Ach komm schon, tu nicht so erwachsen
Beleidigt? Ja klar! Aber das ist doch der Spaß an der Sache!
Als ich das Mail erhalten hab, dass du auf meine Geschichte geantwortet hast, dachte ich mir gleich: Juhu, Krieg!
Also, noch mal zum Mitschreiben für den Herrn Goldmund:
Ursprünglich veröffentlicht von sohalt
...für mich macht er (= der Perspektivenwechsel) gerade den Reiz der Geschichte aus.
Zuerst sehen wir die Mädchen durch den Filter von Frau Brandl, dann sehen wir Frau Brandl durch den Filter der Mädchen. Ist doch spannend, wie Menschen im Zug wenn ihnen fad ist aus ein paar Beobachtungen ganze Persönlichkeiten konstruieren, das war auch irgendwie die Idee hinter der Geschichte.
Ich will es auch keinesfalls so auflösen, dass Frau Brandl am Schluß in die Arme ihres Mannes fällt, ich will dem Leser nicht die beruhigende Gewissheit geben, dass in ihrem Liebesleben alles in Ordnung ist, wer weiß, vielleicht stimmen ja die traurigen Szenarien. Der Leser soll rätseln müssen, genau wie die beiden Mädchen, wer weiß, vielleicht haben sie wirklich ihr Leben zerstört? Das hat man davon, wenn man mit anderen Leuten spielt.
Es soll ein bisschen auch eine böse Geschichte sein.
Ist es nicht irgendwie seltsam, dass Frau Brandl erst wirklich in den Fokus der Geschichte gerät, als sie das Abteil verlässt?
Ist es nicht seltsam, dass die sofort die Rollen für das folgende Drama verteilt (liebe Puppe, böse Puppe), sich die liebe Puppe aber letztlich als die abgedrehtere (zB die mit der Lesben-Idee) erweist?
Ist es nicht seltsam, dass die, die sie als Spielzeuge sieht, letztlich die sind, die mit ihre spielen?
Könnte es sein, dass ich mir dabei was gedacht hab?
Rat mal.
(Wobei, ich bin natürlich schon auch ein bisschen selber schuld, wenn das nicht klar genug raus kommt. Es geht halt nicht immer nur um die Handlung, das ist eigentlich alles, was ich damit sagen wollte).
Achja, und:
Ursprünglich veröffentlicht von sohalt
Und dieses "Wilder Hund kommt auf seine alten Tage zur Einsicht und findet nach Irrungen und Wirrungen in der weiten Welt Glück allein im trauten Heim"-Motiv ist ja nun so ausgefallen auch wieder nicht. Steckt ja mehr oder weniger alles in der guten alten Phrase "sich die Hörner abstoßen".
Für so arg tiefsinnig halt ich's nämlich eigentlich sowieso nicht
Das stützt nicht wirklich deine Theorie, von wegen der Leser solle "angetan sein von ihrem philosophischen Gedankengut".
lg
sohalt