himmelfahrt 3.

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
himmelfahrt 3.


binden muss ich dich in meine mühen
flattergeist – und deine schwingen stutzen
so kann mir dein wandelwesen nutzen
musst du auch im selbstgenuss verglühen

dichtung wird verdichtet in der härte
mancher arbeit mancher lebensweise
die den menschen schleift in grade gleise
wo dein stolz sich in geduld verzehrte

im vergessen auch – gedankenmeister –
liegt verwandlung wirken fruchtbarkeiten
leibgestaltung schlingt die weltenzeiten
individualisiert die geister

nein wir wissen nichts von deinen schätzen
ist besitz denn gröszer als erfinden?
ewge macht denn mehr als überwinden?
alles müssen wir uns übersetzen

sieh: ein gott ersteht aus unsren nöten
wo die stolzen hochkulturen sterben
reife traditionen süsz verderben
wecken ihn die kernigen trompeten

mag der wurm die früchte der erkenntnis
bis auf ihre bittren samen nagen
magst du um verlorne gärten klagen
betteln um bewundrung und verständnis

muss das feld nicht umgegraben werden?
willst du nicht dein werk erneuert sehen?
schweige denn gewaltig sind die wehen
wenn ein gott geboren wird auf erden
 

Trist

Mitglied
Wortgewaltig.
Über deinen Versen schwebt ein Schleier, der sich (mir) erst nach mehrmaligen Lesen teilweise lüftet.
Aber genau das ist es, was mich festhält.
Es hat etwas Biblisches.
Nur etwas moderner.
Aus meinem Blickwinkel ...

Liebe Grüße
Trist
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Herzlich danke, Trist!

An den "Faust" erinnert vielleicht der beschwörende Ton, wie wenn jemand in eine andere Verhaltensweise hineingezaubert wird. Mephisto spricht so. Oder Faust beim Geisterbeschwören. Oder der Meisterspruch im Zauberlehrling. Und dann noch Göttergeburten, das ist kaum noch auszuhalten.

grusz, hansz
 



 
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