Eike Leickart
Mitglied
Sturm
Hier haben sie am Steg bezogen Posten
und schauen wie gebannt und starr gen Osten,
woher der Wind mit vollen Backen faucht,
aufwühl’nd den See, in dessen Wellenkronen
geschuppte Leiber von Najaden wohnen,
von feisten Tritonsöhnen untertaucht.
Die beiden stehen da dem Sturm zum Hohn,
Frau Vilma ist’s mit Eike, ihrem Sohn,
sie halten sich mitnichten bei der Hand,
verbunden sind sie nur durch ihren Trotz,
der spottet heiter aller Wut des Gotts,
an ihnen wird sie jämmerlich zuschand.
Zwei Bretter fehlen an dem Steg von zehn
und Hedwigs Boot ist nirgendwo zu sehn.
Die kühne Seglerin, sag, wohin trieb
der Ostwind sie, die doch so sicher kreuzt,
ich hör, wie Eike sich die Nase schneuzt,
er wüsste gern, wo seine Muse blieb.
Bewegte Luft durchorgelt fernen Tann,
ein Knab‘ ist Eike hier, noch lang kein Mann,
doch keimt bereits in ihm der Liebe Saat,
ergeht in Sehnen sich und bitterm Schmachten,
und oft genug muss er sich selbst verachten,
ist Träumer nur und noch kein Mann der Tat.
Ganz andre Schmerzen sind’s, die Vilma plagen
und oft muränenartig an ihr nagen,
denn Eikes Vater rührt sie nicht mehr an,
ist immer unzufrieden und unwirsch -
er ist ein Jäger und auf Frauenpirsch,
hat sich entpuppt als polternder Tyrann.
Hier haben sie am Steg bezogen Posten
und schauen wie gebannt und starr gen Osten,
woher der Wind mit vollen Backen faucht,
aufwühl’nd den See, in dessen Wellenkronen
geschuppte Leiber von Najaden wohnen,
von feisten Tritonsöhnen untertaucht.
Die beiden stehen da dem Sturm zum Hohn,
Frau Vilma ist’s mit Eike, ihrem Sohn,
sie halten sich mitnichten bei der Hand,
verbunden sind sie nur durch ihren Trotz,
der spottet heiter aller Wut des Gotts,
an ihnen wird sie jämmerlich zuschand.
Zwei Bretter fehlen an dem Steg von zehn
und Hedwigs Boot ist nirgendwo zu sehn.
Die kühne Seglerin, sag, wohin trieb
der Ostwind sie, die doch so sicher kreuzt,
ich hör, wie Eike sich die Nase schneuzt,
er wüsste gern, wo seine Muse blieb.
Bewegte Luft durchorgelt fernen Tann,
ein Knab‘ ist Eike hier, noch lang kein Mann,
doch keimt bereits in ihm der Liebe Saat,
ergeht in Sehnen sich und bitterm Schmachten,
und oft genug muss er sich selbst verachten,
ist Träumer nur und noch kein Mann der Tat.
Ganz andre Schmerzen sind’s, die Vilma plagen
und oft muränenartig an ihr nagen,
denn Eikes Vater rührt sie nicht mehr an,
ist immer unzufrieden und unwirsch -
er ist ein Jäger und auf Frauenpirsch,
hat sich entpuppt als polternder Tyrann.