Helles Licht

5,00 Stern(e) 2 Bewertungen

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Was immer auch war, ich sehe und fühle mehr vom Licht

Ich weiß nicht, woher das Licht kommt. Es fließt durch das Blattwerk des Waldes und durch die Dornen. Es blendet mich. Ich spüre Schmerzen in meinen Augen. Tränen rinnen über meine Wangen. Das Licht sticht Dornen in mein Fleisch. Es scheint mir meine Haut in Fetzen vom Körper herunter zu reißen. Wie in Trance spüre ich eine Hand an meiner Kehle. Ich sacke weinend zu Boden. Ist es ein Traum?
Plötzlich sehe ich die Gestalt einer Person. Sie ruft mich. Ich erkenne sie nicht, das Licht ist zu hell. Kraftlos sacke ich ins Nichts. Die Schmerzen in meinem Körper lassen mich weinen. Ich höre mich weinen. Ich versuche, aufzustehen, mich zu bewegen, aber ich kann nicht. Ich habe keinen Willen. Ich bleibe liegen und versuche, zu schreien, aber es ist nur ein Weinen. Jetzt ist es soweit: mir ist alles egal. Welt, Sorgen, Anstrengung, Raum und Zeit, alles egal. Leblos liege ich im Wald, gefangen und verloren in tiefer Leere, umhüllt von hellstem Licht. Ich verliere die Besinnung.
Plötzlich kommt von oben, weit entfernt, ein Ton herab und er bahnt sich einen Weg näher zu mir. Gebannt höre ich immer mehr zu. Er umzingelt mich und umarmt mich. Ich lasse mich anziehen und er kommt von überall. Dann versuche ich, meine Haut vor dem hellen Licht zu schützen und schaue, woher der Ton kommt.
Ich fange wieder an, zu leben. Ich sehe wieder die Gestalt. Sie hat Dornen in ihrem Gesicht, daraus kommt das Licht. Benommen berühre ich die Gestalt, die vor mir kniet, in Licht gehüllt. Ich spüre, dass sie spricht. Erschrocken halte ich den Atem an und blicke zurück. Da war das Licht dann verschwunden. Was ist geschehen? Ein Ende?
Ich bin mit ihr zusammen erwacht. Ich springe auf und sehe: meine Haut wird wieder weiß. Nie zuvor spürte ich solche Erleichterung. Ich bin wieder mein, nicht irgendeines anderen Teil. Trotzdem aber versuche ich, das Geschehene nicht dichter werden zu lassen. Ich schaue in das Licht und sehe, wo es sie bewegt. Aber jetzt fängt sie an, immer in einem anderen Licht kalt, noch heller und durchsichtig zu werden. Sie kann gehen. Keine Helle mehr.
Mehr wird von einer, die demnach noch auf ist, gesagt.
 
R

Rote Socke

Gast
Liebe oldicke,

das Werklein hab ich jetzt erst entdeckt. Wunderbar lyrisch verfasst. In solcher Erzählsprache solltest Du mehr verfassen. Das liegt Dir.

Gruss
Socke
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
kicher

ach, meine lieben, wenn ihr wüßtet! aber ich kläre euch gerne auf. obiges machwerk ist aus einer schreibaufgabe erwachsen, die einige berliner lupis sich allmonatlich stellen. im vorliegenden fall wurde ein in der lelu gepostetes werk zerschnippelt in seine einzelnen worte. diese "Tüte deutsch" bekam dann jeder von uns in die hand gedrückt, ohne zu wissen, welche geschichte es einmal war und jeder mußte sein eigenes ding draus machen. also ein hoch auf den, der damals jene unglaubliche lichtgeschichte in die lupe setzte und sich dann nie wieder blicken ließ . . . mir fällt leider im moment weder titel noch autor ein.
ganz lieb grüßt
 
R

Rote Socke

Gast
Socke lacht!

Oldicke,
dann ist es doch die Lösung für gute Prosa: Wir fangen hier mal an zu schnippeln.
Aber so ganz glaube ich Dir nicht, dass Du alles "nur" zusammen gestoppelt hast. Für mich ergibt der Text Sinn und ist des Lesens wert.

Grüßeli an die "verrückten" Berliner ;)

Socke
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ei,

socke, das ist ja ganz toll. natürlich muß man eine idee haben, was man mit den vorgegebenen worten macht. es sollte ja was sinnvolles ergeben. aber noch mal wollen die berliner so eine schnippelei nicht vorgesetzt bekommen, leider. borax hatte auch eine wunderschöne geschichte zusammengebastelt, aber leider nicht veröffentlicht.
deine grüße gebe ich mit freuden weiter.

jedenfalls hieß die ursprüngliche geschichte "Licht" und der autor hat wirklich nur das eine veröffentlicht.
ganz lieb grüßt
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
liebe clara,

du hast leider nicht meine erklärung zu der "geschichte" gelesen. es ist nämlich keine. es wurde nur mit gewalt versucht, aus vorliegenden worten eine geschichte zusammenzukleben. ganz lieb grüßt
 

Clara

Mitglied
hallo flammarion,
doch ich habe das sehr wohl gelesen, dennoch sehe ich keinen Grund dafür, die Geschichte als Zettelstückwerk vorzuführen, sondern hier meine Bedenken zu äussern, wo das Stückwerk noch etwas Politur vertragen könnte.
Ansonsten gehört es ins Tagebuch.

Es ist prima, was alleine an Stückwerk da ist, und wie es auf mich wirkt.
Doch, Du wirst doch als Buchautor auch nie eine Erklärung dazuschreiben - Oder Dein Text muss sich selbst erklären, nämlich drinstehen, dass er nur aus Zetteln und Schnippseln besteht oder die Absätze müssten sich unterhalten, wo sie denn ausgerissen wurden, um hier in deinem Text versammelt zu werden. Das ist natürlich etwas ganz anderes dann, als wie du geschrieben hast. Ich habe Deinen Text als Fertigteil angesehen - aber als unfertig beziffert.

Nehms nicht so ganz derb wie es rüberkommen mag, aber das ist meine Meinung, wenn ich ein Werkstück habe, ist es meine Aufgabe es solange zu formen, bis es ein Vorzeigewerkstück ist,
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
mensch,

clara, du hast ja so recht! weißt du, ich habe einfach nicht gewagt, aus den schnipseln eine richtig gute geschichte zu machen, dabei kann ich das doch jetzt, wo die aufgabe verjährt ist, es sehr wohl tun! ich bin dir sehr dankbar.
ganz lieb grüßt
 

Clara

Mitglied
flämmchen
wenn die Geschichte nichts hergeben würde, hätt ichs nicht geschrieben.

Und hier ist ja auch ein anderer Kreis von "Werktätigen"
 



 
Oben Unten