Höhlenmalerei

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Aurelio

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Führung am 18. Januar 9418 nach aufwendiger Restaurierung

„Meine Damen und Herren! Die königliche Verwaltung von Prähistorischem Kulturgut heißt Sie bei dieser Führung durch die “Oh-Oh-Höhle“ herzlich willkommen. Folgen Sie mir und bitte nichts anfassen!
Gleich am Eingang zur Höhle sehen wir an der Mauer über dem Eingang das “ 00 “, ein Zeichen, daß diese Höhle nur für bestimmte Riten benutzt wurde. Wir nehmen an, daß diese Zeichen ein lang gesprochenes “Oooo“ bedeutet, also einen Ausdruck der Entzückung, der Erlösung, der Zufriedenheit, hat man diesen Ort endlich erreicht. Das Alter der Höhle wird auf etwa siebentausendvierhundert bis siebentausendfünfhundert Jahre geschätzt. Welcher Glaube damals herrschte, kann aus dem Variantenreichtum der Wandmalerei nicht genau herausgelesen werden. Man nimmt aber an, daß zu dieser Zeit, in dieser Höhle etwa zehn Gottheiten Opfer dargebracht wurden. Gleich zur Rechten, meine Damen und Herren, ein Opferplatz für den Gott Phallus. Aus der Abbildung, die etwa der natürlichen Größe desselben der damaligen Männer entsprach – Bitte Ruhe meine Damen - . Aus dieser Abbildung haben Prämediziner geschlossen, daß die Menschen, die zu dieser Zeit lebten – es war etwa um neunzehnhundert bis zweitausend – durch die Elefantasias, einer unheilbaren Krankheit, ausgerottet wurden. In dieser Rinne auf der linken Seite wurden die Opfergaben – Ja nehmen Sie vielleicht Ihr Sandwich aus dieser Opferstätte – hier wurden also die Opfergaben meist flüssiger Art hineingegossen. Dabei standen die opferwilligen in stiller Andacht versunken mit dem Gesicht zur Wand. Gleich darüber sehen Sie eine Variante der vielen Fruchtbarkeitsgöttinnen. Die Vielfalt der Darstellungen deutet darauf hin, daß dies hier eine der beliebtesten, wenn nicht die einzige Kult- und Kulturstätte der damaligen Epoche war. Typisch auch hier, der ausgeprägte Torso, wieder ein Hinweis auf die bereits erwähnte Krankheit. Auf Grund der bis heute entzifferten Worte und Dankessprüche, die man hier gefunden hat, darf angenommen werden, daß die Menschen von damals zum Teil schon einen Anflug von Intelligenz verspürt haben mußten. Ihr schon fast krankhafter Drang, Reime zu schmieden beweißt, daß sie sich von den Primaten bereits abgesondert hatten, wenn doch hier und dort Unterkünfte gefunden wurden, die keine genauen Rückschlüsse zuließen. Hier an der Wand vor Ihnen heißt es zum Beispiel: ’Lies die Sprüche an den Wänden und du weißt um die geistige Größe deines Volkes’. Diese Inschrift ist gut erhalten und könnte eine Ermunterung des Königs sein, den Geist des Besuchers freien Lauf zu lassen und sich mitzuteilen. Daneben sehen Sie einen ebenfalls gut erhaltenen Spruch: ’Gehe weiter vor, er ist kürzer als du denkst’. Gemeint damit ist sicher das Leben. Man könnte es in etwa so übersetzen: Gehe weiter vor – näher an die Wand – an die Stelle der Einkehr und überlege, denn er, der dir verbliebene Lebenszeitraum ist kürzer als du denkst. Dieser Spruch muß von einem Gebildeten stammen, denn das gewöhnliche Volk begnügte sich meist damit, Opfer zu bringen und wieder zu gehen. Zur Rechten sehen Sie zwei Andachtsnischen für länger Verweilende, die sitzend hier ihre Opfer darbringen wollten. Beim Hinausgehen sehen Sie zur Linken eine interessante Inschrift: Anna ist oof. Sie muß von jemanden stammen, dem geholfen wurde. Anna ist oof - ist offen – die Göttin Anna hat also ein offenes Ohr – hat geholfen. Danke meine Damen und Herren!
Vor dem Aufgang finden Sie rechts unsere “Oh-Oh-Frau“, die in nachgebildeter Tracht von damals und auch wie einst für Sauberkeit sorgt. Sie wird Ihnen für ihre Spende dankbar sein.“
 



 
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