Guten Abend Grand,
nachdem wir uns nun ausgiebig über
sein und
dessen unterhalten haben, möchte ich natürlich wissen was einer schreibt, der es mit einem Prinzen aufnehmen will
Spaß bei Seite und ran ans Werk:
Thematisch gibt es für mich zwei Deutungvarianten. Die erste wäre die beschriebene, ohne diese als Metapher einordnen zu wollen. Also ein
Hofgang im Gefängnis.
Die zweite wäre, das Gefängnis als Metapher zu sehen für unsere Seelen, unsere Gedanken, vielleicht sogar unsere Gesellschaft, ich denke aber du hattest die erst beschriebene Intention.
Ich finde du hast einige treffende Bilder kreiert wie z.B.:
Schwere Schritte, sie scharren,
Wachsame Augen, sie starren
Allerdings habe ich sprachlich einige Probleme mit deinem Gedicht. Du hast übrigens deinen eigenen Stil, aber meiner Meinung nach kann man da mehr rausholen.
Strophe 1:
Schwere Schritte, sie scharren,
Wachsame Augen, sie starren,
In unseren Seelen gehen Dämonen,
[blue]Trostlose Mauern wir bloß bewohnen[/blue]. [blue]Syntax![/blue]
Dein Gedicht beginnt mit einer Alliteration, welche aber für mich gewöhnungsbedürftig erscheint. Das hat den Grund, dass die
Schweren Schritte direkt mit
sie wiederholt werden, im Übrigen zieht sich dieses (in meinen Augen zweifelhafte) Stilmittel durch das ganze Gedicht.
Ich muss aber sagen, dass ich mich nach mehrmaligem Lesen daran gewöhnt habe.
Ich sehe ja die angesprochenen
sies als Füllwörter an, kann sie aber noch verkraften, in den anderen Zeilen sind aber dann tatsächlich Füllsel vorhanden, welche mir nicht mehr gefallen.
In unseren Seelen [blue]([/blue]gehen[blue])[/blue] Dämonen,
Trostlose Mauern wir [blue]bloß[/blue] bewohnen.
Wolltest du das starre Wohnen gegen die aufbegehrenden (gehenden) Dämonen setzen? Mir geht dieses Bild eines gehenden Dämons nicht so richtig in den Kopf.
Hausen kann er oder
sein Unwesen treiben, aber gehen? Nunja, kann ich aber auch noch tolerieren.
Den letzten Vers der ersten Strophe finde ich aber sehr unglücklich. Einerseits wirkt er extrem dem Reim geschuldet, weswegen die Syntax hier natürlich leidet. Dann auch noch das Füllwort
bloß - hier würde ich an deiner Stelle nochmal ansetzen.
Strophe 2:
Lange Schritte, sie marschieren,
Zerzauste Gedanken, sie rebellieren,
Voran, voran!, Warten bedeutet sichren Tod,
Aus dem Gewehrlauf springt ab der Schrot.
Hier zweifelich doch ein wenig an meiner Interpretation. Ich kann den letzten Vers nicht einordnen, auch nicht die marschierenden, langen Schritte. Geht es doch wieder um Stillstand im Leben und ich irrte mich? Aber warum dann der Gewehrlauf? Ich finde diese Strophe sehr verwirrend und würde dich um eine Erklärung bitten.
Sprachlich verunglückt finde ich übrigens den
abspringenden Schrot, aber der Inhalt ist mir hier wichtiger.
Hier breche ich erstmal ab, da ich doch zu große Probleme mit einigen Bilder bekomme und ich den Inhalt nicht mehr ganz nachvollziehen kann.
Mit der Bitte um Erklärung und lieben Grüßen
Der Kleine Prinz*