Hat einmal ein Anarchist bei WhatsApp gelauscht (Satire)

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S

Scal

Mitglied
S = Sportredaktion R = Reporter

R: Stracks, da war's passiert!
S: Was?
R: Sie hat eingefädelt.
S: Wer?
R: Die Marie-Agnes.
S: Was, die Zimmermann?
R: Ja, die.
S: Wo?
R: Taurus-Gebirge, Abfahrtslauf. Kurz vor dem Ziel. Raste, wollte zu viel.
S: Und?
R: Glimpflich, einerseits. Harter Knochen.
S: Andrerseits?
R: Kam ins örtliche Krankenhaus. Sicherheitshalber. Dann gings in die neurologische Abteilung.
S: Tatsächlich? Was meinen die dortigen Ärzte?
R: Bedenklich. Sie sind besorgt.
S: Wieso?
R: Sie hat den Oberarzt mit funkelnden Augen angepfaucht und gerufen, sie wolle sofort mit einem Leoparden heim, es gäbe welche in der Nähe.
S: Genesungschancen ?
R: Möglicherweise unter fünf Prozent, laut Oberarzt.
S: Tja, hat den Taurus wohl unterschätzt. Die Arme!
R: Ja.
 
Tonmaler

Tonmaler

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Okay? Selten -- nein: sehr selten! -- oder vielleicht sogar: nie? -- stand ich bei einem humoristischen/satirischen Text so auf dem Schlauch wie bei diesem. Und ich lese die gerne und häufig.
Gelegentlich fand ich etwas zwar nicht selbst lustig, wusste aber, was andere lustig finden könnten. Meistens.
Hier: Fehlanzeige. Ich weiß weder, was lustig sein, noch was die Satire darin sein könnte.
Ich denke, das ist ein Insider-Text. Da muss man bestimmte Sachen wissen, um den zu verstehen.
Irgendwas über Abfahrt oder Sportredaktionen oder was Fr Strack-Zimmermann macht oder irgendwas mit WhatsApp. Ist das richtig?

Nichts für ungut, wie man so sagt.
Eine Bewertung gibt's natürlich nicht.

Gruß
T.
 
A

Arno Abendschön

Mitglied
Lakonischer Witz, ganz mein Geschmack. Es ist in seiner Art so perfekt, dass ich Mühe habe, einen Anflug von Neid zu verscheuchen: Das hätte ich gern so gemacht.

Gestolpert bin ich über "angepfaucht", musste mich dann davon überzeugen, dass es eine österreichische Sonderform ist.

Schöne Abendgrüße
Arno
 
P

petrasmiles

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Ich nehme an, da werden noch mehr den Taurus unterschätzt haben :D
Wie sagt man so unschön, aber treffend: Am Ende wird die Henne fett, oder eben nicht.

Liebe Grüße
Petra
 
Mimi

Mimi

Mitglied
Das ist schon eine feine, gut pointierte Satire, lieber Scal, und ich denke nicht, dass hier ein spezielles Insider-Wissen Voraussetzung oder notwendig ist, um den Text thematisch einzuordnen (bei der chronischen Omnipräsenz dieser Frau, samt Taurus-Debatte).

Gruß
Mimi
 
Tonmaler

Tonmaler

Mitglied
Mimi schrieb:
und ich denke nicht, dass hier ein spezielles Insider-Wissen Voraussetzung oder notwendig ist, um den Text thematisch einzuordnen (bei der chronischen Omnipräsenz dieser Frau, samt Taurus-Debatte).
Zum Vergrößern anklicken....
Okay, dann sag ich mal, diese Frau hat in meinem Leben keine Omnipräsenz und auch das ganz Militärgedöns nicht :) aber dachte ich schon, dass es so was sein muss. Irgendein 'aktueller' Müll. Dann ist es wohl eine Kabarettnummer :) die ich (immer noch) nicht verstehe. Also ... wenn es jemand erklären mag, gern!
 
S

Scal

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@Tonmaler

Vielen Dank für Deinen lehrreichen Kommentar! Wenn ein sehr erfahrener Leser kundtut, dass ihn (erstmals) ein als Satire bezeichneter Text ratlos zurücklässt, dann wird der Satire-Autor nicht anders können als sich zu fragen: Hab ich da möglicherweise eine Satire-Karikatur verfertigt, die, von des Lesers Ufer aus begutachtet, zum Schiffbruch verdammt ist? Ist vielleicht der „Szenerierahmen“ der verbalen Karikatur (Sportredaktion, Reporter, Abfahrtslauf) so schlecht gewählt (gezeichnet), dass er nur Verwirrung stiften kann?

Freilich, das liegt in der Natur der Sache: Satire, vor allem politische, rechnet damit, dass beim Leser ein gewisses Maß an zeitgenossenschaftlichem, anspielungsaffinem „Insider-Wissen“, quasi sprungbereit, anwesend ist.

Lieben Gruß
 
lietzensee

lietzensee

Mitglied
Hallo Tonmaler,
der Schlüssel zum Verständnis ist, dass du nicht zu viel interpretierst. Hat man einen netten Artikel auf tagesschau.de, dann scrollt man halt runter. Ganz unten stehen immer passende Schlagwörter. Man muss nur solange schreiben, bis jedes Schlagwort einmal genannt wurde, optional sogar in einem halbwegs erkennbaren Zusammenhang. Fertig ist die Satire.
Wenn man extra subtil sein will, kann man sich noch über einen Namen lustig machen. Dann sind die fünf Sterne sicher :-D

Zur Sicherheit beende ich diesen Beitrag jetzt noch mit einem Zwinker-Smiley ;)

Viele Grüße
lietzensee
 
Zuletzt bearbeitet:
S

Scal

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@Arno Abendschön

Danke, Arno!
Freut mich, dass Du das witzartig-Lakonische (vermutlich sogleich) „erschaut“ hast.
Das ist meine erste, „öffentlich zur Schau“ gestellte Satire. Dergleichen gibt’s noch mehr, aber dabei handelt es sich nur um „Nebenbei-Skizzen“ für mich persönlich, um mich (als parteiloser, gerne eigenständig und kosmopolitisch denkender Zeitgenosse) in dieser prekären politischen Gegenwartssituation durch satirisch-humorige Ausflüge etwas zu erleichtern. Wäre mir nicht recht, wenn meine Kinder mal sagen müssten: „Mein Papa hat sich auch jedem Massenschwimmbewerb nickend angeschlossen.“

Lieben Gruß
 
S

Scal

Mitglied
Hallo Petra, ja der Taurus, da geht's ziemlich steil bergab, da gibt's eine Stelle, die wird, vermutlich in Anlehnung an die sogenannte "Mausefalle" in Kitzbühel,
"Hennenfalle" genannt ;)

Lieben Gruß
 
S

Scal

Mitglied
Danke @Mimi.
Ja, die Omnipräsenz. Aber dass diese wahrgenommen wird oder wurde, darf, so wie ich's sehe, nicht immer vorausgesetzt werden.

@lietzensee
Danke fürs Erläutern!

Liebe Grüße
 
Tonmaler

Tonmaler

Mitglied


Scal schrieb:
Hab ich da möglicherweise eine Satire-Karikatur verfertigt, die, von des Lesers Ufer aus begutachtet, zum Schiffbruch verdammt ist? Ist vielleicht der „Szenerierahmen“ der verbalen Karikatur (Sportredaktion, Reporter, Abfahrtslauf) so schlecht gewählt (gezeichnet), dass er nur Verwirrung stiften kann?
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Ein bisschen Schwund ist immer ... aber du hast deine Antwort bereits. Immerhin bin ich von vielen der Einzige, der das Gefühl hatte, statt eines Gehirns einen Liter Tomatensuppe im Kopf zu haben. Die anderen haben's ja alle verstanden und für gut befunden :)
Scal schrieb:
Wäre mir nicht recht, wenn meine Kinder mal sagen müssten: „Mein Papa hat sich auch jedem Massenschwimmbewerb nickend angeschlossen.“
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Das ist sympathisch.
lietzensee schrieb:
Man muss nur solange schreiben, bis jedes Schlagwort einmal genannt wurde, optional sogar in einem halbwegs erkennbaren Zusammenhang. Fertig ist die Satire.
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Und das ist nun die Satire in der Satire? -- Ich frag nur sicherheitshalber. Allerdings kann man bei einigen unserer Personen der Öffentlichkeit auch inzwischen einfach 1:1 abtippen, was sie wirklich gesagt haben, um die Satiren zu bekommen -- für die Leute wie Hildebrand früher noch Formulierungsstress hatten.
petrasmiles schrieb:
Einen Witz, den man erklären muss ... dann ist er einfach nicht für Dich, macht doch nix!
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Ja ich stell mich 2 Minuten in die Ecke und dann wird's wieder gut sein!

Gruß
T.
 
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