Ice Cream – Nice Cream
Als meine Kinder Teenager waren, musste ich mir hin und wieder etwas einfallen lassen, um einen netten Nachmittag mit ihnen verbringen zu können. Naturgemäß hatten sie andere Interessen als ich, aber daran sollten ja unsere Familienbande nicht zerbrechen.
So kam ich einmal auf die Idee, mitten im kalten Winter Speiseeis herzustellen. Das geht ganz einfach. Man schlägt Sahne steif und rührt Obstsaft, kleine Beeren, Kakao oder Vanillinzucker hinein und stellt das Ganze in kleinen Portionen ins Tiefkühlfach.
Am Sonntagnachmittag bat ich alle meine Lieben in den Erker, wo die gut gewachsene Monstera ihre Blätter gen Himmel reckte und servierte das Eis, mit Mandeln, Nüssen, Schokoflocken und Sauerkirschen garniert. Es gab ein „Ah!“ und „Oh!“, aber das war ja noch nicht alles.
„So“, sagte ich, „jetzt bilden wir uns mal ein, wir wären im Sommerurlaub an der Riviera. Darum muss in jedem Satz, den ihr sagt, mindestens ein ausländisches Wort vorkommen. Ausländische Namen, Früchte und Städte sind erlaubt, schön wären allerdings ganze Sätze“.
Meine Tante hatte mal gesagt: "Wer keine Fremdsprachen kennt, weiß auch nichts von der eigenen und bei Kindern, die zweisprachig aufwachsen, entwickelt sich das Gehirn effizienter". Darum hatte ich meinen Kindern frühestmöglich etliche Fremdwörter beigebracht und diverse Vokabeln ausländischer Sprachen.
Ich war seinerzeit halbwegs gut in russisch und soviel englisch wie meine Gören beherrschte ich auch. Es versprach, ein interessanter Nachmittag zu werden, denn wer weiß, was meine Süßen inzwischen auf der Straße oder im Radio aufgeschnappt hatten.
Anfangs wünschten sie sich Bananeneis, Apfelsineneis und Kokosnusseis, dann sprach meine Tochter einige russische Sätze. Die Söhne flochten ein paar englische, französische, spanische und italienische Vokabeln in ihre Sätze. Alles ganz ernsthaft, so, wie ich es mir gewünscht hatte - eine angeregte Unterhaltung über Eis und andere Speisen und Urlaubsvergnügen.
Allerdings entstanden auch Ungetüme wie: Le Torro idjot la Strada. Also spanisch, russisch und italienisch in einem Satz. Oder Il sol swetit beautiful. Genau so ein Durcheinander. Aber wir hatten unseren Spaß daran.
Irgendwann wendete sich der ältere Sohn an seinen Bruder: „Hor wa na schonka tu malo hawatschi?“
Der entgegnete mit bedächtigem Nicken: „All ma turla ti korlo witschiwutsch“.
Ich war perplex. „He, boys, what´'s that?“ Was war das, wollte ich wissen.
„This is chinese, mother“, kam die ernsthafte Antwort.
Darauf sagte ich, ohne mir die Rede übersetzen zu lassen: „Sa gaan to bri ngoro, to oonga villart“.
Nun ereiferten sich die Kinder: „Sag jetzt nicht, dass das das vornehme Mandarin-Chinesisch ist!“
„Nee“, lachte ich, „das is n Zulu-Kaffern Dialekt“.
Während ich mir vergnügt die letzten Löffel Eis genehmigte, bogen sich meine Kinder vor Lachen. Ich hatte sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. An anderen Tagen wiederholten wir das Spiel, nannten es aber von nun an „Vokalbelwerfen“.
Als meine Kinder Teenager waren, musste ich mir hin und wieder etwas einfallen lassen, um einen netten Nachmittag mit ihnen verbringen zu können. Naturgemäß hatten sie andere Interessen als ich, aber daran sollten ja unsere Familienbande nicht zerbrechen.
So kam ich einmal auf die Idee, mitten im kalten Winter Speiseeis herzustellen. Das geht ganz einfach. Man schlägt Sahne steif und rührt Obstsaft, kleine Beeren, Kakao oder Vanillinzucker hinein und stellt das Ganze in kleinen Portionen ins Tiefkühlfach.
Am Sonntagnachmittag bat ich alle meine Lieben in den Erker, wo die gut gewachsene Monstera ihre Blätter gen Himmel reckte und servierte das Eis, mit Mandeln, Nüssen, Schokoflocken und Sauerkirschen garniert. Es gab ein „Ah!“ und „Oh!“, aber das war ja noch nicht alles.
„So“, sagte ich, „jetzt bilden wir uns mal ein, wir wären im Sommerurlaub an der Riviera. Darum muss in jedem Satz, den ihr sagt, mindestens ein ausländisches Wort vorkommen. Ausländische Namen, Früchte und Städte sind erlaubt, schön wären allerdings ganze Sätze“.
Meine Tante hatte mal gesagt: "Wer keine Fremdsprachen kennt, weiß auch nichts von der eigenen und bei Kindern, die zweisprachig aufwachsen, entwickelt sich das Gehirn effizienter". Darum hatte ich meinen Kindern frühestmöglich etliche Fremdwörter beigebracht und diverse Vokabeln ausländischer Sprachen.
Ich war seinerzeit halbwegs gut in russisch und soviel englisch wie meine Gören beherrschte ich auch. Es versprach, ein interessanter Nachmittag zu werden, denn wer weiß, was meine Süßen inzwischen auf der Straße oder im Radio aufgeschnappt hatten.
Anfangs wünschten sie sich Bananeneis, Apfelsineneis und Kokosnusseis, dann sprach meine Tochter einige russische Sätze. Die Söhne flochten ein paar englische, französische, spanische und italienische Vokabeln in ihre Sätze. Alles ganz ernsthaft, so, wie ich es mir gewünscht hatte - eine angeregte Unterhaltung über Eis und andere Speisen und Urlaubsvergnügen.
Allerdings entstanden auch Ungetüme wie: Le Torro idjot la Strada. Also spanisch, russisch und italienisch in einem Satz. Oder Il sol swetit beautiful. Genau so ein Durcheinander. Aber wir hatten unseren Spaß daran.
Irgendwann wendete sich der ältere Sohn an seinen Bruder: „Hor wa na schonka tu malo hawatschi?“
Der entgegnete mit bedächtigem Nicken: „All ma turla ti korlo witschiwutsch“.
Ich war perplex. „He, boys, what´'s that?“ Was war das, wollte ich wissen.
„This is chinese, mother“, kam die ernsthafte Antwort.
Darauf sagte ich, ohne mir die Rede übersetzen zu lassen: „Sa gaan to bri ngoro, to oonga villart“.
Nun ereiferten sich die Kinder: „Sag jetzt nicht, dass das das vornehme Mandarin-Chinesisch ist!“
„Nee“, lachte ich, „das is n Zulu-Kaffern Dialekt“.
Während ich mir vergnügt die letzten Löffel Eis genehmigte, bogen sich meine Kinder vor Lachen. Ich hatte sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. An anderen Tagen wiederholten wir das Spiel, nannten es aber von nun an „Vokalbelwerfen“.