Himmel. Noch. Mal. - Sonett

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Walther

Walther

Mitglied
Himmel. Noch. Mal.

Der Himmel wirft die graue Fahne über
Und meint, er sei wer, macht sich kalt und nass.
Er spielt die Trommel und den Kontrabass.
Er macht die Lichtshow, haut gern Nasenstüber,

Verteilt die Wirbelstürme wie im Fieber:
Man muss es sagen: Er gibt mächtig Gas
Und hat bestimmt dabei den Riesenspaß.
Ein kleiner Regenguss wär allen lieber,

Ein wenig Feuchte auf das heiße Haupt,
Ein bisschen Kühlung für die müden Glieder:
Er hat erst beiden lang den Schlaf geraubt.

Der Himmel aber spielt nur eigne Lieder:
Ein Fehler, wenn man etwas andres glaubt.
Und morgen hat die Welt die Hitze wieder.
 
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kakadu

kakadu

Mitglied
Hallo Walther,

wie immer formvollendet! Nur zwei Kleinigkeiten: Waren in V4 Nasenstüber gemeint? Hättest du in V12 etwas gegen "aber" statt "jedoch"? Für mich klänge das angenehmer.

LG Claudi
 
G

Gelöschtes Mitglied 26374

Gast
jedoch ist jambisch, ein Trochäus muss hin; 'aber' ist richtig

Zeile 8: ...wär' allen lieber.

Offen gestanden: na ja ...
 
Walther

Walther

Mitglied
Fritz H. schrieb:
jedoch ist jambisch, ein Trochäus muss hin; 'aber' ist richtig

Zeile 8: ...wär' allen lieber.

Offen gestanden: na ja ...
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hi, danke fürs lesen und besprechen. kann man trefflich drüber streiten, ob das wirklich ein problem ist, in beiden fällen übrigens. ich hab's des lieben friedens willen umgebaut. lg W.

kakadu schrieb:
Hallo Walther,

wie immer formvollendet! Nur zwei Kleinigkeiten: Waren in V4 Nasenstüber gemeint? Hättest du in V12 etwas gegen "aber" statt "jedoch"? Für mich klänge das angenehmer.

LG Claudi
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hey Claudia, danke auch dir.:) oben korrigiert. stay tuned! lg W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 26374

Gast
Walther schrieb:
ich hab's des lieben friedens willen umgebaut
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Um Himmels Willen, wer will denn hier Krieg!?
Von 'Umbauen' kann gar nicht die Rede sein, allenfalls von einem Hauch Korrektur.

Inzwischen kann man in diesem Deutschland gar nichts mehr sagen. Entschuldige, großer Sonettenmensch, dass mir was aufgefallen war ... soll nicht wieder vorkommen.

F.
 
Walther

Walther

Mitglied
Fritz H. schrieb:
Um Himmels Willen, wer will denn hier Krieg!?
Von 'Umbauen' kann gar nicht die Rede sein, allenfalls von einem Hauch Korrektur.

Inzwischen kann man in diesem Deutschland gar nichts mehr sagen. Entschuldige, großer Sonettenmensch, dass mir was aufgefallen war ... soll nicht wieder vorkommen.

F.
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hi, krieg ist in berg karabach, der ukraine etc. hier ist diskussion. in der aber spart man sich z.b. ein abschätziges " offen gestanden. na ja..." wer solche formulierungen benutzt, muss mit repliken wie oben leben. empfehlung: einfach sachlich bleiben.
lg W.
 
Mimi

Mimi

Mitglied
Ja, so ist es, lieber Walther, das Wetter kann es wirklich keinem Menschen recht machen ...
dem einen kann der Sommer gar nicht lang genug gehen (da zähle ich zu), dem anderen schlägt er allmählich aufs Gemüt ...

Aber wie Du schon im Gedicht anmerkst:

Der Himmel aber spielt nur eigne Lieder

... dem bleibt nicht viel hinzuzufügen, außer:
sehr gekonnt verdichtet!

Gruß
Mimi
 
G

Gelöschtes Mitglied 26374

Gast
Walther Stonet, ich habe tief in Dein Lupenkonto geschaut und ständig und immer wieder in auffällig rüder Art Kommentare zu 'schlechten' Sonetten oder Haiku gelesen. Und wenn das nicht schon ausreichte, hast Du wie wild mit 1-Sterne-Wertungen um Dich geworfen - gerade denjenigen gegenüber, die als (mögliche) Anfänger eher einen guten Ratschlag gebraucht hätten als mit der Note 'schrecklich' vertrieben zu werden! Soviel zu Deiner Empörung
Walther schrieb:
empfehlung: einfach sachlich bleiben.
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Guten Tag
 
S

sufnus

Mitglied
Hey Walther,
in den letzten Wochen bin ich nicht so in der Feste-Formen-Laune und habe hier etwas seltener vorbeigeschaut, aber Dein sehr formbewusst gebautes Sonett, das geradezu eine Austeritätspolitik im Hinblick auf Reim-Endungen verfolgt, gefällt mir richtig gut! :)
Vor einiger Zeit hab ich mich ja auch mal dahingehend geäußert, dass das Feature mit den dreigliedrig-zweigepunkteten Titeln einen coolen Wiedererkennungseffekt bietet, aber manchmal womöglich ein wenig unsinnlich-intellektualistisch rüberkommen könnte. Aber hier, in diesem schönen Fall, ist das wie ich finde ganz und gar nicht so, vielmehr ist der Titel einfach wunderbar und war auch der Köder, welcher meine Leseneugierde weckte (nicht zu meinem Vergnüglichkeitsschaden, definitiv nicht. :) ).
LG!
S.
 
Walther

Walther

Mitglied
Fritz H. schrieb:
Walther Stonet, ich habe tief in Dein Lupenkonto geschaut und ständig und immer wieder in auffällig rüder Art Kommentare zu 'schlechten' Sonetten oder Haiku gelesen. Und wenn das nicht schon ausreichte, hast Du wie wild mit 1-Sterne-Wertungen um Dich geworfen - gerade denjenigen gegenüber, die als (mögliche) Anfänger eher einen guten Ratschlag gebraucht hätten als mit der Note 'schrecklich' vertrieben zu werden! Soviel zu Deiner Empörung

Guten Tag
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Werter Herr Friitz H.
man erhofft sich immer wieder, dass die heilige inquisition auferstehen möge: mein wunsch würde erfüllt. weiter so!
lg W.
PS.: vielleicht kommst du von off- mal wieder zu ontopic-kommis - sonst müsste ich vielleicht doch noch die hiesigen sittenwächter drum bitten, dir einen grundlehrgang in netikette zu stiften.
 
Zuletzt bearbeitet:
Walther

Walther

Mitglied
Mimi schrieb:
Ja, so ist es, lieber Walther, das Wetter kann es wirklich keinem Menschen recht machen ...
dem einen kann der Sommer gar nicht lang genug gehen (da zähle ich zu), dem anderen schlägt er allmählich aufs Gemüt ...

Aber wie Du schon im Gedicht anmerkst:

Der Himmel aber spielt nur eigne Lieder

... dem bleibt nicht viel hinzuzufügen, außer:
sehr gekonnt verdichtet!

Gruß
Mimi
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lb Mimi,
danke fürs lesen, bewerten, kommentieren und in die bresche für mich springen!
man möge mir verzeihen, dass ich mich gerade ein wenig amüsiere. das wievielte mal erlebe ich diese art von aufzug? zwei dutzend, drei dutzend? man gewöhnt sich an fast alles und freut sich dennoch sehr über unterstützung durch liebe und erstklassige dichterkolleginnen und kollegen.
herzl. gruß W.
sufnus schrieb:
Hey Walther,
in den letzten Wochen bin ich nicht so in der Feste-Formen-Laune und habe hier etwas seltener vorbeigeschaut, aber Dein sehr formbewusst gebautes Sonett, das geradezu eine Austeritätspolitik im Hinblick auf Reim-Endungen verfolgt, gefällt mir richtig gut! :)
Vor einiger Zeit hab ich mich ja auch mal dahingehend geäußert, dass das Feature mit den dreigliedrig-zweigepunkteten Titeln einen coolen Wiedererkennungseffekt bietet, aber manchmal womöglich ein wenig unsinnlich-intellektualistisch rüberkommen könnte. Aber hier, in diesem schönen Fall, ist das wie ich finde ganz und gar nicht so, vielmehr ist der Titel einfach wunderbar und war auch der Köder, welcher meine Leseneugierde weckte (nicht zu meinem Vergnüglichkeitsschaden, definitiv nicht. :) ).
LG!
S.
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lb sufnus,
danke für die freundlichen worte aus berufenem munde. ich spiele im titel immer gern ein wenig mit mehrdeutigkeiten, die interessante assoziationsketten auslösen. das gelingt natürlich nicht immer. ;)
frohes dichten dir und euch allen!
lg W.

der dichter dankt @kakadu, @Mimi und @sufnus für ihre leseempfehlungen!
 
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