Hinter dem Fluss

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Hera Klit

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Hinterm Fluss

Ein alter Kran steht nebenan,
auf seinem Schild prangt Altona.
Die rostigen Sandsilos
zerfallen Jahr um Jahr.
Ich bin wieder da,
und der Fluss ist breit wie eh.
Als Kind schienen mir die Flussberge groß
und dort drüben lockte das Wunderbare.
Manchmal nahmen wir die Fähre,
wenn Vater in Freizeitstimmung war.
Selten genug.
Dort gab es Wein, gereift an jenen Hängen
und auf dem Heimweg
schlief Vater, Mutter musste fahren.
Zuhause randalierte er dann,
wir Kinder halfen ihn zu bändigen.
Ein hoher Preis für ein kleines Flussabenteuer.
Wir wussten, es würde sehr
lange dauern, bis wir wieder
Fähre fahren würden.
Weil wir so wenig von dem Drüben erhascht
hatten, blieb es unser gelobtes Land.
Obwohl ich es heute besser weiß,
fühle ich immer noch,
hinter dem Fluss,
ist die Welt zu Ende.


 
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