Herbst

4,00 Stern(e) 5 Bewertungen

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
Hallo Otto,
ein schönes ruhiges Gedicht, das eine schöne Stimmung vermittelt.
Ein, zwei Kreativansätze hab ich da, die aber wirklich reine Vorschläge sind...
Was hältst du davon aus dem "Gestern des Sommers" einen "Sommer des Gestern" zu machen (und gleiches halt beim Winter.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie finde ich es ...pfiffiger ;-)
Und dann noch die Zeile "Herbst nun will es in uns werden"... Sie ist wundervoll und rein klanglich das Highlight dieses Textes, nur will sie irgendwie nicht sorichtig zur nüchternen Sprache des restlichen Textes passen. Andererseits sollte diese Zeile auch auf keinen Fall verändert werden...
Vielleicht ganz bewusst herausheben aus dem Text (durch Leerzeilen, kursive Schreibweise...irgendwie sowas halt).
Ja... das wär schön, warum nicht das Beste vom Text deutlich zeigen....
Hoffe du kannst was mit meinen Selbstgesprächen anfangen...
Gruß Mirko
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

sehr schön Otto. Gefällt mir vom Klang her.
Bis auf die eine Zeile. Meine Meinung, aber sehe gerade, auch Mirko muckelte da rum:)

Dort draußen
Irgendwo zwischen dem Gestern
des Sommers
und dem Morgen
des Winters
ist die Zeit stehen geblieben
Herbst will es nun in uns werden
Der Wind trägt Stille mit sich
und das Leben fort
Wer jetzt innehält
der kann(wird?) nicht scheitern

lG
Sanne
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Otto,
was ich jetzt sage, könnte als ein trotziger Widerspruch
an die beiden vorherigen Kommentatoren klingen, ist aber nicht so. Ich würde an diesem Gedicht überhaupt nicht mehr
rumbasteln, denn ganz sicher verdirbst Du es.
Gerade dieses "Gestern des Sommers" ist im Vergleich
zu Mirkos Vorschlag um vieles Besser. Ich hoffe, Mirko
nimmt es mir nicht krumm, aber jeder hat nun mal seine eigene Vorstellung, wie etwas klingen sollte, daher
sehe ich es hier eher als einen Meinungsaustausch, sonst nichts. Gerade dieses, man könnte sagen etwas altmodisch
klingende "Gestern des Sommers" verleiht diesem Gedicht die nötige Poesie des Klanges, während Mirkos "Sommer des Gestern" irgendwie, ja wie soll ich das jetzt sagen,
klingt härter, nüchterner - mag ja sein "pfiffiger"
wie Mirko sagt, nur es paßt nicht, mit Verlaub.
Auch dieser Begriff "pfiffig" - das ganze Gedicht ist vom "Pfiffigen" weit entfernt.
(Auch wenn es im Herbst manchmal ordentlich pfeift;))

Ein so schönes und melancholisches Gedicht, lieber
Otto. Du schaffst es fast immer mit wenigen, ausgewählten
Worten Aussage und Melodie zu vereinen.
Ich habe mir dieses Gedicht schon mehrfach durchgelesen
auch laut - es klingt einfach....und es klingt in mir nach....

Ganz liebe Grüße
Klopfstock
 
E

El Lobo

Gast
Lieber Otto,
ein wundervolles Gedicht zum Weihnachtsanfang und zum Nachdenken, LG El Lobo
 

Antilope

Mitglied
Ich finde die Aussage, die du in den letzten Zeilen triffst, sehr interessant. Wolltest du damit ein Zeichen setzen gegen eine pessimistische Haltung, wie sie in Rilkes (war es Rilke? Ich weiß auch den Titel nicht mehr) Herbstgedicht anklingt: "Wer nun kein Haus hat, wird sich keines bauen... (oder so ähnlich)"

Der diesjährige Herbst hatte für mich nichts wehmütiges - es kommt ja alles wieder....

lg
Antilope
 

rosste

Mitglied
"Wer jetzt innehält
kann nicht scheitern"

das sind ja fast "himmlische" Worte.
Auf jeden Fall sind sie Höhepunkt und geben eine Art Auflösung der "fragenden" Zeilen vorher.
Sehr schön.
 



 
Oben Unten