Hoher Einsatz

Hoher Einsatz

Auf dem Zebrastreifen steht
ein Zebra, das auf Streife geht.
Es arbeitet seit letztem Mai
in Teilzeit bei der Polizei.

Doch wie es so auf Streife geht
und auf dem Zebrastreifen steht,
wo seine Tarnung super ist,
wird's plattgefahren – welch ein Mist.

…und dabei hinterlassen Reifen
'ne andre Form von Zebrastreifen.

Neue Version

Die Idee zu dieser Geschichte ist erstklassig. Die Pointe mit "welch ein Mist" auslaufen zu lassen, ist schwach. Da solltest du noch Arbeit reinstecken. Und das Irrwitzige dieser Geschichte könntest du nach Art von Christian Morgenstern in zwei absurde Zeilen auslaufen lassen, die vom "sterbenden" Zebra kommen sollten (jetzt kommen die beiden letzten Zeilen vom Erzähler). Kuck dir Morgensterns Gedicht "Die unmögliche Tatsache" an, das mit den berühmten Zeilen endet: Weil, so schließt er messerscharf – nicht sein kann, was nicht sein darf. Potenzial zu derart starken Schlusszeilen steckt auch in deiner Geschichte.

Hallo litbons,

ich danke Dir sehr für Deine Rückmeldung - inklusive und vor allem auch wegen der kritischen Anmerkungen.

Was die Pointe betrifft, so gebe ich Dir voll und ganz recht. Ich habe mit der Stelle selber immer wieder gehadert, bin aber nicht weitergekommen. Dank Deines Einwandes habe ich mich noch einmal an die zweite Strophe ran gemacht und glaube, nun eine bessere Lösung gefunden zu haben. Allerdings möchte ich darüber noch mal ein bis ein paar Nächte drüber schlafen .

Die beiden letzten Zeilen möchte ich derzeit nicht ändern. Mir gefällt es an dieser Stelle besser, wenn die Perspektive aus der Sicht des Erzählers beibehalten wird. Auf mich wirkt das dann so, wie eine "norddeutsch-trockene" Abschlussbemerkung .

Vielen Dank auch für Deine Wertung!

Liebe Grüße

Andreas

Ich bin gespannt!

Hallo Andreas,
der Anfang ist genial, danach hast du das Gedicht gut zu Ende gebracht, wobei doch der Eindruck entsteht, dass noch mehr möglich gewesen wäre. Das Problem ist, noch eine Pointe zu finden. Wenn das nicht gelingt, könnte man es eventuell kürzen, um es voller wirken zu lassen. Zum Beispiel könntest du die zweite und dritte Strophe zusammenfassen:

Doch wie es da so steht und frisst,
wird's plattgefahren – welch ein Mist.
…und dabei hinterlassen Reifen
'ne andre Form von Zebrastreifen.

Nur ein Vorschlag. Viele Grüße
Christoph

Hallo poetix, hallo Oscarchen,

danke für Eure Rückmeldungen und Sternvergaben!

Ich habe den zurecht kritisierten Teil überarbeitet und werde ihn gleich einstellen - mal sehen, ob er mir wirklich gelungen ist, oder ob es eher eine Verschlimmbesserung ist .

Liebe Grüße

Andreas

Hoher Einsatz

Auf dem Zebrastreifen steht
ein Zebra, das auf Streife geht.
Es arbeitet seit letztem Mai
in Teilzeit bei der Polizei.

Doch als es so auf Streife geht
und auf dem Zebrastreifen steht
wird's – gut getarnt – mit Huf und Haar'n
vom Streifenwagen plattgefahr'n.

…und dabei hinterlassen Reifen
'ne andre Form von Zebrastreifen.

Hi Andreas,
weil du noch mal nachfragst: Ich würde aus "Huf" – "Haut" machen und die letzten beiden Zeilen (die ich als Leser gar nicht nachvollziehen kann) – ich würde die einfach weglassen. Denn der eigentliche Wortwitz (so sehe ich das) liegt in der Zeile mit dem "Streifenwagen", wobei das der Wagen der Kollegen wäre – wie man das allerdings noch ins Gedicht reinbringen könnte …
Gruß Peter

Moin Peter,

"Huf" habe ich sehr bewusst gewählt, da "Haut und Haare" ja schon ziemlich abgegriffen ist. Nun können solche Abänderungen, wie ich sie hier vorgenommen habe, schnell etwas krampfig wirken. - Ich werde drüber nachdenken.

Die letzten beiden Zeilen würde ich schon gerne stehen lassen, habe aber hier noch mal eine kleine Änderung vorgenommen:



Hoher Einsatz

Auf dem Zebrastreifen steht
ein Zebra, das auf Streife geht.
Es arbeitet seit letztem Mai
in Teilzeit bei der Polizei.

Doch als es so auf Streife geht
und auf dem Zebrastreifen steht
wird's – gut getarnt – mit Huf und Haar'n
vom Streifenwagen plattgefahr'n.

…und dabei hinterlassen Reifen
'ne andre Art von Zebrastreifen.