Hi,
Martinte,
bereits mit dem "Heldenquatsch" als Titel und Thema hast du mich schon (wie die Motte mit einem alten Wollpulli)!

Und ich mag den Schwung deines Gedichts und die leider nur zu wahre Botschaft.
Und auch noch serviert mit heldenhaftem Drive und feinem Wortwitz - so mag ich das!
Bezugnehmend auf die Diskussion unter meinem "sinn, los!" wage ich jetzt hier einmal einen vorsichtigen Vorstoß. Du weißt ja: du kannst dir was davon nehmen, musst aber nicht! Unsere Ansichten müssen sich ja nicht decken...
Gerade Humorgedichte bedürfen einer gewissen Kürze und einer Menge Tempo. Das macht sie so knackig und mitreißend.
Aber um das möglichst nicht zu behindern, sollte aber auch das Metrum möglichst exakt eingehalten werden - also keine Abweichung von Hebungsschema und Silbenzahl stattfinden.
Das mag jetzt klingen, als wäre ich eine sture Verfechterin des allzeit perfekten Metrums. Bin ich aber nicht. Ich selbst stelle tatsächlich durchaus die natürlicher klingende Sprache über ein allzeit exakt eingehaltenes Metrum (sufnus weiß davon ein Lied zu singen

) - doch bei einem sehr kurzen Reim-Gedicht mit einem gewissen Drive halte auch ich das für wichtig, den Leser glatt durch den Text zu führen...damit nämlich wirklich nichts von einer Pointe ablenkt!
Da ich dir aber dein Gedicht nicht um- oder vorschreiben möchte, mache ich hier jetzt erstmal keine Vorschläge zur Glättung der zweiten Strophe (und noch ein paar anderer Stellen), sondern weise nur mal darauf hin, dass es hier und da etwas holpert und noch flüssiger "driven" könnte nach meinem Geschmack.
Wenn ich unter Gedichten Vorschläge mache, sind sie übrigens so gut wie immer zur Veranschaulichung gemeint und nicht als ein "genau so gehört es gemacht".
Ich habe aber bei dir das Gefühl, dass dir die alleinige Urheberschaft bzw. Erschaffung deiner Texte sehr wichtig ist - und kann das auch sehr gut nachvollziehen. Bei Herzenstexten von mir bin auch ich kritikresistent und das sollte man in bestimmten Fällen auch sein und sein dürfen!
Humorgedichte werden meist arg unterschätzt (von Autoren-
und Leserseite), denn vor lauter Humor (und wenn der auch noch perfekt gebracht wird) sieht man das Handwerk dahinter (das aber nötig ist) gar nicht. Die Leichtigkeit des Inhalts wirkt aber nur so, wenn eben das schreibtechnische Handwerk nicht auf die leichte Schulter genommen wurde.
Hier würde es sich aus meiner Sicht so richtig lohnen, noch einmal ein wenig drüberzugehen. Der Feinschliff für den Rohdiamant sozusagen.
Auf jeden Fall jetzt schon gernst gelesen!
Liebe Grüße,
fee