Hin und her

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Anonym

Gast
Manche Tage
haben etwas von diesem Unbewussten
das sich still über alle Dinge legt
Die Schaukel
vom Wind sanft hin und her bewegt
Gedankenwiege
Erfüllt von Vergangenheiten
die nur in diesen seltsam vertrauten
fremden Momenten wiederkehren

Meine Seele gleicht einer Geige ohne Saiten
Eine Spinne hat sie gestohlen und
zu einem Netz verwoben
Merkwürdig
Sehe ich ein Netz, frage ich mich
Ob wohl meine Seele darin wohnt

Unten am Bach
lass ich die Füße baumeln
und warte auf mich
Tage später
gehe ich dort spazieren
Fühle einen Teil von mir
noch immer dort sitzen und warten
Nehme in mir Platz und lausche
meinem Klang
 

Curd Belesos

Mitglied
Meine Seele gleicht einer Geige ohne Saiten
Nehme in mir Platz und lausche meinem Klang
.........S2 und S3 haben einen tiefen Gedanken, mit einem wunderbaren Auftakt,der in einem schönen Schlussvers endet und daher der S1 nicht bedarf.

S1 sollte ausgebaut werden, selbständig.

Oder es fehlt ein Bindeglied, eine Strophe zwischen S1 und S2

LG
CB
 

anbas

Mitglied
Hallo A.,

ich bin Curd dankbar, dass er diesen Text noch einmal ins Rampenlicht gezogen hat. Beim ersten Lesen konnte ich mit ihm nichts anfangen. Jetzt habe ich ihn mir noch einmal durchgelesen und er gefällt mir richtig gut - manchmal hängt es eben von der Verfassung des Lesers ab, ob ein Text zündet oder nicht ;) .

Curds Vorschlag, den ersten Vers herauszunehmen, unterstütze ich. Seine Bilder gefallen mir, er wirkt auf mich aber sperriger als die beiden anderen Verse. Außerdem stehen diese, wie Curd schon bemerkte, gut für sich alleine da.

Ferner würde ich in Vers 2 das "Merkwürdig" streichen. Es ist zwar in seiner Mehrdeutigkeit an dieser Stelle interessant, doch steht für mich die bewertende Aussage im Vordergrund. Mich stört's.

Alles in allem ist dies ein Text aus dem sich noch einiges herausholen lässt.

Liebe Grüße

Andreas
 

molly

Mitglied
Hallo A.
mir gefällt Dein Gedicht sehr.
Vers 1: Es gibt diese Momente der Vergangenheit, die im Heute auftauchen und zum Leben gehören.
2. Vers: beschrieben wird das Gefühl der Gegenwart.
3. Vers: Die Spuren am Bach, die am nächsten Tag wieder gefunden werden.
Auch der Titel passt sehr gut, hin und her wandern unsere Gedanken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Träume und Hoffnung für die Zukunft.
Sehr gern gelesen, bitte nichts streichen, obwohl jeder Vers auch für sich stehen könnte, da gebe ich Curd und Andreas recht. Aber einzeln sind es Verse, zusammen ein Gedicht
Viele Grüße
molly
 

revilo

Verboten
die erste Strophe hat was.....die zweite ist furchtbar......pure Seelenonanie.....die dritte geht wieder.....
LG revilo....
 

Anonym

Gast
immer wieder
tätowiere ich
bilder
auf meine netzhaut,
um ein leben lang,
spinnengleich,
über sie hinweg
zu tasten.

danke für eure meinungen. ändern kann ich an diesem text nichts. weil er so ist, wie es für mich ist.

schöne geruhsame ostern euch.
 

Anonym

Gast
Auf jeden Fall, da es für mich wichtig ist zu erfahren, wie der Text bei anderen Menschen ankommt.

Sehr gut, darüber geschrieben zu haben.

Schöne Ostern dir!
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Ano.,

ich erinnere mich jedenfalls, den Text hier schon einmal gelesen zu haben; nicht anonym - aber ich weiß nicht mehr, wem zugehörig. Macht nix.

Der Text spricht von Selbstverlorenheit; Entzweiung in sich selbst, geprägt von melancholischer Geduld, die durch die Tage getragen, dazu führt, sich gelegentlich wieder zu finden.

Nehme in mir Platz und lausche
meinem Klang
Ich habe es gerne noch einmal gelesen.

LG

Elke
 



 
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