Hallo Bertold
Ich bin bei diesem, jenseits irgendwelcher Diskussionen über die Form (Haiku, Senryu, Tanka), etwas zwiespältig.
"Brot des Sterbens" hört sich interessant an, aber warum der Acker? So richtig steige ich nicht hinter die Symbolik und das tiefer-gedankliche Verhältnis von Wald und Acker. Vielleicht bin ich da erkenntnis-theoretisch etwas befangen.
Auch das 'hat gebacken' scheint mir nicht wirklich zur literarischen Form zu passen (jetzt widerspreche ich mich, siehe oben, Mist ...), d.h. ich würde die Vermutung bzw. Feststellung eines Vorganges doch besser durch ein augenblickliches Bild (als Beobachtung) ersetzen, z.B. im Sinne von "wie braun gebacken steht der Wald".
Die Idee des 'braun gebacken' gefällt mir eigentlich. Demgegenüber scheint mit 'reif' weniger zu passen. Der Kuchen wird im Ofen ja auch nicht reif.
In summa: Im Ansatz durchaus originell (der Herbst als kulinarischer Leckerbissen frisch aus dem Ofen der Natur), aber irgendwie (als Tanka) noch nicht richtig gar.
LG Tula