heimfahrt

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anbas

Mitglied
Lieber Karl,

ich freue mich, dass Dir diese Zeilen so gefallen, und danke Dir für die Rückmeldung und die Wertung.

Es ist zwar schon über ein Jahr her, dass ich dieses Kind auf Amrum im Bus gesehen habe, doch die Situation ist mir noch sehr präsent.

Allerdings denke ich, dass der Text Raum für unterschiedliche Interpretationen zulässt. Deine ist eine davon. Doch mit anderem Blick könnte man auch ein übermüdetes Kind sehen, dass aber noch nicht nach Hause wollte und geweint hat, weil es weiter auf dem Spielplatz spielen wollte. Oder es hatte sich beim Spielen verletzt, so dass es geweint hat. Oder, oder, oder ... ;)

Insgesamt bin ich mir bei diesem Text noch etwas unschlüssig hinsichtlich der Zeilenumbrüche und würde mich daher über weitere Rückmeldungen freuen. Eine Variante, über die ich nachgedacht habe, sieht so aus:

heimfahrt

müde augen starren ins leere
die letzte träne
trocknet auf der wange
sandige spielplatzspuren
an jacke und hose

es war ein langer tag
Was denkst Du, was denkt Ihr?


Liebe Grüße

Andreas
 

anbas

Mitglied
Hallo Karl,

danke für Deine Rückmeldung. Ich denke, dass ich es so lassen werde wie es ist.

Liebe Grüße

Andreas
 
Reaktion auf "heimfahrt"

Hallo anbas,
ein guter Text mit viel Feingefühl für die Abschiedssituation (?)
oder liege ich da nicht richtig. Kind oder Kinder vom Spielplatz zurück in ein "anderes" Haus zu einem anderen Menschen ? Diese "langen Tage" kenne ich aus eigener Erfahrung. Fragen über Fragen, jedoch wirken Deine Zeilen genau so auf mich. Wir können das so stehen lassen ! Ich grüße Dich und ruhige Weihnachtstage, Volker
 

molly

Mitglied
Lieber Andreas,

müde augen - können auch traurige Augen sein, vor allem wegen der letzten Träne. Vielleicht gab es Streit auf dem Spielplaatz oder der Junge hatte sich weh getan.

"es war ein langer tag" Für Kinder, die vergnügt zusammen draußen spielen ist der Tag viel zu kurz.

Dein Gedicht gefällt mir gut.

Liebe Grüße und einen schönen 3. Adventsonntag

Monika
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Hallo anbas,

ein sehr gefühlvoller Text, der den Leser noch längere Zeit beschäftigt. Gefällt mir gut. Die Zeilenumbrüche (du hattest danach gefragt) finde ich durchaus passend.
Einzig an einer Zeile könnte ich etwas mäkeln, wenn ich denn unbedingt müsste (mache ich ja schon ;-)):

die letzte träne trocknet
ist mir vielleicht etwas zu melodramatisch, aber das wäre sicherlich Meckern auf hohem Niveau. Und ich bin mir gar nicht sicher, ob diese Meckerei gerechtfertigt ist. Sie kommt einfach aus meinem ersten Bauchgefühl heraus. Und geht deshalb auch nicht in die Wertung ein. ;-)

Ein sehr guter Text!
 

anbas

Mitglied
Hallo Volker,

auch diese Interpretation ist möglich. Ich möchte den Text bewusst offen lassen für die Bilder, die dem Leser / der Leserin in den Kopf kommen.

Ich habe diese Situation, die mich zu dem Gedicht inspiriert hat, in einem Bus auf Amrum so erlebt, weiß also auch nicht, warum das Kind geweint hat. Vielleicht hatte es Streit, vielleicht hatte es sich weh getan, vielleicht war es aber einfach nur übermüdet gewesen - bekanntlich kann dann auch schon der kleinste Anlass zu Tränen führen.

Ich danke Dir für Deine Rückmeldung und freue mich, dass Dir das Gedicht gefällt.

Liebe Grüße und eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.

Andreas
 

anbas

Mitglied
Liebe Monika,

wie ich schon Volker schrieb, können ganz verschiedene Dinge zu den Tränen führen. Dass ein Tag für Kinder, die vergnügt draußen sind, immer viel zu kurz ist stimmt schon. Aber auch sie sind irgendwann platt, übermüdet und dann nicht immer wirklich "genießbar" ;).

Dir auch einen schönen 3. Advent und liebe Grüße

Andreas
 

anbas

Mitglied
Halo Cellist,

ich danke Dir für Deine Rückmeldung und die sehr gute Wertung!

Wie in meinen vorangegangenen Antworten schon erwähnt, gab es diese Träne tatsächlich. Ob sie im Gedicht auch erwähnt werden "muss"? - Ich finde schon, dass sie reinpasst. Aber das ist dann wohl auch ein Frage des Geschmacks. :)

Von der Formulierung her, könnte ich mir vorstellen, das "die" durch "eine" zu ersetzen. Das wäre eine Nuance anders. Was denkst Du?

Liebe Grüße

Andreas
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich würde "eine träne trocknet" daraus machen.

"Die letzte" oder "eine letzte" impliziert ja
das es mehrere gegeben haben muss (wie klug, Patrick):D
Das passt meines erachtens aber schlechter in dieses sehr
stille Gedicht als eine einzelne Träne.

Desweiteren lässt du ja auch viel mehr Deutungsspielraum
offen, da eine einzelne Träne von vielerlei herrühren kann.

L.G
Patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Hallo Anbas,

ich finde den Vorschlag von Patrick gut. Das würde gut passen.
 

anbas

Mitglied
heimfahrt

müde augen
starren ins leere
eine träne trocknet
auf der wange
sandige spielplatzspuren
an jacke und hose

es war ein langer tag
 

anbas

Mitglied
Hallo Patrick,

danke für den Vorschlag, den ich gerne übernommen habe.



Hallo Cellist,

Dank auch an Dich für Deine erneute Rückmeldung.



Liebe Grüße an Euch beide

Andreas
 



 
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