Ich bin eben nur ganz nett, fürs Bett (Song)

Hera Klit

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Ich bin eben nur ganz nett, fürs Bett (Song)

Wieso zieht es mich zu Männern hin, die Egoisten und Halunken sind
und nur auf einen Sprung hereinkommen und derweil den Wagenschlüssel stecken lassen?

Warum fühle ich nur etwas, bei denen, bei denen ich weiß, sie lügen unverschämt,
wenn sie sagen, sie lieben mich und sie wären ewig treu, wenn ich sie erhöre?

Gerade denen, die herzlos und rücksichtslos vorgehen, sinniere ich noch lange
nach, danach, wenn ihre Reifen schon längst wieder den Asphalt aufwühlen.

Halunken, die alles versprechen, aber gewiss nichts halten werden, erfahrungsgemäß,
brechen mir am sichersten das Herz, dann fühl‘ ich mich schlecht, das tut so gut.

Refrain:
Ich bin eben nur ganz nett, fürs Bett, mehr ist nicht dran an mir
und ich weiß, ich bin innerlich ganz und gar wertlos und tauge nichts,
so hat mir's der Vater prophezeit und die Mutter gab ihm recht.

Und dann seh‘ ich seinen Blick, dieses falsche Grinsen und diese Verschlagenheit,
und schon hat er mich und praktisch liege ich schon da, fast gegen meinen Willen.

Ich will es ja nicht, dass er all das mit mir macht, was seiner schmutzigen Fantasie
entspringt, aber es ist der einzige Weg, mich ganz kurz angenommen zu fühlen.

Und dann lädt‘ mich wieder einer ein, mit Bausparvertrag, auf der Suche nach der Richtigen
für ein Glück zu zweit, dann schlüpf‘ ich hinten durch den Notausgang und bin weg.

Denn, das Geliebt werden bei der Liebe, macht mich immer so stumpf und fad‘ und lustlos,
und es kommt mir vor, als stürbe ich in den Händen dieser braven Idioten einfach dahin.

Ich weiß nicht, wie lange man solche Situationen ertragen kann, bis man aufgibt,
aber für alle Fälle, hab‘ ich ja das Fläschchen im Arzneischrank, dann ist eben Schluss.

[Ein Song, geschrieben für die Travestiebühne, die ich plane, nächstes Jahr
in Wuppertal zu eröffnen.]


 
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