Holly

Wenn ich solche Sätze wie diese lese: „Er gab ihr einen Abschiedskuss auf ihr tränennasses Gesicht. Lange sah sie dem Zug hinterher, der ihn von ihr fortführte, zu einer anderen Frau“, will ich kotzen. Ich weiß auch nicht, warum die Schriftsteller in ihren Werken immer so ein Heck-Meck wegen der Liebe machen.
Die Bedeutung von anders gearteten zwischenmenschlichen Beziehungen wird in der Literatur dagegen völlig vernachlässigt.

Die Freundschaft zwischen mir und Holly, deren Ende in eine Zeit des Umbruchs, kurz vor Einsetzen der Pubertät, fiel, trug aber auch Merkmale von Liebesbeziehungen.

Dem einen wird klar, dass er den Anderen nicht mehr braucht, und dass er mehr Möglichkeiten hat. Einer verliert und der Andere blüht auf. Man sucht im Anderen Ersatz für Defizite in der eigenen Familie. Das schlechte Gewissen, jemanden im Stich gelassen zu haben, wird zu Hass.

Der Verlassene muss so tun, als wenn ihm das nichts ausmacht, was ihm natürlich nicht abgenommen wird. Zufällige Begegnungen werden ihm als Nachlaufen angekreidet.
Ich glaub, dass von diesem frühen Verlassenwerden mein Verhältnis zu Freundschaft und überhaupt zu zwischenmenschlichen Beziehungen nachhaltig gestört wurde.


Eigentlich heißt sie Isolde, aber alle nannten sie Holly, denn der gewichtige Name passte überhaupt nicht zu dem zierlichen Persönchen mit grünen Katzenaugen und brünettem Teint. Unsere Väter, wobei ich meinen Erzeuger gar nicht kannte, waren Germanenfans. Dem mussten unsere Mütter Rechnung tragen, denn auch ich wurde nach einer germanischen Göttin benannt. Mein Vater und meine Mutter waren in ihrer Zeit der Verliebtheit immer mit seinem Motorroller Hügelgräber abgefahren. Trotzdem seiner Leidenschaft mit meiner Namenswahl Tribut gezollt wurde, ließ sich dieser Odinverehrer nie blicken. Als meine Mutter mir ein Mal erzählte, wie ich zu meinem Namen gekommen bin, wurde mir klar, warum ich ihn nie leiden konnte.

Schon die Kinderwägen von Holly und mir standen Seite an Seite auf dem Wäscheplatz vor unserm Haus, da wir fast auf den Tag gleichaltrig waren.
Ich konnte quasi eher Holly sagen als Mama. Jede Morgen warf sie Steinchen an mein Fenster, wenn sie mich zum Kindergarten abholte. Wenn der Kindergarten Quarantäne hatte, krabbelten wir zusammen unter dem Schreibtisch der Sekretärin ihres Vaters rum oder saßen mit Zeichenblock und Buntstiften ganz hinten in der letzten Reihe im Unterricht bei meiner Mutter und die Schüler drehten sich ständig nach uns um und bewunderten unsere Zeichnungen.

Unsere Mütter verglichen eifersüchtig die Fortschritte ihrer Töchter. Wenn wir krank waren, schlossen uns unsere Eltern zusammen in der Wohnung ein und gingen zur Arbeit.
Wenn sie zu meinen Kindergeburtstagsfeiern auftauchte, umwehte das feine Gespinst, aus dem ihr Kleid war, das ihre Mutter in der Nacht zuvor an der Nähmaschine gezaubert hatte, sie wie eine Wolke. „Meine Freundin ist eine Prinzessin“, dachte ich. Ihre Mutter war eine Künstlerin, was Schneidern anbelangt.

Unzertrennlich liefen wir durch unsere Kindheit, wobei die schlaue und auffällig bildhübsche Holly - es nervte sie immer, wenn die Anderen beim Anblick ihres niedlichen Lärvchens in Begeisterungsbekundungen ausbrachen - die Führungsposition innehatte. Ich sehe sie immer noch mit aufgelöstem Haar vor mir her durch die Wiesen und Wälder rennen, von denen unserer Heimatdorf umgeben war. Ich, die sich nicht mal traute vom Beckenrand zu springen, sah stolz zu, wie meine Freundin mit ihrem gelben Badeanzug oben auf der geschwungenen Holzbrücke stand und sich mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser gleiten ließ.

Meine Freundin war mir eigentlich in allem überlegen. Sie hatte sogar ein perfektes Elternhaus, wo ich auch gerne war. Unsere Eltern waren übrigens Kollegen. Mit einem aber konnte ich sie schlagen. Das war die Fantasie, von der ich viel mehr besaß als sie. Ich dachte immer, dass ihr kühler Verstand und mein Hang zur Spinnerei sich gut ergänzen.

Wenn sie nicht da war, lief ich rum wie Falschgeld. „Wo hast du deine bessere Hälfte gelassen?“, fragten mich die Leute aus dem Dorf, die uns nur als Duo kannten. Ich wartete immer schon am Ortseingangsschild, bis ich das blaue Auto ihrer Eltern sah. Dann hielten sie an, und ich stieg mit ein. Meist waren sie bei der Großmutter, die in der Nähe wohnte, gewesen.

Auf dem Spielplatz verkündete ich wichtigtuerisch, dass ich ohne Vater entstanden bin. Holly, die vielleicht schon aufgeklärt worden war, zweifelte das an. Sie fragte ihre Eltern, und so erfuhr ich durch sie, dass ich auch einen Vater hatte. Ab da erwartete ich ihn, den ich mir als eine Mischung aus Ernst Thälmann und Daniel Boone vorstellte.

Einmal wartete ich auf sie auf den Stufen zur Schule. Aus dem geöffneten Fenster hörte man Stimmen, die ein Lied sangen. Es war nachmittags und Holly, die um keine Arbeitsgemeinschaft herumkam, weil ihr Vater Schuldirektor war, sang im Chor. Aus dem harschigen Schnee, aus dem stellenweise schon grüne Grasbüschel hervorstachen, baute ich einen Schneemann. Mehr einen Don Quichotte, einen Ritter von der traurigen Gestalt.
Schnee war nur spärlich vorhanden. „Ich habe ein Geschenk für dich“, sagte ich zu Holly, als sie endlich kam. Sie war neugierig. Ich zeigte ihr mein Werk, und sie war vor Freude total aus dem Häuschen. Bis in die Dunkelheit hinein wühlten wir im nassen Schnee, um noch Verbesserungen daran vorzunehmen.

Die Beziehung zwischen mir und meiner Mutter wurde immer kritischer. Ständig gab es Schläge. Die Situation bei mir zu Hause war der ähnlich, die herrscht, kurz bevor ein Vulkan ausbricht. Ich wollte unbedingt von zu Haus weg.
Ich gewöhnte es mir an, im Keller zu sitzen, wenn meine Mutter mich mal wieder verprügelt hatte. Da es Winter war, kletterte ich in die Kartoffelkiste und deckte mich mit Zeitungen zu. So fand mich Holly.
Sie hatte wohl das ganze Haus nach mir durchsucht. Sie begriff sofort, was geschehen war. Zusammen, ohne zu reden, saßen wir in der Kartoffelkiste. Ich spürte, dass sie mir auch nicht helfen konnte. Wie denn, sie war ja erst neun Jahre. Das war der tiefste Augenblick unser Freundschaft. Ich fühlte, dass Holly hinter mir stand. In diesem Moment muss ihr aber auch klargeworden sein, dass mit meiner Mutter etwas nicht stimmte.

Als es aus war, waren wir erst elf und in der sechsten Klasse. Sie nahm etwas Belangloses als Vorwand, um mir die Freundschaft zu kündigen. Der wahre Grund war wohl meine merkwürdige Familiensituation, die sich von ihrer krass unterschied.
Auch ein Vorfall im Sportunterricht hatte bestimmt dazu beigetragen. Ich stand auf dem unteren Holm des Stufenbarrens und sollte über den oberen springen. Unser Sportlehrer verspottete mich und alle lachten mich aus. Von meinem erhöhten Platz konnte ich Hollys Gesicht sehen. Gerade war ihr klargeworden, was für ein ungeschickter Taps ihre Freundin war.
Das Ungleichgewicht zwischen ihr, die immer die Beliebteste war und mir, die Außenseiter war, war wohl zu groß geworden.

Das kündigte sich schon an, als wir nach der vierten Klasse ins Ferienlager an die Ostsee fuhren. Auf der Hinfahrt saßen wir noch zusammen. Angekommen im Ferienlager, vergaß sie mich und gab sich nur noch mit den anderen Mädchen ab, die in der Beliebtheitsskala höher standen.

In dem Ferienlager, auf das ich mich das ganze Jahr gefreut hatte, langweilte ich mich. Ich ging in die Bibliothek und lieh mir ein Buch mit einem interessanten Einband aus. Es war ein Kinderbuch über Käthe Niederkirchner, eine Antifaschistin. Es fing damit an, wie ihre Eltern aus der Provinz nach Berlin ziehen, in ein Hinterhaus im Prenzlauer Berg. Vielleicht war das damals ein Zeichen, denn meine erste Wohnung war in der Käthe Niederkirchner Straße.
Holly sah das Buch. Büchern konnte sie nicht widerstehen. Ihr wacher Geist verlangte nach Nahrung. "Erzähl mal, wovon handelt es?" Einträchtig saßen wir nebeneinander auf dem unteren von einem der Doppelstockbetten, mit denen die Baracke vollgestellt war.


Als wir wieder zu Haus waren, war sie wieder die Alte, und wir verbrachten den ganzen herrlichen Sommer Seite an Seite, den letzten Sommer unserer Freundschaft.

Früher, als wir noch ein Herz und eine Seele waren, hatten wir es nach einem Streit keine drei Stunden ohne einander ausgehalten. Das änderte sich. Von jetzt an grüßten wir uns nur noch jeden Morgen, wenn wir aus dem Haus traten, denn sie wohnte im Nebenaufgang, und dann redeten wir den ganzen Tag nicht mehr miteinander. Holly, die die Anführerin in der Klasse war, wurde in der Schule von ihren Freundinnen in Empfang genommen und ignorierte mich völlig. Ich spürte, dass sie mich hasste und wunderte mich darüber.
Irgendwas trieb mich dazu, immer das gleiche anzuziehen wie sie. Das beobachtete sie argwöhnisch.
Ein Psychologe könnte das erklären.

Ihre Mutter war sehr tolerant bei der Kindererziehung. Mit noch nicht mal zwölf Jahren durfte ihre Tochter schon zum Jugendtanz bei uns. Dort saßen sie und ihre neue beste Freundin, ein Mädchen aus unserem Haus, ein Jahr älter als Holly, vor einem Glas Fassbrause und tanzten zusammen. Den Jungs waren sie noch zu klein. Ihre Erlebnisse bei diesem sagenumwobenen Jugendtanz beschäftigten meine neidische Fantasie.

Sie hatte den Verdacht, dass ich ihr hinterherlaufe. Begegnungen waren aber nicht zu vermeiden, in einem Dorf, das nur einen Konsum hatte. Außerdem gingen wir in eine Klasse. Im Grunde hatte sie aber recht, denn sie spürte instinktiv, dass ich hoffte, dass es zwischen uns wieder so wie früher wird.

Das Jahr darauf zog sie weg in unsere Kreisstadt, da ihr Vater versetzt wurde. Hinter dem Fenster, aus dem sich sonst immer ihre Mutter beugte, um uns etwas zuzurufen, wohnte jetzt eine andere Familie.
Kurz bevor sie wegzog, machten wir noch eine Klassenfahrt. Nach einem Stopp auf der Rückfahrt saß sie mit einem Mal neben mir. Irgendwie hatte sie wohl doch noch nicht alles vergessen und wollte einen Schlussstrich ziehen.
Sie erzählte, dass sie nach den Sommerferien in eine andere Schule gehen würde. Nach kurzer Zeit konnten wir nicht mehr weiterreden und saßen nur schweigend nebeneinander in dem Bus und sahen auf die Landschaft, die draußen in der Dämmerung an uns vorüberflog.
Es war fast wie damals in der Kartoffelkiste, als sie mich im Keller fand.
Wir, die uns nur zu gut kannten, wussten, was der Andere dachte. Es war völlig aus. Wir würden uns wohl nicht wiedersehen.
Zwei Mal habe ich sie doch noch getroffen.

Als ich eine Einladung von der Volkspolizei bekam, weil ich meinen ersten Ausweis aus der Kreisstadt abholen sollte, war sie natürlich auch bei der vorgeschriebenen Belehrung dabei. Wir waren ja altersmäßig nur ein paar Tage voneinander entfernt. Sie setzte sich zu mir, und wir redeten wie flüchtige Bekannte. Mehr war ich für sie wohl nicht mehr.
Ich stand vor dem Polizeigebäude und sah ihr nach, bis ihre zarte Gestalt hinter der nächsten Straßenbiegung verschwand. „Es ist vorbei“, ging mir durch den Kopf. "Die Kindheit ist zu Ende."

Bis der Bus in mein Dorf fuhr, hatte ich noch ein Masse Zeit. Ich lief verloren durch das kleine Städtchen und blieb vor dem Schaufester des Fotografen stehen. Sämtliche Brautpaare der Umgebung landeten bei ihm im Schaufester, da er der einzige Fotograf weit und breit war. Meine Mutter, die ja unverheiratet war, sah sich die Bilder immer ganz traurig an.
Ich wusste, eines Tage würde meine Freundin hier auch mit einem weißen Schleier zu sehen sein. Irgendwie wußte ich aber auch instinktiv, obwohl ich da noch nicht mal vierzehn war, dass meines hier nie hängen würde.

Ich hatte immer noch Zeit. Ich setzte mich in den kleinen Park, in der Nähe der Bushaltestelle. Ob Holly sich hier immer mit Jungs traf? Es gab ja nur diesen einen. Sie war frühreif. Die Jungs in unserer Gegend sind nicht sehr diskret. So hatte sich bis zu uns schon einiges rumgesprochen, wovon bestimmt auch vieles übertrieben war.
Mir gegenüber war ein Kriegerdenkmal. Fast alle der Männer hießen merkwürdigerweise Wilhelm. So beschissen, wie sie sich im Graben vor Verdun gefühlt haben mussten, so beschissen fühlte ich mich jetzt auch.

Als ich aufstand und an der Bahnschranke langging, fuhr dort gerade ein Zug durch, an dem Berlin dranstand. Der Verlust von Hollys Freundschaft war für mich auch gleichzeitig ein Verlust von Heimat.
Mit der intelligenten Holly war ich meine geistige Reibungsfläche losgeworden und dümpelte so vor mich hin im eigenen Saft schmorend. Ich hegte nur noch Fluchtpläne. Als wir auf Jugendweihefahrt in Berlin waren, wollte ich ausreißen und einfach bleiben. Dann hätte die Hauptstadt eine dreizehnjährige Neubürgerin gehabt.

Ich sah sie noch ein Mal wieder, als sie Hand in Hand mit ihrem Freund durch ihre Stadt lief. Ich stellte schockiert fest, dass sie ihre herrlichen Haare mit einem Afro verschandelt hatte. Da ging sie auf die Penne. Holly erwiderte meinen Gruß nicht.
Sie hatte alles vergessen. Das Tanzen in den Pfützen, während uns die Blitze um die Ohren zuckten. Wie wir unter der alten Holzbrücke durchgeschwommen waren und unsere Rufe darunter dumpf zurückhalten. Die Schneehöhlen, in die wir uns eingegraben haben. Wenn ich sie aus meinem Gedächtnis tilgen würde, hätte ich nie eine Kindheit gehabt.

Als ich später im Lehrlingsinternat war, wohnten mit mir im Zimmer zwei Mädchen, die aus ihrer Stadt kamen und sogar zwei Jahre mit ihr in derselben Klasse gewesen waren. "Wie fandest du Holly?", fragte ich die eine. "Sie war ganz in Ordnung", antwortete sie. Für sie war sie nichts Besonderes. Sie hatte aber auch keine Schneemänner auf grünem Gras mit ihr gebaut.

Ich habe sie wohl geliebt. Aber es war keine sexuelle Liebe, es war was anderes. Meine Anhänglichkeit an sie resultierte zu großen Teilen daraus, dass ich ohne Vater und Geschwister aufgewachsen bin. Sie war wohl eine Art Ersatzschwester für mich.
Das sie mir damals die Freundschaft gekündigt hat, hat sie nie bereut.

Ihre Mutter erwähnt mich noch manchmal. „Unsere Mädels werden vierzig“, sagte sie ein Mal ungläubig zu meiner Mutter, als die ihr auf einer Lehrerkonferenz über den Weg lief. „Kannst du dir das vorstellen?“

Jetzt, wo ich sie nicht mehr sah, begegnete mir meine Freundin auf Schritt und Tritt in Büchern und Filmen. Sie war die eigenwillige Gilberte in „Im Schatten junger Mädchenblüte“ von Proust. Sie war Heavenly in „Süßer Vogel Jugend“ von Tennessee Williams. In „Die letzte Vorstellung“ von Larry McMurtry war sie die hochnäsige Jacy. Später traf ich sie wieder in den Männern, in die ich mich verliebte, und die oft ihre Charakterzüge besaßen: Intelligenz, gepaart mit Egoismus.
Holly war wohl ein Role Model für künftige zwischenmenschliche Beziehungen von mir. Ein falsche Prägung schon am Anfang des Lebens.

Sie gehörte zu dem Typ Mensch, die zu vielfältigen Hoffnungen Anlass geben und deren großer Intelligenz ihr Egoismus in die Quere kommt, von dem ihre schöpferischen Fähigkeiten absorbiert wurden.

Es gibt eigentlich gar nicht soviel Bücher, die sich ehrlich mit Heranwachsenden auseinandersetzen. Aus einem dieser seltenen Glücksfälle haben sie mal im Radio was vorgelesen. Ein irischer Auto, der selbst Erzieher ist, schrieb über eine Jungenfreundschaft, die an der Gesellschaft zerbricht.

Worum ging es? Der eine der beiden Freunde hat einen Vater der Alkoholiker ist und eine Mutter die psychische Probleme hat. Als er im Arrest landet, hält ihn der Gedanke an seinen Freund aufrecht, den er liebt wie einen Bruder.
Der wiederum kam aus einer Durchschnittsfamilie und seine Mutter verbot ihm, sich weiterhin mit seinem Freund abzugeben. Woran er sich als braver Sohn auch hielt. Für seinen besten Kumpel, dessen bürgerlicher Halt diese Beziehung war, bricht eine Welt zusammen, und er nimmt Rache.

Mir fielen Ähnlichkeiten zwischen dem Gelesenen und meiner Kinderfreundschaft mit dem Nachbarsmädchen auf, und mir wurde plötzlich klar, dass Hollys ehrgeizige Mutter nicht unschuldig daran war, dass die freundschaftlichen Bande zwischen mir und Holly zerrissen waren. Sie, die großen Einfluss auf ihre Tochter hatte, setzte ihr den Floh ins Ohr, dass ich eine Belastung für sie bin und gab ihr den Rat, dass man, wenn man es im Leben zu etwas bringen will, sich an die Beliebtesten hängen muss und Außenseiter wie mich meiden soll.


Ein Mal sah meine Mutter, wie ihre Mutter zusammen mit einem jungen Mädchen auf dem Bahnhof stand. „Wenn das man nicht schon Holly Tochter ist“, erzählte sie mir. „Ist sie auch so hübsch wie sie?“, fragte ich.
 
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petrasmiles

Mitglied
Liebe Friedrichshainerin,

eigentlich ist die Geschichte mit
Wenn ich sie aus meinem Gedächtnis tilgen würde, wäre ich ohne Kindheit.
zu Ende. Danach kippt es. Der Rest sind sehr persönliche, fast intime Reflexionen, die irgendwie nicht passen. Ich hatte schon nachgeschaut, ob ich bei Tagebuch gelandet war, dann wäre das etwas anderes.
Aber Du erzählst ja von Holly, der Freundschaft und ihrem Ende. Im Rest bewertest Du, keine Geschichte mehr.

Liebe Grüße
Petra
 
Hallo Petra,
ich werde den letzten Teil noch etwas abändern, wenn mir was Passenderes einfällt. Du hast wahrscheinlich recht, dass es da einen Bruch gibt.
Gruß Friedrichshainerin
 



 
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