Hingehängt

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Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Carina,

wirkt ein wenig wie zerhackt, wie hingeworfene Parolen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob dies hier nicht so sein muss. Das muss ich noch mal auf mich wirken lassen.

Liebe Grüße
Manfred
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Manfred,

so ist es wohl, zerhackt und zerrissen.
Die geschmeidige Poesie scheint mir abhanden gekommen zu sein.
Falls ich sie jemals hatte.

Ich danke dir fürs Lesen und deinen Kommentar.
Liebe Grüße,
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Wahrheit

erhängt
am Baum der Verbannung
Gerechte stehen am Pranger.

Hinter den Palisaden
feiern Lügner im Rausch
ihre Gläubigen spenden Beifall

Unermüdlich dreht sich das Mühlrad
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Lapismont,

danke für deinen Zuspruch.

Jedoch meine ich, manchmal zu zweifeln ist nicht nur legetim, sondern auch notwendig, weil sich dadurch Gelegenheiten ergeben können nachzusinnen, was einen wirklich bewegt und welche Sicht man auf die Dinge und auf sich selber hat.

Meine Gedanken, die mich zu diesem Text bewogen haben, kann ich allerdings wirklich nicht mit rosa Seidenbänder verpacken.

Irgendwann ist Frühling, vielleicht bricht dann das Eis? :)

Ich wünsche dir einen hellen Tag,
Carina
 

Charmaine

Mitglied
Am meisten betroffen macht mich der Ausdruck "Palisaden". Damit verbinde ich sehr furchtbare Bilder und vor allem Geräusche, beim Anblick der angespitzten Zaunglieder, dicht an dicht, die alle Blicke - weitgehend - ausschließen. Ein sehr zum Nachdenken und Phantasieren anregender Text.

LG
Charmaine
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Charmaine,

Hab Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Wenn der Text zum Nachdenken anregte, scheint er ja doch nicht ganz so ungelungen zu sein.

Lieben Gruß an dich,
Carina
 

Ralf Langer

Mitglied
Wahrheit

erhängt
am Baum der Verbannung
Gerechte stehen am Pranger.

Hinter den Palisaden
feiern Lügner im Rausch
ihre Gläubigen spenden Beifall

Unermüdlich dreht sich das Mühlrad

hallo carina,
große Gedanken bedürfen großer worte, denkt man, und irrt.
manchmal ist weniger mehr :

wir suchen die wahrheit und wären doch manchesmal glücklich wenn wir
allein das falsche erkennen würden.
Ach, die wahrheit, sie ist etwas für lügner. Denn nur wer die wahrheit kennt, der kann
auch lügen. Alle anderen irren nur...

der gerechte, das ist dem worte nach stilistisch nahe den biblischen kontexten.

der gerechte werfe den ersten stein.

So ist es hier in deinem stück. es ist alles so groß durch die gewählten begriffe, und diese sind
wahrlich schwer von „begriff“.

aber da ist ja noch der baum, den kann ich greifen und verweile
in seinem schatten mit den verbannten und grübele ein wenig
über dein gedicht:


hinter den palisaden

scheint ein mond wie immer
auf etwas wahres
das sie sich erlogen haben
und wir berauschen uns – gerne -
gutgläubig gespendeter beifall
verscheucht die schatten
für einen augenblick
wärs nicht gerecht
einer würfe den ersten stein

rein assoziativ.
ich habe nur versucht eine szene entstehen zu lassen,
eine bewegung, etwas aus den großen worten
in eine kleine geschichte zu packen.

ach, und dann hat es mich wohl doch inspiriert...
lg
ralf
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Ralf,

deine Worte zu meinem Text sind sehr hübsch formuliert aber es trifft nicht das. was ich damit sagen möchte.
Große Worte ?
Vielleicht.

Aber wenn es wenige Worte sind, wie hier, müssen sie treffen, dürfen plakativ sein, meine ich, damit sie diesmal nicht ins Herz gehen, sondern ins Hirn.

Vielleicht magst du deine Worte, als selbständigen Text hier einstellen.

Immerhin freut es mich doch, wenn meine Zeilen dich dazu inspirieren konnten.

Liebe Grüße,
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Nachtrag

Mit Gerechten ist hier niemand der einen Stein werfen will gemeint, sondern ein Mensch mit Gerechtigkeitssinn.

Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.

So steht es geschrieben.
Aber kann ein Mensch nicht auch einen großen Gerechtigkeitssinn haben, auch wenn er vielleicht, wie alle Menschen, vor Sünden nicht gefeit ist?
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo carina,

mit ferigen texten ist es so eine sache, wie du weißt,
hat man sie einmal der öffentlichkeit präsentiert, verliert
der autor die deutungshoheit über sein stück.

nachtrag zu meiner replik zu deinem stück:

ich selbst habe fast immer die großen worte im sinn
wenn ich schreibe.
ich verstehe das...

lg
ralf
 

Carina M.

Mitglied
Lieber Ralf,

ich weiß, dass du große Gedanken hast, das wollte ich dir auch ganz bestimmt nicht absprechen.
Du schreibst eben ganz anders als ich es vermag und ganz sicher auch viel besser.

Ich lese dich sehr gern. :)

Lieben Gruß,
Carina
 



 
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