DarkAngelSafira
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Das hier ist eine Geschichte die ich geschrieben habe, um einem Charakter von mir aus einem Internet-Rollenspiel eine richtige Vergangenheit zu geben.. Ich habe schon 42 Seiten geschrieben, veröffentliche aber erst einmal einen kleinen Teil damit es nicht zu unübersichtlich wird. Über Kommentare würde ich mich wirklich sehr freuen! ^-^
Und wenn Interesse besteht poste ich gerne noch mehr von der Story
Viel Vergnügen!
I wanna hold your hand
Was ist Liebe?
Ich denke, diese Frage kann ich, ja kann niemand so leicht beantworten...
Liebe ist etwas, das man nicht definieren kann. Liebe ist eines der stärksten Gefühle, die man für jemanden hegen kann...
Das andere... ist Hass.
Du hasst jemanden, wenn du ihm Leid zufügen willst... schlimmes Leid.
Du hasst jemanden, wenn du seinen Tod wünscht.
Du hasst jemanden, wenn du ihn liebst und ihn dennoch verletzten willst.
Denn du kannst nur hassen, was du wirklich liebst, etwas anderes kann dich nicht so tief verletzten, als dass du jenes Gefühl für ihn hegst.
Ich weiß, wie es sich anfühlt zu lieben...
Ich weiß, wie es sich anfühlt zu hassen...
Und ich weiß, welche Opfer es verlangt, seinen eigenen Weg zu gehen... sei es der, der Liebe, oder der, des Hasses...
Part 1
Der Wind fuhr mir durch das schwarzes lange Haar und ließ mich ein wenig frösteln, doch ich ignorierte dieses Gefühl. Mit ernster Miene sah ich auf das weite Meer hinaus; ich glaube, ich hätte fast wie eine Statue ausgesehen, wenn meine Haare nicht im Wind flattern und ich ab und zu blinzeln würde. Meine Augen suchten fast flehend den Horizont ab. Ich stand am Hafen der Menschenstadt Ikai, die Nacht war sternenlos und düster, sie war genauso, wie ich mich gerade fühlte. Schließlich stieß ich einen leisen Seufzer aus und zog einen silbernen Dolch hervor. Ich wog ihn ein paar mal in meiner Hand hin und her, packte ihn dann fester und hielt ihn weit von mir weg... die Spitze auf mein Herz gerichtet. Ich begann zu zittern; ein heftiger Windstoß ließ meine Haare nach vorn in ihr Gesicht flattern und nahm mir die Sicht. „Jetzt wäre der richtige Augenblick...“ dachte ich und festigte noch einmal meinen Griff. Jetzt war es soweit... jetzt würde ich vielleicht endlich meinen Frieden finden...
Eine einzelne Träne rann mir über das Gesicht, ich spürte es nicht.
Plötzlich bemerkte ich wie mir jemand den Dolch aus der Hand nahm, es war nicht schwer für ihn, da sich mein Griff doch deutlich gelockert hatte. Ich blickte auf. „Du meine Güte!“ rief eine Stimme, ich drehte mich um und sah in die ernsten Augen einer jungen Frau. Sie hatte blondes langes Haar und blaue Augen, sie war eindeutig ein Mensch. „Wolltest du mich erschrecken, oder hattest du tatsächlich vor dich...“ Mein Blick verriet alles. „Kind...“ Die junge Frau, ich schätzte sie in etwa auf 25, legte mir ihre Hände auf die Schultern und meinte: „Nichts kann so schlimm sein, dass ein Mädchen wie du sich deswegen das Leben nehmen will.“ Emotionslos blickte ich sie an, sie hatte ja keine Ahnung... „Auch...“ die Frau lächelte. „Wenn du ein Dämon bist.“ Ich schreckte auf und sah sie erstaunt an. Woher wusste sie das? Die Färbung meiner Augen hätte sie niemals bei so schwachem Licht erkennen können. Wenn sie wusste was ich bin, warum half sie mir dann? „Hör zu...“ sie schob mich weiter zum Wasser hin und wir setzten uns. „Möchtest du mir nicht erzählen, was dich bedrückt?“ Ich runzelte die Stirn und blickte sie verwirrt an. „Ich kann gut zuhören!“ sie lächelte. Ich schwieg und sah wieder auf das Meer hinaus. Es herrschte Stille. Der Drang stieg in mir auf, ihr alles zu erzählen, meinen gesamten Leidesweg... alles über Fion und seine Taten... über meinen Vater, über Loth... einfach alles. Ich sah sie zweifelnd an. „Du kannst es mir doch erzählen, du kennst mich schließlich nicht, wem könnte ich es schon wichtigen erzählen?“ wieder lächelte sie. Sollte ich es tun? Einer wildfremden Frau einfach meine Gefühle offenbaren? „Es wird dir danach gleich viel besser gehen!“ Unsicher sah ich zu Boden und ohne dass ich wusste, wie mir geschah, begann ich zu erzählen... von Anfang an...
Part 2 From the beginning till the bittersweet end
Gemurmel überall um mich herum, mit klopfenden Herzen zog ich mir meine Kapuze weiter ins Gesicht und hoffte verzweifelt, niemand würde mich erkennen. Ich weinte stille Tränen während alle um mich herum in heller Aufregung zu sein schienen. Wie ich sie doch alle verabscheute! Die Menge stand um eine kleine Bühne herum. Auf ihr war ein abgeflachter Stein, auf dem getrocknetes Blut klebte. Ich hörte wie die Leute sich beschwerten, dieser Hund hätte einen noch schlimmeren Tod verdient. Ich schluchzte einmal leise auf, doch es ging im plötzlich Geschrei der Menge unter, und die Leute bildeten eine Gasse um die beiden Dämonen mit der elendig aussehenden Gestalt im Schlepptau durchzulassen. „Papa!“ meine Stimme war heiser vom weinen und war nur ein Flüstern. „Papa nein!“ Die anderen um mich herum jubelten vergnügt und beobachteten wie mein Vater auf die kleine Erhöhung gezerrt wurde. Ich bemerkte nicht, wie jemand neben mich trat und mich von der Seite her kurz musterte. „Meine lieben Mitdämonen!“ rief einer der beiden Männer auf der Bühne und wandte sich den Leuten zu. „Das hier ist Evér Larsé! Der Verräter unseres Volkes, der sich mit einer Menschenfrau eingelassen hat!“ Die Leute schrieen wütend auf und pfiffen. „Wir haben uns heute hier versammelt...“ der Dämon grinste hämisch. „Um ihm die Strafe zu erteilen, die ihm gebührt!“ Das Gejubel der Leute machte mich fast taub, ich suchte den Blick meines Vaters, aber er war viel zu schwach um den Kopf zu heben und wurde von einem anderen Dämon festgehalten. „Die Menschenfrau haben wir gleich getötet als wir sie gefunden haben... allerdings... war unser kleiner Freund hier einige Jahre unterwegs und hat sich gut verstecken können. Ein unnötiger Energieverlust wenn man bedenkt, dass wir ihn so oder so bekommen hätten!“ wieder grinste der Dämon. „Aber nun...“ mit einem Zischen erschien ein großes Schwert in seiner Hand. „Kommen wir endlich zur Sache!“ Die Schreie der Dämonen wurden unerträglich laut und ich sah zu Boden. „Sie haben kein Recht dazu ihn zu töten!“ zischte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich hob den Kopf und wandte mich nach rechts. Dort stand ein junger Vampir; er hatte blondes Haar und eiskalte blaue Augen, zornig sah er hinauf zu der Bühne. „Er war einer der besten!“ scheinbar redete er mit jemanden, aber ich konnte nicht genau erkennen mit wem, das Gedränge war zu groß. „Du hast Recht.“ Antwortete eine Stimme. „Nur weil er sich mit einer Menschenfrau eingelassen hat, haben sie kein Recht, einen der besten Krieger unseres Reiches zu töten! Außerdem hat er eine Tochter! Sie haben lange gebraucht um ihn zu fangen, sie müsste schon älter sein.“ Schnell sah ich zu Boden und zog wieder etwas an der Kapuze, während der Dämon vorne auf der Bühne noch sein Schwert schärfte. „Am liebsten würde ich auf die Bühne stürmen und diese Widerlinge kalt machen! Ich...“ plötzlich verstummte er und ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Er sagte leise etwas zu seinem Begleiter und dann sprach er mich an: „Entschuldigung?“ langsam drehte ich mich zu ihm um und blickte ihm scheu in die Augen. Ich las Mitleid in seiner Mimik: „Violette Augen... du... bist seine Tochter, hab ich Recht?“ fragte er mitfühlend, ich nickte langsam. Zornig ballte mein Gegenüber die Hände zu Fäusten: „Wie ich diese Schweine hasse!“ Er blickte kurz zur Bühne. „Hör zu, du solltest dir das nicht mit ansehen... ich...“ plötzlich schrie die Menge noch einmal auf und ich blickte hoch zur Bühne. In genau diesem Augenblick ließ einer der Dämonen sein Schwert auf meinen Vater, dessen Kopf auf dem Stein lag, niedersausen und...
Die Ohnmacht drohte mich zu überrumpeln und ich taumelte. Der Junge fing mich auf und sagte irgendetwas zu seinem Freund, dann wandte er sich wieder mir zu. „Mein Name ist Fion, ich werde dir helfen.“ Alles drehte sich und ich wurde ohnmächtig...
„Vater! Vater... NEIN!“ von meinen eigenen Schreien geweckt schreckte ich hoch und bemerkte verdutzt, dass ich mich in einem weichen Bett befand. Ich hatte ein langes weißes Nachthemd an und befand mich in einem kleinen, aber gemütlichen Zimmer. Was war passiert? War das alles nur ein böser Traum gewesen? Ich sah mich um und bemerkte verdutzt, dass meine Haare offen waren... hatte ich nicht einen Zopf gehabt? Langsam und vorsichtig kletterte ich aus dem Bett und sah aus dem Fenster nach draußen. Ich war immer noch in Gemár... Ich hörte Geräusche und sofort konzentrierte ich mich und baute einen magischen Schutz auf, er glich einem schwach lila schimmernden Schutzschild. Ich wartete... doch niemand betrat den Raum. Ich ließ meinen Schutz wieder verschwinden, nahm all meinen Mut zusammen und ging zu der Zimmertür. Ich horchte... es ging jemand vor meinem Zimmer auf und ab.
Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und öffnete die Tür. Ich sah in das erschrockene Gesicht des Vampirs, der mich auf dem Markplatz angesprochen hatte. Für kurze Zeit sagten wir beide kein Wort, doch dann brach ich die Stille. „Was... tue ich hier? Wer bist du?“ Er lächelte, oder versuchte es zumindest, und ich bemerkte erst jetzt, wie unverschämt gut er aussah. „Mein Name ist Fion, aber ich glaube das habe ich dir schon einmal gesagt, allerdings... unter etwas... unnormalen Umständen. Du bist ohnmächtig geworden und ich habe dich zusammen mit einem Freund hier her gebracht, du bist hier in meinem Haus.“ „Also... war es doch kein böser Traum...“ flüsterte ich leise, lehnte mich gegen den Torpfosten und ließ mich zu Boden gleiten. „Es war alles... real...“ Tränen sammelten sich in meinen Augen an und mein Herz schien sich zusammenzuziehen. Der Vampir kniete sich neben mich und musterte mich mitfühlend, er legte mir seine Hand auf die Schulter. „Er... er ist wirklich... wirklich tot...!“ schluchzte ich und schloss die Augen, aus denen nun Tränen rannen. Ich spürte wie er mich an sich heranzog und mich in den Arm nahm. Zuerst wollte ich ihn wegstoßen, doch dann bemerkte ich wie ungemein tröstlich diese Nähe war, legte die Hände auf seine Brust und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. „Ich... ich habe nichts mehr!“ schluchzte ich und begann zu zittern. „Meine Mutter... wurde fast sofort nach meiner Geburt getötet... und jetzt... jetzt...!“ „Schhh... ist schon gut... du kannst hier wohnen solange du willst, ich werde mich um dich kümmern. Ich lasse dich nicht allein... das verspreche ich dir...“
Ganze zwei Stunden lag ich in seinen Armen, weinte meist leise vor mich hin und lauschte den tröstenden Worten Fions... „Möchtest du... vielleicht etwas trinken? Einen Tee? Das beruhigt dich sicher etwas.“ Ich löste mich aus der Umarmung und schlagartig wurde mir bewusst, dass ich diesen Vampir so gut wie gar nicht kannte! Dass ich mehrere Stunden in seinen Armen gelegen und ihm meine ganzen Gefühle offenbart hatte... Ich schluckte. Ich spürte noch immer seine Wärme... sehnte mich danach wieder von ihm festgehalten zu werden, doch ich rief mich zur Vernunft und nickte, ich traute meiner Stimme nicht. „Ich werde dir sofort einen machen, kommst du mich in die Küche?“ Wieder nickte ich nur und ließ mir von ihm aufhelfen.
„Weißt du... ich würde mich gleich viel besser fühlen, wenn ich deinen Namen wüsste.“ Meinte Fion während er Tee aufsetzte und ich in einer Decke gehüllt auf einem Stuhl an einem kleineren Holztisch saß. „Sa... Safira...“ flüsterte ich und blickte unsicher zu ihm auf. „Safira... ein schöner Name, wirklich!“ Wieder lächelte er und ich bemerkte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen. Ich sah hinunter auf die Tischplatte und schwieg. „Wo sind meine Sachen?“ fragte ich dann plötzlich und war über mich selbst überrascht. „Ich habe sie gewaschen.“ Meinte Fion, drehte sich zu mir um und stützte neben dem Herd ab. „Ich habe dir das Nachthemd angezogen und...“ Ich riss die Augen auf und wurde knallrot. „Na... natürlich mit Magie!“ rief er sofort aus und auch er wurde etwas rot. „O... oh...“ unwollend zog ich die Decke enger um mich herum. „Und.. wie alt bist du? Dein Vater war... lange auf der Flucht.“ „Ich bin 17...“ Ich blickte zu ihm auf und lächelte leicht: „Wir Wasserdämonen haben in etwa die gleichen Lebenserwartungen wie die Menschen.“ Fion nickte: “Ich bin mit 21 gestorben.“ „Und wie alt im normalen Vampiralter?“ „254.“ Er grinste. „Tut mir... Leid aber ich weiß nicht besonders viel über Wasserdämonen, gibt es etwas.. was ich beachten muss? Darf ich zum Beispiel kein Feuer machen, oder...“ Ich kicherte, im vergleich zu seiner Rasse war meine Art doch äußerst unkomplizierter. „Du brauchst nichts anders zu machen als sonst.... oder vielleicht...“ mein Blick wurde ein wenig ängstlich, schließlich war er ein Vampir, nicht unbedingt immer die freundlichsten Wesen... auch wenn sie nur Menschen töteten. „.. vielleicht doch.“ Er legte den Kopf leicht schräg und meinte: „Und das wäre?“ Sofort wurde mir unwohl zumute, ich konnte ihm doch nicht einfach vorschreiben, was er zu tun hatte! Ich würde ihm auf keinen Fall zur Last fallen und bei ihm wohnen. Ich konnte auf mich allein aufpassen. „Ähm... gar nichts. Ich glaube, ich werde dann auch mal wieder gehen, vielen Dank für alles.“ Hastig stand ich auf und sah ihn nicht an. Seine Nähe machte mich nervös, verwirrte mich. Ich konnte nicht hier bleiben. „Hey! Warte doch mal!“ Ich war schon an der Tür angekommen, als er mich am Arm packte und mich zurückhielt. „Wo willst du denn hin?“ „Ich... ich will dir nicht zur Last fallen.“ Stotterte ich, seine Berührung ließ mich schaudern. Ein sanftes Lächeln huschte über seine Lippen, seine Reißzähne waren nicht zu erkennen, wahrscheinlich fuhr er sie nur aus, wenn er tötete. Ich wusste nicht viel über Vampire, nur, dass sie sich in der Menschenwelt nur Nachts frei bewegen konnten. Warum, das war für mich schon immer ein Rätsel gewesen. „Du fällst mir nicht zur Last und überhaupt...“ er sah an mir herunter und lächelte immer noch. „Kannst du doch nicht im Nachthemd auf die Straße gehen!“ „Oh...“ er ließ mich los und auch ich sah an mir herunter. Doch eine Frage drängte sich mir auf und ich musste sie einfach stellen: „Wieso... besitzt DU eigentlich so ein Nachthemd?“ Zweifelnd sah ich ihn in die Augen. Er erwiderte meinen Blick zunächst verwirrt, doch dann lachte er und meinte: „ Es gehört meiner Schwester. Sie kommt ab und zu zu Besuch und lässt immer einige ihrer Sachen hier.“ „Oh... verstehe.“ Wieder drängte sich mir eine Frage auf... aber diese zu stellen wäre doch zu offensichtlich gewesen, ich schwieg. Aber vielleicht... könnte ich die Frage so formulieren, dass sie sich ganz harmlos anhört! Wie zum Beispiel: „Trägt deine Freundin auch solche Nachthemden?“ oder in der Art... Aber nein, das wäre albern und leicht durchschaubar. „Hör zu...“ Er legte mir seine Hände auf die Schultern und ich hob unsicher den Kopf, ob er wohl wusste, was seine Berührungen bei mir verursachten? Konnte er vielleicht mein Herz laut klopfen hören? Hatten Vampire nicht sogar die Gabe in den Gedanken anderer zu lesen? „Mir wäre es wirklich lieber, wenn du bei mir bleiben würdest. Zumindest bis sich die Situation ein wenig beruhigt hat. Du schwebst in Gefahr, sie werden auch dich töten, wenn sie dich sehen sollten. Du bist leicht zu erkennen. Halbdämonen haben schließlich immer violette Augen.“ Ich nickte und wieder musste ich an meinen Vater denken. Tränen stiegen mir in die Augen und verstohlen versuchte ich sie wegzuwischen.
Part 3 Loth
Plötzlich wurde die Haustür aufgestoßen und ein junger Vampir trat ein. Er hatte kurze schwarze Haare und dunkelblaue Augen. „Hey! Da bist du ja! Oh...“ sein Blick fiel auf mich und er grinste: „Frauenbesuch, wie?“ „Loth! Mach die Tür zu!“ rief Fion zornig und stellte sich vor mich. „Was... oh, ja.. tut mir Leid.“ Schnell schloss er die Tür und grinste entschuldigend. „Wenn auch nur einer sie gesehen hat, dann...“ „Beruhige dich! Es hat sie schon keiner gesehen!“ Loth zuckte mit den Schultern und grinste mich dann an. Er verbeugte sich vor mir, nahm meine Hand und küsste diese. Ich wurde sofort etwas rot. „Freut mich dich kennen zu lernen.“ „Ähm... ganz meinerseits.“ Ich lächelte etwas unsicher. „Tak hat mir alles erzählt.“ Er drehte sich zu mir um: „Tak ist der Vampir, der dich mit hier her gebracht hat.“ „Ähm... ach so...“ meinte ich und nickte, wenn auch etwas verwirrt. Loth drehte sich wieder zu Fion: „Ich bin sofort losgegangen und hab ein paar Sachen eingekauft, oder denkst du, auch Wasserdämonen ernähren sich von Blut?“ Loth grinste, Fion allerdings sah zu mir: „Ach das wolltest du mir...“ „Hast du etwa nicht daran gedacht?“ fragte Loth und musterte ihn mit zweifelnder Miene. Fion kratzte sich verlegen am Hinterkopf: „Nein... wenn ich ehrlich bin nicht ....“ „Tz tz tz, also wirklich.“ Loth schüttelte den Kopf. „Aber was stehen wir noch im Flur rum, lasst uns erst mal die Sachen auspacken gehen!“ Er marschierte schnurstracks in die Küche und jetzt erst bemerkte ich den Einkaufskorb, den er bei sich trug. Ich hatte bis jetzt nicht besonders viel mit Vampiren zu tun gehabt. Ich hatte sie mir immer als grausame Monster vorgestellt, allesamt Einzelgänger und sehr verschwiegen... aber diese beiden... Fion schüttelte den Kopf:“ Der führt sich auf als wenn das Haus hier ihm gehöre... er ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein echt netter Kerl.“ Ich lächelte und langsam löste sich meine Befangenheit. „Lass uns zu ihm gehen.“
„...Zwiebeln, Trauben und ganz zum Schluss noch...“ Loth räumte einige Sachen aus dem Weg, die er allesamt schon auf den Tisch gestellt hatte. „Tada!“ er zog eine Haarbürste als letztes aus seinem Korb und hielt sie stolz in die Luft. „Loth... was soll den da...“ begann Fion, doch Loth unterbrach ihn: „Da ich ja weiß, dass du so ein Ding nicht besitzt, was man an deiner Frisur ja auch deutlich erkennen kann...“ Fion runzelte die Stirn. „Habe ich sie der jungen Dame hier einfach mal mitgebracht.“ Er reichte sie mir, ich grinste: „Vielen Dank.“ „Ach macht doch nichts! Ich hab’s gern gekauft! Vor allem das Essen! Die Leute im Laden haben mich vielleicht dumm angeguckt! Ein Vampir, der richtiges Essen kauft, das ist auch mal was neues in Gurvaké! Vor allem wo diese Stadt doch so unglaublich altmodisch ist! Wie gern würde ich in Trat wohnen! Die Vampire dort haben sich jedenfalls der Menschenwelt angepasst! “ Wieder grinste ich, ich mochte ihn auf Anhieb. „Das haben die meisten Städte getan... aber ich finde es nun einmal schön hier.“ Meinte Fion und zuckte mit den Schultern.
„Was ist mit dir, Safira?“ fragte Loth und musterte mich interessiert. „Woher kommst du? Bist du Wasser- Feuer- Erd- oder Luftdämon?“ „Wasserdämon.“ Erwiderte ich leise. Noch nie hatte ich meine wirkliche Heimat zu Gesicht bekommen... Ich fühlte mich nie zugehörig zu meiner Rasse.
„Wasserdämonen... hm... die leben doch auch in einer Zwischendimension, oder?“ fragte Fion interessiert. Ich nickte: „Ja, ich war allerdings noch nie dort... Man hätte mich sofort erkannt. Früher haben mein Vater und ich oft darüber geredet, wie wir ungesehen hineinkommen könnten.“ Ich lächelte: „Wir haben uns überlegt, dass wir die Höhlengänge der Feuerdämonen nutzen könnten. Die haben sich ja wirklich schon in jede noch so kleine Dimension eingenistet...“ Loth grinste: „Du scheinst sie ja nicht sonderlich zu mögen.“ „Ihre Völker sind verfeindet, wer könnte es ihr da schon übel nehmen?“ meinte Fion. „Ich meine... ich mag diese rotäugigen Widerlinge auch nicht besonders.“ „Mh... wenn man es aus diesem Aspekt betrachtet, kann man nur froh sein, dass die Erd- und Luftdämonen nie die eigentliche Dämonenwelt besuchen kommen... hier würde sonst noch Krieg ausbrechen!“ „Eigentlich ganz schön eingebildet, wenn du mich fragst.“ Lächelte Fion. „Sie tun so, als ob sie etwas besseres wären. Haben ihre Dimensionstore sogar auf eine fliegende Insel verfrachtet, nur damit niemand ihnen zunahe kommt.“
Loth lachte und schüttelte amüsiert den Kopf. Die beiden redete noch eine ganze Weile über die verschiedensten Rassen und Städte... meine Gedanken jedoch waren ganz wo anders... Ich fragte mich, ob Fion vielleicht im Grunde auch schlecht über meine Rasse dachte und es nur nicht in meiner Gegenwart aussprechen wollte...
Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass ich schon eine ganze Weile nachdenklich auf die Haarbürste in meiner Hand gestarrte hatte und schreckte hoch. Verdutzt bemerkte ich, dass die beiden Vampir gerade damit beschäftigt waren sich gegenseitig anzuschreien. Ich runzelte die Stirn. „Auf so ne Idee würde niemand kommen!“ rief Loth und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach nein?! Sie wissen, dass er eine Tochter hatte! Wenn nun ein Vampir Essen für ganze drei Wochen kauft, dann ist es schon etwas auffällig, findest du nicht?!“ herrschte ihn Fion an und deutete auf den Berg von Nahrung auf dem Tisch. „Entschuldige mal! Aber niemand weiß, dass sie sich hier in dieser Stadt aufhält, oder?“ „Darauf könnten sie nach so einer Aktion aber gekommen sein! Hast du jedenfalls darauf geachtete, dass dir niemand gefolgt ist?!“ Loth lachte einmal auf: „Oh ja doch natürlich! Weißt du, jemand ist eine ganze Zeit lang hinter mir her gegangen! Ich denke er ist mir gefolgt schließlich... LAUFEN DRAUßEN JA AUCH NUR HUNDERTE VON DÄMONEN RUM, DIE ALLESAMT HÄUSER HIER IN DER NÄHE HABEN!“ Fion holte Luft um etwas zu erwidern, doch mein Kichern schien sie zu irritieren und sie blickte mich verwirrt an. „Das ist doch albern.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass jemand sofort wenn ein Vampir etwas zu Essen kauft, daraus schließen würde, dass die Tochter eines Mannes der hingerichtet worden ist sich hier aufhält. Das wäre doch etwas sehr weit hergeholt, oder?“ Überrascht bemerkte ich, dass ich soeben ganz unbeschwert über den Tod meines Vaters gesprochen hatte... „Tja... also weißt du...“ meinte Fion grinsend, doch Loth deutete ihm ruhig zu sein und ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Ich hatte die Schultern hängen lassen und sah mit glitzernden Augen zu Boden, noch immer zog sich mein Herz schmerzend zusammen. „Hey...“ Loth kam auf mich zu und legte mir seine Hand auf die Schulter, doch seine Berührung machte mich nicht so nervös wie die Fions. Ich sah zu ihm auf. „Es muss wirklich schwer für dich sein, aber das Leben geht weiter. Es ist keine Schande traurig zu sein, und es ist ebenfalls keine Schande sich irgendwie abzulenken und auch einmal zu lachen.“ Ich nickte und war wirklich dankbar für seine Worte.
hab jetzt auch nen prolog eingebaut ^^
Und wenn Interesse besteht poste ich gerne noch mehr von der Story
Viel Vergnügen!
I wanna hold your hand
Was ist Liebe?
Ich denke, diese Frage kann ich, ja kann niemand so leicht beantworten...
Liebe ist etwas, das man nicht definieren kann. Liebe ist eines der stärksten Gefühle, die man für jemanden hegen kann...
Das andere... ist Hass.
Du hasst jemanden, wenn du ihm Leid zufügen willst... schlimmes Leid.
Du hasst jemanden, wenn du seinen Tod wünscht.
Du hasst jemanden, wenn du ihn liebst und ihn dennoch verletzten willst.
Denn du kannst nur hassen, was du wirklich liebst, etwas anderes kann dich nicht so tief verletzten, als dass du jenes Gefühl für ihn hegst.
Ich weiß, wie es sich anfühlt zu lieben...
Ich weiß, wie es sich anfühlt zu hassen...
Und ich weiß, welche Opfer es verlangt, seinen eigenen Weg zu gehen... sei es der, der Liebe, oder der, des Hasses...
Part 1
Der Wind fuhr mir durch das schwarzes lange Haar und ließ mich ein wenig frösteln, doch ich ignorierte dieses Gefühl. Mit ernster Miene sah ich auf das weite Meer hinaus; ich glaube, ich hätte fast wie eine Statue ausgesehen, wenn meine Haare nicht im Wind flattern und ich ab und zu blinzeln würde. Meine Augen suchten fast flehend den Horizont ab. Ich stand am Hafen der Menschenstadt Ikai, die Nacht war sternenlos und düster, sie war genauso, wie ich mich gerade fühlte. Schließlich stieß ich einen leisen Seufzer aus und zog einen silbernen Dolch hervor. Ich wog ihn ein paar mal in meiner Hand hin und her, packte ihn dann fester und hielt ihn weit von mir weg... die Spitze auf mein Herz gerichtet. Ich begann zu zittern; ein heftiger Windstoß ließ meine Haare nach vorn in ihr Gesicht flattern und nahm mir die Sicht. „Jetzt wäre der richtige Augenblick...“ dachte ich und festigte noch einmal meinen Griff. Jetzt war es soweit... jetzt würde ich vielleicht endlich meinen Frieden finden...
Eine einzelne Träne rann mir über das Gesicht, ich spürte es nicht.
Plötzlich bemerkte ich wie mir jemand den Dolch aus der Hand nahm, es war nicht schwer für ihn, da sich mein Griff doch deutlich gelockert hatte. Ich blickte auf. „Du meine Güte!“ rief eine Stimme, ich drehte mich um und sah in die ernsten Augen einer jungen Frau. Sie hatte blondes langes Haar und blaue Augen, sie war eindeutig ein Mensch. „Wolltest du mich erschrecken, oder hattest du tatsächlich vor dich...“ Mein Blick verriet alles. „Kind...“ Die junge Frau, ich schätzte sie in etwa auf 25, legte mir ihre Hände auf die Schultern und meinte: „Nichts kann so schlimm sein, dass ein Mädchen wie du sich deswegen das Leben nehmen will.“ Emotionslos blickte ich sie an, sie hatte ja keine Ahnung... „Auch...“ die Frau lächelte. „Wenn du ein Dämon bist.“ Ich schreckte auf und sah sie erstaunt an. Woher wusste sie das? Die Färbung meiner Augen hätte sie niemals bei so schwachem Licht erkennen können. Wenn sie wusste was ich bin, warum half sie mir dann? „Hör zu...“ sie schob mich weiter zum Wasser hin und wir setzten uns. „Möchtest du mir nicht erzählen, was dich bedrückt?“ Ich runzelte die Stirn und blickte sie verwirrt an. „Ich kann gut zuhören!“ sie lächelte. Ich schwieg und sah wieder auf das Meer hinaus. Es herrschte Stille. Der Drang stieg in mir auf, ihr alles zu erzählen, meinen gesamten Leidesweg... alles über Fion und seine Taten... über meinen Vater, über Loth... einfach alles. Ich sah sie zweifelnd an. „Du kannst es mir doch erzählen, du kennst mich schließlich nicht, wem könnte ich es schon wichtigen erzählen?“ wieder lächelte sie. Sollte ich es tun? Einer wildfremden Frau einfach meine Gefühle offenbaren? „Es wird dir danach gleich viel besser gehen!“ Unsicher sah ich zu Boden und ohne dass ich wusste, wie mir geschah, begann ich zu erzählen... von Anfang an...
Part 2 From the beginning till the bittersweet end
Gemurmel überall um mich herum, mit klopfenden Herzen zog ich mir meine Kapuze weiter ins Gesicht und hoffte verzweifelt, niemand würde mich erkennen. Ich weinte stille Tränen während alle um mich herum in heller Aufregung zu sein schienen. Wie ich sie doch alle verabscheute! Die Menge stand um eine kleine Bühne herum. Auf ihr war ein abgeflachter Stein, auf dem getrocknetes Blut klebte. Ich hörte wie die Leute sich beschwerten, dieser Hund hätte einen noch schlimmeren Tod verdient. Ich schluchzte einmal leise auf, doch es ging im plötzlich Geschrei der Menge unter, und die Leute bildeten eine Gasse um die beiden Dämonen mit der elendig aussehenden Gestalt im Schlepptau durchzulassen. „Papa!“ meine Stimme war heiser vom weinen und war nur ein Flüstern. „Papa nein!“ Die anderen um mich herum jubelten vergnügt und beobachteten wie mein Vater auf die kleine Erhöhung gezerrt wurde. Ich bemerkte nicht, wie jemand neben mich trat und mich von der Seite her kurz musterte. „Meine lieben Mitdämonen!“ rief einer der beiden Männer auf der Bühne und wandte sich den Leuten zu. „Das hier ist Evér Larsé! Der Verräter unseres Volkes, der sich mit einer Menschenfrau eingelassen hat!“ Die Leute schrieen wütend auf und pfiffen. „Wir haben uns heute hier versammelt...“ der Dämon grinste hämisch. „Um ihm die Strafe zu erteilen, die ihm gebührt!“ Das Gejubel der Leute machte mich fast taub, ich suchte den Blick meines Vaters, aber er war viel zu schwach um den Kopf zu heben und wurde von einem anderen Dämon festgehalten. „Die Menschenfrau haben wir gleich getötet als wir sie gefunden haben... allerdings... war unser kleiner Freund hier einige Jahre unterwegs und hat sich gut verstecken können. Ein unnötiger Energieverlust wenn man bedenkt, dass wir ihn so oder so bekommen hätten!“ wieder grinste der Dämon. „Aber nun...“ mit einem Zischen erschien ein großes Schwert in seiner Hand. „Kommen wir endlich zur Sache!“ Die Schreie der Dämonen wurden unerträglich laut und ich sah zu Boden. „Sie haben kein Recht dazu ihn zu töten!“ zischte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich hob den Kopf und wandte mich nach rechts. Dort stand ein junger Vampir; er hatte blondes Haar und eiskalte blaue Augen, zornig sah er hinauf zu der Bühne. „Er war einer der besten!“ scheinbar redete er mit jemanden, aber ich konnte nicht genau erkennen mit wem, das Gedränge war zu groß. „Du hast Recht.“ Antwortete eine Stimme. „Nur weil er sich mit einer Menschenfrau eingelassen hat, haben sie kein Recht, einen der besten Krieger unseres Reiches zu töten! Außerdem hat er eine Tochter! Sie haben lange gebraucht um ihn zu fangen, sie müsste schon älter sein.“ Schnell sah ich zu Boden und zog wieder etwas an der Kapuze, während der Dämon vorne auf der Bühne noch sein Schwert schärfte. „Am liebsten würde ich auf die Bühne stürmen und diese Widerlinge kalt machen! Ich...“ plötzlich verstummte er und ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Er sagte leise etwas zu seinem Begleiter und dann sprach er mich an: „Entschuldigung?“ langsam drehte ich mich zu ihm um und blickte ihm scheu in die Augen. Ich las Mitleid in seiner Mimik: „Violette Augen... du... bist seine Tochter, hab ich Recht?“ fragte er mitfühlend, ich nickte langsam. Zornig ballte mein Gegenüber die Hände zu Fäusten: „Wie ich diese Schweine hasse!“ Er blickte kurz zur Bühne. „Hör zu, du solltest dir das nicht mit ansehen... ich...“ plötzlich schrie die Menge noch einmal auf und ich blickte hoch zur Bühne. In genau diesem Augenblick ließ einer der Dämonen sein Schwert auf meinen Vater, dessen Kopf auf dem Stein lag, niedersausen und...
Die Ohnmacht drohte mich zu überrumpeln und ich taumelte. Der Junge fing mich auf und sagte irgendetwas zu seinem Freund, dann wandte er sich wieder mir zu. „Mein Name ist Fion, ich werde dir helfen.“ Alles drehte sich und ich wurde ohnmächtig...
„Vater! Vater... NEIN!“ von meinen eigenen Schreien geweckt schreckte ich hoch und bemerkte verdutzt, dass ich mich in einem weichen Bett befand. Ich hatte ein langes weißes Nachthemd an und befand mich in einem kleinen, aber gemütlichen Zimmer. Was war passiert? War das alles nur ein böser Traum gewesen? Ich sah mich um und bemerkte verdutzt, dass meine Haare offen waren... hatte ich nicht einen Zopf gehabt? Langsam und vorsichtig kletterte ich aus dem Bett und sah aus dem Fenster nach draußen. Ich war immer noch in Gemár... Ich hörte Geräusche und sofort konzentrierte ich mich und baute einen magischen Schutz auf, er glich einem schwach lila schimmernden Schutzschild. Ich wartete... doch niemand betrat den Raum. Ich ließ meinen Schutz wieder verschwinden, nahm all meinen Mut zusammen und ging zu der Zimmertür. Ich horchte... es ging jemand vor meinem Zimmer auf und ab.
Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und öffnete die Tür. Ich sah in das erschrockene Gesicht des Vampirs, der mich auf dem Markplatz angesprochen hatte. Für kurze Zeit sagten wir beide kein Wort, doch dann brach ich die Stille. „Was... tue ich hier? Wer bist du?“ Er lächelte, oder versuchte es zumindest, und ich bemerkte erst jetzt, wie unverschämt gut er aussah. „Mein Name ist Fion, aber ich glaube das habe ich dir schon einmal gesagt, allerdings... unter etwas... unnormalen Umständen. Du bist ohnmächtig geworden und ich habe dich zusammen mit einem Freund hier her gebracht, du bist hier in meinem Haus.“ „Also... war es doch kein böser Traum...“ flüsterte ich leise, lehnte mich gegen den Torpfosten und ließ mich zu Boden gleiten. „Es war alles... real...“ Tränen sammelten sich in meinen Augen an und mein Herz schien sich zusammenzuziehen. Der Vampir kniete sich neben mich und musterte mich mitfühlend, er legte mir seine Hand auf die Schulter. „Er... er ist wirklich... wirklich tot...!“ schluchzte ich und schloss die Augen, aus denen nun Tränen rannen. Ich spürte wie er mich an sich heranzog und mich in den Arm nahm. Zuerst wollte ich ihn wegstoßen, doch dann bemerkte ich wie ungemein tröstlich diese Nähe war, legte die Hände auf seine Brust und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. „Ich... ich habe nichts mehr!“ schluchzte ich und begann zu zittern. „Meine Mutter... wurde fast sofort nach meiner Geburt getötet... und jetzt... jetzt...!“ „Schhh... ist schon gut... du kannst hier wohnen solange du willst, ich werde mich um dich kümmern. Ich lasse dich nicht allein... das verspreche ich dir...“
Ganze zwei Stunden lag ich in seinen Armen, weinte meist leise vor mich hin und lauschte den tröstenden Worten Fions... „Möchtest du... vielleicht etwas trinken? Einen Tee? Das beruhigt dich sicher etwas.“ Ich löste mich aus der Umarmung und schlagartig wurde mir bewusst, dass ich diesen Vampir so gut wie gar nicht kannte! Dass ich mehrere Stunden in seinen Armen gelegen und ihm meine ganzen Gefühle offenbart hatte... Ich schluckte. Ich spürte noch immer seine Wärme... sehnte mich danach wieder von ihm festgehalten zu werden, doch ich rief mich zur Vernunft und nickte, ich traute meiner Stimme nicht. „Ich werde dir sofort einen machen, kommst du mich in die Küche?“ Wieder nickte ich nur und ließ mir von ihm aufhelfen.
„Weißt du... ich würde mich gleich viel besser fühlen, wenn ich deinen Namen wüsste.“ Meinte Fion während er Tee aufsetzte und ich in einer Decke gehüllt auf einem Stuhl an einem kleineren Holztisch saß. „Sa... Safira...“ flüsterte ich und blickte unsicher zu ihm auf. „Safira... ein schöner Name, wirklich!“ Wieder lächelte er und ich bemerkte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen. Ich sah hinunter auf die Tischplatte und schwieg. „Wo sind meine Sachen?“ fragte ich dann plötzlich und war über mich selbst überrascht. „Ich habe sie gewaschen.“ Meinte Fion, drehte sich zu mir um und stützte neben dem Herd ab. „Ich habe dir das Nachthemd angezogen und...“ Ich riss die Augen auf und wurde knallrot. „Na... natürlich mit Magie!“ rief er sofort aus und auch er wurde etwas rot. „O... oh...“ unwollend zog ich die Decke enger um mich herum. „Und.. wie alt bist du? Dein Vater war... lange auf der Flucht.“ „Ich bin 17...“ Ich blickte zu ihm auf und lächelte leicht: „Wir Wasserdämonen haben in etwa die gleichen Lebenserwartungen wie die Menschen.“ Fion nickte: “Ich bin mit 21 gestorben.“ „Und wie alt im normalen Vampiralter?“ „254.“ Er grinste. „Tut mir... Leid aber ich weiß nicht besonders viel über Wasserdämonen, gibt es etwas.. was ich beachten muss? Darf ich zum Beispiel kein Feuer machen, oder...“ Ich kicherte, im vergleich zu seiner Rasse war meine Art doch äußerst unkomplizierter. „Du brauchst nichts anders zu machen als sonst.... oder vielleicht...“ mein Blick wurde ein wenig ängstlich, schließlich war er ein Vampir, nicht unbedingt immer die freundlichsten Wesen... auch wenn sie nur Menschen töteten. „.. vielleicht doch.“ Er legte den Kopf leicht schräg und meinte: „Und das wäre?“ Sofort wurde mir unwohl zumute, ich konnte ihm doch nicht einfach vorschreiben, was er zu tun hatte! Ich würde ihm auf keinen Fall zur Last fallen und bei ihm wohnen. Ich konnte auf mich allein aufpassen. „Ähm... gar nichts. Ich glaube, ich werde dann auch mal wieder gehen, vielen Dank für alles.“ Hastig stand ich auf und sah ihn nicht an. Seine Nähe machte mich nervös, verwirrte mich. Ich konnte nicht hier bleiben. „Hey! Warte doch mal!“ Ich war schon an der Tür angekommen, als er mich am Arm packte und mich zurückhielt. „Wo willst du denn hin?“ „Ich... ich will dir nicht zur Last fallen.“ Stotterte ich, seine Berührung ließ mich schaudern. Ein sanftes Lächeln huschte über seine Lippen, seine Reißzähne waren nicht zu erkennen, wahrscheinlich fuhr er sie nur aus, wenn er tötete. Ich wusste nicht viel über Vampire, nur, dass sie sich in der Menschenwelt nur Nachts frei bewegen konnten. Warum, das war für mich schon immer ein Rätsel gewesen. „Du fällst mir nicht zur Last und überhaupt...“ er sah an mir herunter und lächelte immer noch. „Kannst du doch nicht im Nachthemd auf die Straße gehen!“ „Oh...“ er ließ mich los und auch ich sah an mir herunter. Doch eine Frage drängte sich mir auf und ich musste sie einfach stellen: „Wieso... besitzt DU eigentlich so ein Nachthemd?“ Zweifelnd sah ich ihn in die Augen. Er erwiderte meinen Blick zunächst verwirrt, doch dann lachte er und meinte: „ Es gehört meiner Schwester. Sie kommt ab und zu zu Besuch und lässt immer einige ihrer Sachen hier.“ „Oh... verstehe.“ Wieder drängte sich mir eine Frage auf... aber diese zu stellen wäre doch zu offensichtlich gewesen, ich schwieg. Aber vielleicht... könnte ich die Frage so formulieren, dass sie sich ganz harmlos anhört! Wie zum Beispiel: „Trägt deine Freundin auch solche Nachthemden?“ oder in der Art... Aber nein, das wäre albern und leicht durchschaubar. „Hör zu...“ Er legte mir seine Hände auf die Schultern und ich hob unsicher den Kopf, ob er wohl wusste, was seine Berührungen bei mir verursachten? Konnte er vielleicht mein Herz laut klopfen hören? Hatten Vampire nicht sogar die Gabe in den Gedanken anderer zu lesen? „Mir wäre es wirklich lieber, wenn du bei mir bleiben würdest. Zumindest bis sich die Situation ein wenig beruhigt hat. Du schwebst in Gefahr, sie werden auch dich töten, wenn sie dich sehen sollten. Du bist leicht zu erkennen. Halbdämonen haben schließlich immer violette Augen.“ Ich nickte und wieder musste ich an meinen Vater denken. Tränen stiegen mir in die Augen und verstohlen versuchte ich sie wegzuwischen.
Part 3 Loth
Plötzlich wurde die Haustür aufgestoßen und ein junger Vampir trat ein. Er hatte kurze schwarze Haare und dunkelblaue Augen. „Hey! Da bist du ja! Oh...“ sein Blick fiel auf mich und er grinste: „Frauenbesuch, wie?“ „Loth! Mach die Tür zu!“ rief Fion zornig und stellte sich vor mich. „Was... oh, ja.. tut mir Leid.“ Schnell schloss er die Tür und grinste entschuldigend. „Wenn auch nur einer sie gesehen hat, dann...“ „Beruhige dich! Es hat sie schon keiner gesehen!“ Loth zuckte mit den Schultern und grinste mich dann an. Er verbeugte sich vor mir, nahm meine Hand und küsste diese. Ich wurde sofort etwas rot. „Freut mich dich kennen zu lernen.“ „Ähm... ganz meinerseits.“ Ich lächelte etwas unsicher. „Tak hat mir alles erzählt.“ Er drehte sich zu mir um: „Tak ist der Vampir, der dich mit hier her gebracht hat.“ „Ähm... ach so...“ meinte ich und nickte, wenn auch etwas verwirrt. Loth drehte sich wieder zu Fion: „Ich bin sofort losgegangen und hab ein paar Sachen eingekauft, oder denkst du, auch Wasserdämonen ernähren sich von Blut?“ Loth grinste, Fion allerdings sah zu mir: „Ach das wolltest du mir...“ „Hast du etwa nicht daran gedacht?“ fragte Loth und musterte ihn mit zweifelnder Miene. Fion kratzte sich verlegen am Hinterkopf: „Nein... wenn ich ehrlich bin nicht ....“ „Tz tz tz, also wirklich.“ Loth schüttelte den Kopf. „Aber was stehen wir noch im Flur rum, lasst uns erst mal die Sachen auspacken gehen!“ Er marschierte schnurstracks in die Küche und jetzt erst bemerkte ich den Einkaufskorb, den er bei sich trug. Ich hatte bis jetzt nicht besonders viel mit Vampiren zu tun gehabt. Ich hatte sie mir immer als grausame Monster vorgestellt, allesamt Einzelgänger und sehr verschwiegen... aber diese beiden... Fion schüttelte den Kopf:“ Der führt sich auf als wenn das Haus hier ihm gehöre... er ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein echt netter Kerl.“ Ich lächelte und langsam löste sich meine Befangenheit. „Lass uns zu ihm gehen.“
„...Zwiebeln, Trauben und ganz zum Schluss noch...“ Loth räumte einige Sachen aus dem Weg, die er allesamt schon auf den Tisch gestellt hatte. „Tada!“ er zog eine Haarbürste als letztes aus seinem Korb und hielt sie stolz in die Luft. „Loth... was soll den da...“ begann Fion, doch Loth unterbrach ihn: „Da ich ja weiß, dass du so ein Ding nicht besitzt, was man an deiner Frisur ja auch deutlich erkennen kann...“ Fion runzelte die Stirn. „Habe ich sie der jungen Dame hier einfach mal mitgebracht.“ Er reichte sie mir, ich grinste: „Vielen Dank.“ „Ach macht doch nichts! Ich hab’s gern gekauft! Vor allem das Essen! Die Leute im Laden haben mich vielleicht dumm angeguckt! Ein Vampir, der richtiges Essen kauft, das ist auch mal was neues in Gurvaké! Vor allem wo diese Stadt doch so unglaublich altmodisch ist! Wie gern würde ich in Trat wohnen! Die Vampire dort haben sich jedenfalls der Menschenwelt angepasst! “ Wieder grinste ich, ich mochte ihn auf Anhieb. „Das haben die meisten Städte getan... aber ich finde es nun einmal schön hier.“ Meinte Fion und zuckte mit den Schultern.
„Was ist mit dir, Safira?“ fragte Loth und musterte mich interessiert. „Woher kommst du? Bist du Wasser- Feuer- Erd- oder Luftdämon?“ „Wasserdämon.“ Erwiderte ich leise. Noch nie hatte ich meine wirkliche Heimat zu Gesicht bekommen... Ich fühlte mich nie zugehörig zu meiner Rasse.
„Wasserdämonen... hm... die leben doch auch in einer Zwischendimension, oder?“ fragte Fion interessiert. Ich nickte: „Ja, ich war allerdings noch nie dort... Man hätte mich sofort erkannt. Früher haben mein Vater und ich oft darüber geredet, wie wir ungesehen hineinkommen könnten.“ Ich lächelte: „Wir haben uns überlegt, dass wir die Höhlengänge der Feuerdämonen nutzen könnten. Die haben sich ja wirklich schon in jede noch so kleine Dimension eingenistet...“ Loth grinste: „Du scheinst sie ja nicht sonderlich zu mögen.“ „Ihre Völker sind verfeindet, wer könnte es ihr da schon übel nehmen?“ meinte Fion. „Ich meine... ich mag diese rotäugigen Widerlinge auch nicht besonders.“ „Mh... wenn man es aus diesem Aspekt betrachtet, kann man nur froh sein, dass die Erd- und Luftdämonen nie die eigentliche Dämonenwelt besuchen kommen... hier würde sonst noch Krieg ausbrechen!“ „Eigentlich ganz schön eingebildet, wenn du mich fragst.“ Lächelte Fion. „Sie tun so, als ob sie etwas besseres wären. Haben ihre Dimensionstore sogar auf eine fliegende Insel verfrachtet, nur damit niemand ihnen zunahe kommt.“
Loth lachte und schüttelte amüsiert den Kopf. Die beiden redete noch eine ganze Weile über die verschiedensten Rassen und Städte... meine Gedanken jedoch waren ganz wo anders... Ich fragte mich, ob Fion vielleicht im Grunde auch schlecht über meine Rasse dachte und es nur nicht in meiner Gegenwart aussprechen wollte...
Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass ich schon eine ganze Weile nachdenklich auf die Haarbürste in meiner Hand gestarrte hatte und schreckte hoch. Verdutzt bemerkte ich, dass die beiden Vampir gerade damit beschäftigt waren sich gegenseitig anzuschreien. Ich runzelte die Stirn. „Auf so ne Idee würde niemand kommen!“ rief Loth und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach nein?! Sie wissen, dass er eine Tochter hatte! Wenn nun ein Vampir Essen für ganze drei Wochen kauft, dann ist es schon etwas auffällig, findest du nicht?!“ herrschte ihn Fion an und deutete auf den Berg von Nahrung auf dem Tisch. „Entschuldige mal! Aber niemand weiß, dass sie sich hier in dieser Stadt aufhält, oder?“ „Darauf könnten sie nach so einer Aktion aber gekommen sein! Hast du jedenfalls darauf geachtete, dass dir niemand gefolgt ist?!“ Loth lachte einmal auf: „Oh ja doch natürlich! Weißt du, jemand ist eine ganze Zeit lang hinter mir her gegangen! Ich denke er ist mir gefolgt schließlich... LAUFEN DRAUßEN JA AUCH NUR HUNDERTE VON DÄMONEN RUM, DIE ALLESAMT HÄUSER HIER IN DER NÄHE HABEN!“ Fion holte Luft um etwas zu erwidern, doch mein Kichern schien sie zu irritieren und sie blickte mich verwirrt an. „Das ist doch albern.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass jemand sofort wenn ein Vampir etwas zu Essen kauft, daraus schließen würde, dass die Tochter eines Mannes der hingerichtet worden ist sich hier aufhält. Das wäre doch etwas sehr weit hergeholt, oder?“ Überrascht bemerkte ich, dass ich soeben ganz unbeschwert über den Tod meines Vaters gesprochen hatte... „Tja... also weißt du...“ meinte Fion grinsend, doch Loth deutete ihm ruhig zu sein und ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Ich hatte die Schultern hängen lassen und sah mit glitzernden Augen zu Boden, noch immer zog sich mein Herz schmerzend zusammen. „Hey...“ Loth kam auf mich zu und legte mir seine Hand auf die Schulter, doch seine Berührung machte mich nicht so nervös wie die Fions. Ich sah zu ihm auf. „Es muss wirklich schwer für dich sein, aber das Leben geht weiter. Es ist keine Schande traurig zu sein, und es ist ebenfalls keine Schande sich irgendwie abzulenken und auch einmal zu lachen.“ Ich nickte und war wirklich dankbar für seine Worte.
hab jetzt auch nen prolog eingebaut ^^