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Thylda

Mitglied
Lieber Beba, liebe Nachtigall

Wie schoen, dass Euch mein Text gefaellt. Vielen Dank auch fuer Deinen Zuspruch, lieber Walther

Liebe Gruesse
Thylda
 

Label

Mitglied
Liebe Thylda

all das tun Kinder wenn sie glücklich und voll überströmender Freude sind, bis Ihnen beigebracht wurde - was könnten ABC denken/sagen.
Umso kostbarer sind diese Äußerungen von Lebensfreude, wenn sie sich in vernunftdiktierte Lebensabschnitte retten konnten. Diese Lebensfreude teilt sich anderen mit und für einen Moment kann der Leser die gleiche Freude spüren und das Desinteresse für den Gruppenzwang.
Mit Elke bin ich der Meinung, dass "Herdenschwere" eine geniale Wortschöpfung ist, die hier eine Ursache offenlegt warum die Äußerung von Lebensfreude so selten ist.

das habe ich mit großem Interesse und sehr gerne gelesen
Label
 
M

mirami

Gast
hallo thylda,

der anfang gefällt mir gut. vor allem das „lauthals schief singen“. :)

„mit pfützen spritzen“ find ich sprachlich nicht so gelungen.
da würde ich „in pfützen springen“ oder pfützenwasser verspritzen, ... irgendwas in dieser art, bevorzugen.

„immer wieder lachen“ find ich dagegen ausgesprochen gut.
es verkörpert die eigentliche „leichtigkeit des seins“ sehr gut.

die letzte strophe würde ich allerdings noch mal überarbeiten.
die könntest du knapper und prägnanter gestalten.
da ist mir persönlich zu viel vorsichtiges "mag sein" und "vielleicht", nicht heute aber eventuell irgendwann...
kürzen! zuschlagen und teffen!

aber die herdenschwere ist gut. die musst du erhalten!

auf die leichtigkeit!
lg
mirami
 

anbas

Mitglied
Hallo thylda,

mir gefällt das Gedicht recht gut. Den ersten Teil empfinde ich vom Klang her noch etwas sperrig. Ich versuch mich mal dran ;):

in lauwarmer Luft schweben
und lauthals schief singen
auf Straßen hüpfen
mit Pfützen spritzen
vom Baum hängend schaukeln

und lachen und lachen
Ich finde, beim Lautlesen kommt so mehr Schwung in diesen ersten Teil.


Liebe Grüße

Andreas
 

Thylda

Mitglied
Liebe Mirami

Vielen Dank fürs Vorbeischauen und Deinen Kommentar.

Über Deine Vorschläge "in pfützen springen“ oder "pfützenwasser verspritzen" habe ich nachgedacht, finde sie aber zum Einen zu sperrig und nicht genau genug und zum Anderen gefällt mir das pf-sp, ü-i, doppel-tz und doppel-en klanglich zu gut, um es aufzugeben, so daß ich es dabei belassen werde.

Was das wage "mag sein, vielleicht" betrifft, wollte ich durch das übertriebene Wage-sein das Verdrängen deutlich machen. Lyri weiß ganz genau, daß dieser Zustand nicht sehr lange anhalten wird, ist aber fest entschlossen, sich davon jetzt nicht beeindrucken zu lassen. Gerade weil es so sicher ist, daß die Realität diese Leichtigkeit wieder zerschlagen wird, verleugnet Lyri die im Hintergrund nagende Gewißheit und spielt sich selbst vor es sei nur eine ungefähre Möglichkeit.

Diese Leichtigkeit ist nicht völlig unbekümmert wie bei einem ahnungslosen Schaf auf der Wiese, es ist eine voll bewußte Leichtigkeit, eine kurze Erleuchtung, die gerade und nur in diesem Moment voll und mit offenen Augen genossen wird.

Liebe Grüße
Thylda
 

Thylda

Mitglied
Lieber Anbas

Es freut mich, daß Dir mein Gedicht gefällt.

Über das "vom Baum hängend schaukeln" habe ich eine ganze Weile nachgedacht.

Es stimmt, daß diese Zeile beim Lesen ein wenig lang wirkt. Auf der anderen Seite würde diese Version Lyri ein ganzes Stück zahmer machen, ein wenig zahmer als ich mir Lyri vorstelle.

"Vom Baum hängend schaukeln" kann man auch indem man sich mit den Händen festhält. Das würde ein halbwegs würdiger Erwachsener gerade noch so tun. Auch die anderen Zeichen der Lebensfreude kann man sich von Jemandem , der glücklich ist noch irgendwie vorstellen. Um jedoch an den Knien hängend vom Baum zu hängen und dabei zu Schaukeln muß Lyri zunächst den Baum erklimmen und dann im Vertrauen an den Ast loslassen, während die Welt für diesen Moment auf dem Kopf steht. Das ist für mich ein sehr wichtiges Bild zum Verständnis diesen Gefühls.

Es ist nicht nur das sich willentlich selbst Lacherlich-machen, sondern auch das Urvertrauen in das "es ist Alles gut" und "ich bin in keiner Gefahr", "ich kann die Welt auf den Kopf stellen und es ist in Ordnung".

Mit dem Klang beim Lesen hast Du ganz Recht, vom Inhalt her nicht. Ich gehe einmal in mich und denke darüber nach, ob das Gefühl, das ich beim Schreiben im Kopf hatte auch ohne die Knie auskommt ;)

Danke für Deine Anregung.

Liebe Grüße
Thylda
 

Label

Mitglied
Liebe Thylda

miramis Einwand scheint mir schlüssig. Man kann mit dem Wasser der Pfütze spritzen, aber nicht mit der Pfütze als solche, ebensowenig wie man mit dem Fluss, See oder dem Meer spritzen könnte.

Deine Ausdrucksweise ist zwar intuitiv verstehbar, aber auch ich blieb da wegen des Logikfehlers hängen.

klarer formuliert empfände ich beispielsweise:

in die Pfützen hüpfend spritzen

das würde lautmalerisch einen Akzent setzen.
Ich denke dir fällt bestimmt etwas passendes ein.

Liebe Grüße
Label
 

Thylda

Mitglied
Liebe Label

Na, na, na, mir einen Logikfehler vorzuwerfen, ist schon harter Tobak! Wie Du selbst sagst, wird die Ausdrucksweise intuitiv verstanden. Das reicht mir schon. Das ist mehr als man von so manchem Text sagen kann ;)

Natürlich verstehe ich, daß man nur mit dem Wasser aus den Pfützen spritzen kann. Das klingt mir aber zu sperrig (Anbas sieht das bestimmt auch so :) ). Außerdem gibt es diese verstehbaren "Ungenauigkeiten" öfter. Wenige würden Gefallen daran finden, wenn eine DVD anzusehen daraus bestünde, sich eine einseitig bedruckte silberne Scheibe zu betrachten. Auch das Radiohören wäre wenig vergnüglich, reduziert auf die bloßen Geräusche zwischen den Sendern. Und wer fern sieht, sitzt meist auch nicht weit vom Bildschirm entfernt. Ins Kino geht man gewöhnlich nicht wegen des Spaziergangs dorthin und wenn ich Dir hiermit auf die Nerven gehen soll, dann mußt Du von der Logik her warten, bis ich Dich besuche und ich Dir auf den Zeh treten kann ;) ...oder so ähnlich.

Liebe Grüße
Thylda
 

MarenS

Mitglied
Gute Zeilen, ich änderte ein wenig, sieh selbst und mach damit was du magst :)


in lauwarmer Luft schweben
lauthals schief singen
die Straße entlang hüpfen
kopfüber vom Baum hängend schaukeln
mit Pfützenwasser spritzen

und immer wieder lachen

mag sein
vielleicht morgen
holt mich die Herdenschwere wieder ein
aber nicht
heute

die Maren
 

Thylda

Mitglied
in lauwarmer Luft schweben
lauthals schief singen
die Straße entlang hüpfen
kopfüber am Baum schaukeln
Pfützenwasser spritzen lassen

und immer wieder lachen

mag sein
vielleicht morgen
holt mich die Herdenschwere wieder ein
aber nicht
heute
 

Thylda

Mitglied
Liebe Maren

Ich sehe, daß es immer wieder dieselben Stellen sind, die dem Leser noch nicht ganz rund erscheinen. Dein "kopfüber" ist ein schöner Mittelweg. Danke, ich habe es auch schon eingebaut :) Mit der Pfütze habe ich jetzt auch eine für mich gangbare Lösung gefunden.

Liebe Grüße
Thylda
 

anbas

Mitglied
Liebe Thylda,

ich noch mal mit ein paar Änderungsvorschlägen, die ich diesmal auch etwas näher begründen möchte. Hier erst mal mein Vorschlag:

in lauwarmer Luft schweben
lauthals schief singen
entlang der Straße hüpfen
in Pfützen spritzen
am Baum kopfüber schaukeln

und immer wieder lachen

So, nun im Detail:

entlang der Straße hüpfen
Ich finde, mit dieser kleinen Umstellung hüpft der Leser/die Leserin gleich mit.

in Pfützen spritzen
Zum einen würde ich die Pfützen gleich hinter die Starße setzen. a) weil es ein zusätzliches Klangspiel mit "hüpfen" ergibt und b) weil in meiner Assoziation Straße und Pfütze zusammengehören. "In Pfützen" statt "mit Pfützen" und nicht "Pfützenwasser", weil so die Zeile "spritziger" daher kommt. Außerdem ergeben "hüpfen" und "spritzen" einen - wenn auch unsauberen - Reim, der aus meiner Sicht dem Gesamtgedicht gut tun würde.

am Baum kopfüber schaukeln
Diese kleine Umstellung führt aus meiner Sicht dazu, dass sich diese Zeile leichter "schaukeliger" lesen lässt.


Soweit ich - nun Du ;).

Liebe Grüße

Andreas
 

Thylda

Mitglied
in lauwarmer Luft schweben
lauthals schief singen
die Straße entlang hüpfen
kopfüber am Baum schaukeln
Pfützenwasser spritzen lassen

und immer wieder lachen

mag sein
vielleicht schon morgen
holt mich die Herdenschwere wieder ein
aber nicht
heute
 



 
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