden aufgemalt war , und g PUNKT Gehorsam stülpte Fynn sie sich über.

..., fragte Ida und freute sich, dass ihre Stimme wie die einer Neunjährigen klang , e PUNKT Es hatte genutzt, das zu üben, Das Üben schien sich für sie auszuzahlen genauso wie das etwas linkische Halten des Besens.
Der Vater musterte Ida und Fynn misstrauisch. „Wo sind denn eure Eltern?“ Der Vater musterte Ida und Fynn misstrauisch.

Sie lächelte Ida und Fynn an und KOMMA wuschelte dabei Fynn durch das feuerrote Haar.

Welch herrlicher Geschmack ! , dachte sie sich.! Da konnte sie tausend Jahre alt werden, dieser Genuss würde war für sie immer etwas Besonderes sein.

Sie merkte, dass Fynn ärgerlich wurde KOMMA und fegte (Fegte nicht steckte?die Süßigkeiten rasch in ihre Manteltasche, ...
..., fragte Ida drei Stunden später, nachdem der Besen sie durch die Lüfte getragen und KOMMA sie sich einige Häuser und die dort lebenden Menschen , durch die Glaskugel an Idas Besenstiel, angesehen hatten. Idas Besen war mit einer Glaskugel ausgestattet.

Da fehlt was. Wie dämonisches Lachen oder so. ;)
Absatz

„Nächstes Jahr holen wir niemanden mit. Holen niemanden mit?
Ryan schüttelte sich. „Jetzt ist mir auf einmal kalt geworden. Mir wird kalt.“ Er nahm seine Frau in den Arm.
„Nein, nächstes Jahr holen wir niemanden mit. Holen niemanden mit?

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo SilberneDelfine,

eine süße Geschichte.
Ein paar Dinge hat Ahorn schon angedeutet. Du liebst lange Sätze, die mit einem 'und' zu solchen werden, ja?;)
Auch ich würde es so machen, eine Aktion zu beschreiben, ihr dann den entsprechenden Ausspruch folgen zu lassen.
Also zum Beispiel:
Ida zog sich die Krempe ... erwartungsvoll an. "Wie sehe ich aus?"
Fynn kicherte. "Wie eine alte Hexe." Da er den Kalauer selbst ...
Der Vater musterte Ida und Fynn misstrauisch. "Wo sind denn eure Eltern?"

Die Eltern und ihre Kinder winkten ihnen zum Abschied zu.

Und dann war da noch die Glaskugel ...
... nachdem der Besen sie durch die Lüfte getragen hatte Komma und sie sich durch die Glaskugel an Idas Besenstiel einige Häuser und die dort lebenden Menschen angesehen hatten.

Nächstes Jahr holen wir niemanden mit. Klingt in der Tat etwas seltsam, aber es gibt bestimmt eine Region in diesem Land, wo man das so sagt. Stimmt's?

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 
Hallo ahorn,
Hallo Rainer Zufall,

danke für eure Bewertungen und Kommentare!

Rainer, in der Tat wollte ich diesmal lange Sätze schreiben, habe stilistisch da etwas ausprobiert.

Auch ich würde es so machen, eine Aktion zu beschreiben, ihr dann den entsprechenden Ausspruch folgen zu lassen.
Also zum Beispiel:
Ida zog sich die Krempe ... erwartungsvoll an. "Wie sehe ich aus?"
Fynn kicherte. "Wie eine alte Hexe." Da er den Kalauer selbst ...
Der Vater musterte Ida und Fynn misstrauisch. "Wo sind denn eure Eltern?"
Naja, und ich wollte es diesmal anders machen. Wobei ich nicht behaupten will, meine Ideen wären besser. Nur eben mal anders. Deswegen werde ich auch dieses Mal nichts umstellen.

Welch herrlicher Geschmack ! , dachte sie sich.! Da konnte sie tausend Jahre alt werden, dieser Genuss würde war für sie immer etwas Besonderes sein.
Hallo ahorn,

dein Satz ist falsch, denn dieser (mein) Satz steht in der Zukunft. Auch wenn Ida noch älter wird, wird es immer etwas Besonderes sein. Ida und Fynn sind über 700 Jahre alt und machen das jedes Jahr.

Der Satz

Da konnte sie tausend Jahre alt werden, dieser Genuss würde immer etwas Besonderes sein
ist grammatikalisch richtig.

Ida zog sich die Krempe des Hexenhuts zurecht und sah ihren alten Freund Fynn erwartungsvoll an. „Wie sehe ich aus?“ Ida zog sich die Krempe des Hexenhuts zurecht und sah ihren alten Freund Fynn erwartungsvoll an.
Was spricht dagegen, die Geschichte mit wörtlicher Rede beginnen zu lassen?

Sie merkte, dass Fynn ärgerlich wurde KOMMA und fegte (Fegte nicht steckte?die Süßigkeiten rasch in ihre Manteltasche, ...


Eine Hexe kann auch fegen ;) aber auch ich kann Dinge mit den Händen in die Manteltasche fegen.



Da fehlt was. Wie dämonisches Lachen oder so. ;)
Okay, könnte man einbauen.


„Nächstes Jahr holen wir niemanden mit. Holen niemanden mit?“

Ryan schüttelte sich. „Jetzt ist mir auf einmal kalt geworden. Mir wird kalt.“ Er nahm seine Frau in den Arm.

„Nein, nächstes Jahr holen wir niemanden mit. Holen niemanden mit?“
Nein, ihm ist kalt geworden, weil jemand über sein Grab gelaufen ist ;) er wird nächstes Jahr geholt - ins Reich der Toten. Halloween geht darauf zurück, dass man glaubte, am Tag der Toten kommen sie, um zu schauen, wer im nächsten Jahr sterben wird.

Und dann war da noch die Glaskugel ...
... nachdem der Besen sie durch die Lüfte getragen hatte Komma und sie sich durch die Glaskugel an Idas Besenstiel einige Häuser und die dort lebenden Menschen angesehen hatten.
???? Warum so umständlich? Manchmal denke ich, ihr beiden sehr vor lauter Verbesserungen, die nicht nötig sind, den Wald vor lauter Bäumen nicht. Nicht böse gemeint.
Es ist doch klar, was gemeint ist, wenn da steht: „Idas Besen war mit einer Glaskugel ausgestattet." Ein bisschen was sollte man dem Leser schon zutrauen.

LG SilberneDelfine
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ahorn,

mir ist gerade noch etwas aufgefallen.

Wird auch Zeit, dass du deine aufsetzt, nicht dass dir jemand deine 700 Jahre ansieht. “ Sie lachte. „Wir wollen uns ja zuerst amüsieren.“ Ida drückte ihm eine Maske in die Hand,
Warum sollte Ida hier lachen? Sie meint es ja ernst, Fynn ist wirklich 700 Jahre alt, und das soll keiner merken. Die Geschichte steht in der Rubrik „Fantasy und Märchen".

Hallo Rainer,

Nächstes Jahr holen wir niemanden mit. Klingt in der Tat etwas seltsam, aber es gibt bestimmt eine Region in diesem Land, wo man das so sagt. Stimmt's?
Also in unserer Region würde man das schon so sagen. Gemeint ist, dass Ryan und seine Frau keine (vermeintlichen) Kinder mehr wie Ida und Fynn, die sich ihnen aufdrängen, auf die Klingeltour mitnehmen wollen. Und ferner ist gemeint, dass das im nächsten Jahr auch gar nicht geht, weil Ryan dann nicht mehr da ist.

Eigentlich ist die Geschichte nicht süß, sondern gemein. Aber für „Horror und Psycho" war sie mir zu brav.

LG SilberneDelfine
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie merkte, dass Fynn ärgerlich wurde KOMMA und fegte...
Nein, da kommt kein Komma hin, da dort kein Subjekt mehr vor dem "und" steht. Höchstens käme eines hin, wenn der Satz weiterginge: "und sie fegte...".

LG SilberneDelfine

 
Hallo SilberneDelfine,

kein Problem. Sind nur Vorschläge. Wenn es Deine Absicht war, es so zu schreiben, dann ist das in Ordnung.
Ich finde die Geschichte irgendwie schon süß, weil man sie zunächst für eine Kindergeschichte hält. Aber gemein ist sie natürlich auch, wenn man erkennt, was es wirklich ist. :cool:

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 
Vielen Dank, Rainer! :) Du hast schon recht, im Prinzip bin/war ich auch immer für kürzere Sätze. Aber es hat mich gereizt, mal etwas anderes auszuprobieren.

LG SilberneDelfine
 



 
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