Steky hab ich geschrieben: "Manche Helfer tun nur so, als seien sie selbstlos. Deren Hilfe ist kostenpflichtig. Sie fühlen sich erhaben über die, denen sie helfen. Verweigern die die Annahme, gibt´s Krach, denn der Helfer fühlt sich vorgeführt."
Sie dürfen ihr Gefühl, überlegen zu sein, nicht ausleben. Das lassen sie denjenigen spüren, der ihre Überlegenheit nicht anerkennt.
Die meisten Politikern reagieren so, wenn man ihnen nicht zujubelt und nicht glauben will, es gehe ihnen nur um das Wohl der Allgemeinheit.
Auch sonst tritt dieser Reflex in sehr unterschiedlichen Ausprägungen auf - besonders in Familien, besonders wenn Kinder sich abnabeln. Eltern z.B. strafen gern mindestens mit Liebesentzug, wenn ihre "gutgemeinten" Hilfen nicht immer freudig angenommen werden, wenn also ihre jahrelang anerkannte Überlegenheit allmählich infrage gestellt wird.
Und außerdem ganz allgemein: Zwar würden die meisten Menschen nicht so weit gehen, die Leiter umzustoßen, aber ein wenig enttäuscht wäre wohl fast jeder über die entgangene Gelegenheit, sich selbst ein bisschen zu beweihräuchern. Wer ist innerlich nicht von sich selbst gerührt, wenn er mal eine gute Tat vollbrachte?
Bisweilen erkenne ich diesen leicht schleimigen und eigensüchtigen Reflex auch bei mir.