Englhauser
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Kapitel 1: Bei den Torsles
Im Langustenweg, direkt neben einer viel befahrenen Autobahn gelegen, war Stille eingekehrt.
Es war ein verschneiter Sommerabend, als die Torsles abends zu Tische saßen und
ihr Adoptivkind Harald so schikanierten, daß dieser bitterlich zu flennen und auch ein bischen zu weinen anfing.
Seine Eltern seien bei einem Unfall, einem zünftigen Schweinebratenessen
mit allerfeinst-giftigen Waldpilzen umgekommen, erzählten sie dem vollwaisenrentebeziehenden Knaben, während auf dem Tisch eine übelriechende Pilzsuppe vor sich hinstank und den Raum mit einem bitterlich-süssen Geruch erfüllte.
Onkel Werno, ein dicklich-hagerer Mann, mit schweinsrosanem Gesicht herrschte Harald an:
„Du sollst verrecken an dieser Suppe, iß endlich, du Sohn einer He...hebräischen Hebamme!“ Niemals sollte Harald erfahren, daß seine verendete und auch etwas verstorbene Mutter, den Beruf einer diplomierten Hexenmeisterin inne hatte. Haralds Mutter, eine verehelichte Böttcher, war die Schwester seiner jetzigen Adoptivmutter "Tante Bettunia"
Derschle, sein Cousin und das einzige Kind der Torsles grinste nun hämisch aus seinem fetten Schweine-Gesicht und aus dem Grinsen wurde ein Lachen, aus dem Lachen ein Brüllen
und aus dem Brüllen ein fröhliches Grunzen.
Tante Bettunia tätschelte ihr leibliches Kind und gab Küsschen für Küsschen auf sein ach so aufgedunsenes Gesicht.
Sie waren eine sogenannte Makelfamilie; so nannten die Zauberer, Menschen, die nicht zaubern konnten.
Die Torsles wussten genau, daß Haralds Eltern, ein zauberhaftes Ehepaar war und durch die Hand eines bösen Zauberers,namens Graf Volldermo zu Schweinsfurt umkamen.
Harald aß verheult, aber wiederwillig seinen Teller Pilzsuppe auf und verabschiedete sich mit den Worten:
„Ich geh´ nun zu Bette, mir ist etwas unpässlich.“ Und würgte dabei, als hätte er gerade eine Eule verschluckt.
Die Torsles blinzelten sich zu und Tante Bettunia flüsterte Onkel Werno leise ins Ohr:
„Haben die ungenießbaren Pilze ihre Wirkung gezeigt!“
Als Harald in seinem Zimmer angelangt war, öffnete er sofort das Fenster und erbrach sich bis zum kotzen.
Aber plötzlich, als er sich wieder gefangen hatte, sah er eine seltsame Katze auf dem Mauersims des Anwesens der Torsles.
Es ließ ihm keine Ruhe mehr und aus unerfindlichen Gründen, oder was auch immer, schlich er sich auf seinen Zehenspitzen hinunter in den schneebedeckten Garten.
Die Katze war immer noch da und miaute furchteinflößend.
Harald erschrak ein wenig sehr, als ein leiser Knall die laue Sommernacht durchdrang, und eine ältlich wirkende Frau vor ihm stand, an der Stelle, wo vorher noch die Katze herumkrakelte.
„Guten Abend, Harald, ich bin Professorin Mac Karnikel.“
Harald sah sie nur entgeistert an.
„Du bist ein Zauberer, mein Junge!“, fuhr sie fort.
Harald sah nun noch entgeisteter drein.
„Deine Eltern sind durch einen bösen, bösen Zauberer namens Graf Volldermo............uuups, ich meine "Duweißtesnicht", ums Leben gekommen und du wirst in den nächsten Tagen eine Eule bekommen, ciao, ciao Bambino.“
Mit einem Plop war sie verschwunden und an der Stelle, wo sich vorher eine dämliche Katze und eine hakennäsige, ältlich wirkende Frau befand, war nur noch ein riesiger Fettfleck zu sehen.
Harald war jetzt so geschockt, daß er seinen Mund fast nicht mehr schließen konnte.
Mit zittrigen Kniekehlen suchte er wieder sein Schlafgemach auf und warf sich erst mal 2 Baldriantabletten ein.
Am nächsten Morgen, als er am Frühstückstisch Platz nahm, frug ihn Onkel Werno, warum er so belämmert dreinschaue.
Er konnte es ihnen doch nicht sagen, was für ein seltsames Ereignis, er heute Nacht erlebt hatte; sie würden es sicherlich nicht verstehen, auch wenn er es ihnen noch so laut und deutlich berichtete.
Nun gut, er zuckte nur mit den Schultern und gottseidank, die Torsles beließen es dabei.
Als er seinen Teller Pilzsuppe leergegessen hatte, suchte er schnellen Schrittes die Toilette auf und übergab sich, mehrmals, eigentlich immer und immer wieder.
Das ging tagein und tagaus so, also nichts Neues für Harald.
Er erholte sich allmählich und ging wieder auf sein Zimmer, wo er sich etwas auszuruhen gedachte.
Plötzlich ein Klopfen am Fenster und Harald sah eine grässliche Eule, die immer wieder versuchte hereinzukommen.
Harald schrak hoch, begab sich zum Fenster und öffnete es widerwillig, in freudiger Erwartung.
Schwupdiwup, war die Eule im Zimmer und ließ sich auf Haralds Bett nieder.
Vor lauter Aufregung machte sie eine kleine Sauerei auf die frisch bezogenen Bettlaken.
Harald sah sich die Eule genauer an und sah ein Stück Papier, dass liebevoll um ihre vollgekackten Füsse gebunden war.
Er nahm ihr den Zettel ab und begann zu lesen:
„Sehr geehrter Herr Böttcher, in anbetracht des Besuches der Frau Professorin Mac Kanikel möchte ich Ihnen folgendes mitteilen: Sie sind auserwählt sich in unser Zauberinternat Hocktwartsabisl eintragen zu lassen, anbei Aufnahmeformular-dreifach.
Ich hoffe sie bald begrüssen zu können. Abfahrt mit dem Hockwartsabislexpress vom Londoner Hauptbahnhof Gleis 9,99- am 99.9- um 9.Uhr 99.
Gruß und Kuß, Professor Trampelmuß – Schuhleiter.“
Harald wurde ganz flau im Magen; war er wirklich ein Zaubersöhnchen; würden es ihm die Torsles überhaupt erlauben und warum gibt es so viele Pilze im Wald?
Soviele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum:
Bei einem Zoobesuch hatte er einmal ein merkwürdiges Erlebnis, eine Schlange begrüßte ihn mit den Worten: „Guten Tag, Herr Böttcher!“
Was wollten ihm diese Worte sagen, war es etwa ein Begrüßungsitual, war es eine Warnung, oder war es nur so ein Dahergerede.
Ihm war jetzt klar, er musste ganz etwas besonderes sein, aber was nur, was?
Er ging hinunter zu den Torsles und hielt Onkel Werno das Aufnahmeformular unter seine dicke, rotbläulich glänzende Nase.
Einen Moment Stille, dann ein herzzereissendes Lachen und ein fröhliches: „Wo muß ich unterschreiben?“
Die Torsles tanzten im Kreise und sangen: „Junge komm nie wieder, nie wieder nachhaus!“
„Endlich sind wir ihn los!“, grölten sie im Chor.
Harald war sichtlich erleichtert und band die Rückantwort an Herr Mines (so nannte er die Eule voll Respekt) linken Vorderfuss.
Es war der 88.8. – 8.Uhr 88 und er konnte den Beginn des ersten Schuljahres im Zauberinternat „Hockwartsabisl“ kaum noch erwarten.
Im Langustenweg, direkt neben einer viel befahrenen Autobahn gelegen, war Stille eingekehrt.
Es war ein verschneiter Sommerabend, als die Torsles abends zu Tische saßen und
ihr Adoptivkind Harald so schikanierten, daß dieser bitterlich zu flennen und auch ein bischen zu weinen anfing.
Seine Eltern seien bei einem Unfall, einem zünftigen Schweinebratenessen
mit allerfeinst-giftigen Waldpilzen umgekommen, erzählten sie dem vollwaisenrentebeziehenden Knaben, während auf dem Tisch eine übelriechende Pilzsuppe vor sich hinstank und den Raum mit einem bitterlich-süssen Geruch erfüllte.
Onkel Werno, ein dicklich-hagerer Mann, mit schweinsrosanem Gesicht herrschte Harald an:
„Du sollst verrecken an dieser Suppe, iß endlich, du Sohn einer He...hebräischen Hebamme!“ Niemals sollte Harald erfahren, daß seine verendete und auch etwas verstorbene Mutter, den Beruf einer diplomierten Hexenmeisterin inne hatte. Haralds Mutter, eine verehelichte Böttcher, war die Schwester seiner jetzigen Adoptivmutter "Tante Bettunia"
Derschle, sein Cousin und das einzige Kind der Torsles grinste nun hämisch aus seinem fetten Schweine-Gesicht und aus dem Grinsen wurde ein Lachen, aus dem Lachen ein Brüllen
und aus dem Brüllen ein fröhliches Grunzen.
Tante Bettunia tätschelte ihr leibliches Kind und gab Küsschen für Küsschen auf sein ach so aufgedunsenes Gesicht.
Sie waren eine sogenannte Makelfamilie; so nannten die Zauberer, Menschen, die nicht zaubern konnten.
Die Torsles wussten genau, daß Haralds Eltern, ein zauberhaftes Ehepaar war und durch die Hand eines bösen Zauberers,namens Graf Volldermo zu Schweinsfurt umkamen.
Harald aß verheult, aber wiederwillig seinen Teller Pilzsuppe auf und verabschiedete sich mit den Worten:
„Ich geh´ nun zu Bette, mir ist etwas unpässlich.“ Und würgte dabei, als hätte er gerade eine Eule verschluckt.
Die Torsles blinzelten sich zu und Tante Bettunia flüsterte Onkel Werno leise ins Ohr:
„Haben die ungenießbaren Pilze ihre Wirkung gezeigt!“
Als Harald in seinem Zimmer angelangt war, öffnete er sofort das Fenster und erbrach sich bis zum kotzen.
Aber plötzlich, als er sich wieder gefangen hatte, sah er eine seltsame Katze auf dem Mauersims des Anwesens der Torsles.
Es ließ ihm keine Ruhe mehr und aus unerfindlichen Gründen, oder was auch immer, schlich er sich auf seinen Zehenspitzen hinunter in den schneebedeckten Garten.
Die Katze war immer noch da und miaute furchteinflößend.
Harald erschrak ein wenig sehr, als ein leiser Knall die laue Sommernacht durchdrang, und eine ältlich wirkende Frau vor ihm stand, an der Stelle, wo vorher noch die Katze herumkrakelte.
„Guten Abend, Harald, ich bin Professorin Mac Karnikel.“
Harald sah sie nur entgeistert an.
„Du bist ein Zauberer, mein Junge!“, fuhr sie fort.
Harald sah nun noch entgeisteter drein.
„Deine Eltern sind durch einen bösen, bösen Zauberer namens Graf Volldermo............uuups, ich meine "Duweißtesnicht", ums Leben gekommen und du wirst in den nächsten Tagen eine Eule bekommen, ciao, ciao Bambino.“
Mit einem Plop war sie verschwunden und an der Stelle, wo sich vorher eine dämliche Katze und eine hakennäsige, ältlich wirkende Frau befand, war nur noch ein riesiger Fettfleck zu sehen.
Harald war jetzt so geschockt, daß er seinen Mund fast nicht mehr schließen konnte.
Mit zittrigen Kniekehlen suchte er wieder sein Schlafgemach auf und warf sich erst mal 2 Baldriantabletten ein.
Am nächsten Morgen, als er am Frühstückstisch Platz nahm, frug ihn Onkel Werno, warum er so belämmert dreinschaue.
Er konnte es ihnen doch nicht sagen, was für ein seltsames Ereignis, er heute Nacht erlebt hatte; sie würden es sicherlich nicht verstehen, auch wenn er es ihnen noch so laut und deutlich berichtete.
Nun gut, er zuckte nur mit den Schultern und gottseidank, die Torsles beließen es dabei.
Als er seinen Teller Pilzsuppe leergegessen hatte, suchte er schnellen Schrittes die Toilette auf und übergab sich, mehrmals, eigentlich immer und immer wieder.
Das ging tagein und tagaus so, also nichts Neues für Harald.
Er erholte sich allmählich und ging wieder auf sein Zimmer, wo er sich etwas auszuruhen gedachte.
Plötzlich ein Klopfen am Fenster und Harald sah eine grässliche Eule, die immer wieder versuchte hereinzukommen.
Harald schrak hoch, begab sich zum Fenster und öffnete es widerwillig, in freudiger Erwartung.
Schwupdiwup, war die Eule im Zimmer und ließ sich auf Haralds Bett nieder.
Vor lauter Aufregung machte sie eine kleine Sauerei auf die frisch bezogenen Bettlaken.
Harald sah sich die Eule genauer an und sah ein Stück Papier, dass liebevoll um ihre vollgekackten Füsse gebunden war.
Er nahm ihr den Zettel ab und begann zu lesen:
„Sehr geehrter Herr Böttcher, in anbetracht des Besuches der Frau Professorin Mac Kanikel möchte ich Ihnen folgendes mitteilen: Sie sind auserwählt sich in unser Zauberinternat Hocktwartsabisl eintragen zu lassen, anbei Aufnahmeformular-dreifach.
Ich hoffe sie bald begrüssen zu können. Abfahrt mit dem Hockwartsabislexpress vom Londoner Hauptbahnhof Gleis 9,99- am 99.9- um 9.Uhr 99.
Gruß und Kuß, Professor Trampelmuß – Schuhleiter.“
Harald wurde ganz flau im Magen; war er wirklich ein Zaubersöhnchen; würden es ihm die Torsles überhaupt erlauben und warum gibt es so viele Pilze im Wald?
Soviele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum:
Bei einem Zoobesuch hatte er einmal ein merkwürdiges Erlebnis, eine Schlange begrüßte ihn mit den Worten: „Guten Tag, Herr Böttcher!“
Was wollten ihm diese Worte sagen, war es etwa ein Begrüßungsitual, war es eine Warnung, oder war es nur so ein Dahergerede.
Ihm war jetzt klar, er musste ganz etwas besonderes sein, aber was nur, was?
Er ging hinunter zu den Torsles und hielt Onkel Werno das Aufnahmeformular unter seine dicke, rotbläulich glänzende Nase.
Einen Moment Stille, dann ein herzzereissendes Lachen und ein fröhliches: „Wo muß ich unterschreiben?“
Die Torsles tanzten im Kreise und sangen: „Junge komm nie wieder, nie wieder nachhaus!“
„Endlich sind wir ihn los!“, grölten sie im Chor.
Harald war sichtlich erleichtert und band die Rückantwort an Herr Mines (so nannte er die Eule voll Respekt) linken Vorderfuss.
Es war der 88.8. – 8.Uhr 88 und er konnte den Beginn des ersten Schuljahres im Zauberinternat „Hockwartsabisl“ kaum noch erwarten.