Herbst 2020

Nebelbänke gleiten über Bäche und Tiefen
innerlich leuchtend gespenstisch und kalt
Als ob sie mich zögen, mich leise riefen
Ich fühl es, ich bin es, die Welt ist mir alt

Da verdorrt an Büschen und Bäumen
nun das letzte kümmernde Laub
goldglänzend nur in Bücherträumen
Hoffnung wird der Zeiten Raub

Früchte, verfault und nie gereift
Dunkelheit die mein Herz ergreift

Sehr düstere Bilder, die du da malst, Andri,
...für meinen Geschmack zu viel der Dünsternis
"kümmernde Laub" - mmhh... meinst du von "verkümmern"? , das kommt nicht so rüber beim Lesen?
Insgesamt fällt das Gedicht nach der 1.Strophe stark ab , inhaltlich als auch klanglich, für mich "fließt" es nicht...

Grüße
Mimi

Hallo Mimi, ja zugegeben arg düster. Vor allem das Problem mit der zweiten Strophe die klanglich und inhaltlich nicht recht passen will, stimmt leider. Ich habe das Gedicht aus zwei verschiedenen Wahrnehmungen von mir zusammengeklebt: Bei einer morgendlichen Autofahrt die herbstlich unheimlichen Nebelfelder und in der zweiten Strophe und dritten Strophe die Erfahrung, dass dieser Herbst nicht als Vollender kommt,, sondern auf (zumindest bei uns) bereits verdorrte Bäume, ungereifte Früchte ,ermattete Menschen trifft. So unpassend und unzeitig.
Aber ich habe einfach die Verbindung nicht wirklich hinbekommen. Hätte gewiss lieber zwei verschiedene Gedichte schreiben sollen, aber ich hoffte es in eines zu schmelzen..Hat nur leider nicht so gut geklappt.
Liebe Grüße
Andri