hinterwahnsinn

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Thys

Mitglied
Hallo Karl,


wahnsinn... hinterwahnsinn. Nette Wortschöpfung. Allerdings bezeichnet "wahnsinn" die Sache durchaus treffend.

Es ist schon ein klein wenig ernüchternd.
Mir gefällt Dein Text.

"gotteskriegerhass legt feuer
und tötet mit meinen gedanken"

Die zwei Zeilen sind allerdings für mich nicht notwendig. Sie verengen die Aussage zu sehr in eine Richtung. Ich erkenne den Wahnsinn oder Hinterwahnsinn rings um mich herum.

Gruß

Thys
 
der frühling legt gerade
eine seiner grauen pausen ein
um mich herum hat sinnlosigkeit
die alleinherrschaft übernommen
kriege rücken kaum merklich
in befriedete gebiete vor
an meinem denkvermögen
und an den hirnen der bewohner
nagt der alte erobererwahn

einsamkeit rüstet gegen mich auf
 
Warum, lieber Karl, bist du immer sofort bereit, deinen Text zu ändern?
Schon nach dem ersten Kommentar?
Warum wartest du nicht noch andere Meldungen ab?
Vielleicht hat dir ja jemand eine gute Note gegeben für den Originaltext. Er schaut am nächsten Tag nach und siehe, der Text ist nicht mehr so, wie er ihn benotet hat.
Mir ist das oft so ergangen. Deshalb habe ich mir abgewöhnt, deine Gedichte, die ich oft sehr gut finde, zu benoten.
Ganz liebe Grüße,
Marie-Luise
 
Liebe Marie-Luise,
wenn ich eine Kritik akzeptieren kann, verarbeite ich die auch umgehend. Ich mag Gedichte nicht, die dem Leser zu viel eigene Erkenntnis nehmen. Meine zuvor beiden letzten Zeilen gaben m.E. meinen Lesern zu viel vor.
Herzliche Grüße
Karl
 
E

Einsprengsel

Gast
Hi Karl Feldkamp

mir gefällt dein Text, besonders spricht mich an, wie du unmerklich die Gedanken an Krieg in den auf den ersten Blick harmlosen Einstieg in den Frühling hinein verarbeitest. Es ist ein gut überlegtes politisches Gedicht geworden zu einer Frage, die jeden in dieser Zeit bewegen sollte. Sprachlich sauber geschrieben, aber vielleicht ein bisschen zu geradlinig, wenn du, wie du schreibst, dem Leser etwas offenlassen willst.

Einsprengsel
 
Hallo Einsprengsel,
es war in der ersten Fassung halt noch eindeutiger...
Im übrigen fällt es mir schwer, bei politischen Gedichten weniger gradlinig zu schreiben...
Danke für Deine Kritik und herzliche Grüße
Karl
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Karl Feldkamp,

g´schwind im vorbeihuschen, letzter vers, ein vorschlag:

"einsamkeit rüstet gegen mich auf"

das "auf" könnte aus meiner sicht wegfallen. was meinst du?

lg
die dohle
 
Liebe Dohle,
danke für Deinen Kommentar. Ich kenne auf- und abrüsten, aber rüsten als solches ist mir bisher nicht bekannt...
Herzliche Grüße
Karl
 
D

Die Dohle

Gast
naja, so in der art meinte ich das auch. man liest:
einsamkeit rüstet
und stolpert fast schon automatisch "auf" hinterher, ob das nun dasteht oder nicht. wenn´s nicht dasteht, denkt das leser by himself he (-keine genderdebatte jetzt!) trotzdem. und schon hast du ihn am wickel.

... zugegeben, etwas flapsig, meine formulierung, dennoch.

lg
die dohle
 
der frühling legt gerade
eine seiner grauen pausen ein
um mich herum hat sinnlosigkeit
die alleinherrschaft übernommen
kriege rücken kaum merklich
in befriedete gebiete vor
an meinem denkvermögen
und an den hirnen der bewohner
nagt der alte erobererwahn

einsamkeit rüstet sich
gegen mich
 



 
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