Herbstbedrängung

Der Sommer gießt sein letztes Licht in lange gelbe Flüsse
Ein bisschen Wärme hält vielleicht der Kieselstein
Du hebst ihn an den Mund für ein, zwei glatte Küsse
Und wirfst ihn matt den steten Wellen hinterdrein

Der bleiche Wind, der Wasser treibt, zeugt schon von einer Kühle
Ganz Espenlaub, so zittern diese Pappeln
Auf tiefem Grund versanden sämtliche Gefühle
Nur ein paar Blätter möchten nach der Strömung zappeln

Und Du: Nicht Blatt, nicht Stein, noch tiefer Fluss
Am Ende Staub, der zu viel auf sich hält
Bist einer, der noch bleiben muss
Auch wenn ihm hier nichts mehr gefällt
 
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