Endlich Antwort auf die Fragen
Eine etwas arg späte Antwort auf Stoffel, lapismont und swartzenfresser (ich hoffe der Name ist Zufall)
Entschuldigung, dass ich Euch hier fröhlich diskutieren ließ und mich selber nicht zu Wort meldete, ich war einige Tage in den Niederlanden und Ostfriesland unterwegs und kam gestern erst zurück. Ich bin auch genauso neu wie selten hier… aber das kann sich ja ändern…. Auch wenn es nun ein wenig spät ist noch ein paar Worte zu den Fragen, dem Gedicht :
Also mir ging es inhaltlich nur um meine Betroffenheit, wenn ich höre, wie bestimmte Weiße den Begriff „Farbiger“ arrogant, abwertend und verletzend Ausländern gegenüber benutzen ! Also nicht das Wort an sich, sondern WIE sie es sagen bzw. in welchen Zusammenhängen…. An sich ist das Wort „farbig“ ja auch eher positiv zu bewerten im Sinne von bunt, vielfältig usw. Natürlich wirken in diesen Situationen andere Worte noch wesentlich schlimmer, aber ich habe das Wort „Farbiger“ doch auch oft genug als abwertend und menschenverachtend gehört, leider gerade bei Jugendlichen öfter, als es mir lieb ist…. Das „richtige“ Wort gibt es sicherlich auch nicht, zumindest kenne ich keines. „Ein Mensch mit dunkler Hautfarbe“ klingt für mich jedenfalls irgendwie angenehmer.
Das Wort an sich ist ja keinesfalls ein Schimpfwort aus dem Munde eines Weißen, zumal er ja optisch am Besten auf empfindliche Weiße zutrifft, zumindest was die Haut betrifft, wie ich ja gerade bildlich in dem Gedicht demonstrieren wollte, was ich allerdings in der Tat recht plump zusammenreimte… ich gelobe deshalb, mir mehr Mühe zu geben, liebe Stoffel und auch Deinen an anderer Stelle gegebenen Tip mit der Schreibwerkstatt zu beherzigen. Auch Danke für die konkreten Tips („anderen“… „reimmäßig“..). Ich werde es mal in Ruhe überarbeiten, wenn ich wieder „richtig“ angekommen bin.
Allerdings unter Humor gehört das hier – wie ich finde – absolut nicht… mein „Schreibstil“ vielleicht zugegebenermaßen eher, zumindest aus Deiner Sicht. Ich will jetzt nicht auch noch eine Diskussion über Trennung von Humor und Ernst herbeiführen…
Als kleinen Trost für Stoffel vielleicht noch ein Gedicht - Zitat von Herman van Veen unten rangehängt, dass ich in der Groninger Bibliothek in den Niederlanden (vielleicht sollte ich es lieber mit einem Gedicht über die oft falsche Benutzung von „Holland“ schreiben, aber dann unter Humor, versprochen ! ) Ich denke mal, dass es Dir deutlicher und ansprechender zeigt, was gemeint war, gerade weil es hier von einem wirklich „Betroffenen“ geschrieben wurde.
Einen guten Ratschlag, was Du Deinem Kind sagen sollst oder kannst, habe ich nicht. Ich hoffe mal, dass es selber einigen direkten Kontakt zu farbigen Kindern hat, denn dann hat es wohl garantiert selber die richtigen Worte dafür :
„Ali“, „Ming“, „Lucie“, „Fatima“ oder so ähnlich….
Also ganz im Sinne von lapismont, der es wohl verstanden hatte, um was es mir eigentlich ging. Amsonsten habe ich nur von einem guten Theaterstück namens „Bleichgesicht“ gehört, das sich mit der Integrationsproblematik auseinandersetzt. Ich habe das Stück aber nicht selber gesehen, siehe :
http://www.theaterszene-koeln.de/stueck.php?id=15048
Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass es irgendwie für Euch passt (Inhalt, Altersgrppe, Ort)...... aber manchmal gibt es ja Zufälle, wie Dienstag für mich in der Groniniger Bibliothek, wo ich beim Durchblättern eines Buches auf das folgende Zitat stieß…
…aber vorher noch viele liebe Grüße vom dankenden Andreas
Urinaal ( Herman van Veen aus “Het Badhuis”)
op de muur
van een urinoir
bij een tankstation
in Pretoria
las ik
terwijl ik
een beetje bang
tussen vier zwarte mannen
stond te wateren:
“I am black, okay ?
You born,
you pink.
you grow up,
you white.
You get sick,
you green.
You go in sun,
you red.
You cold,
you blue.
You die,
you purple.
You call me
coloured ?”
Übersetzungshilfe von mir für den niederländischen Teil :
muur = Mauer, aber hier wohl eher Wand
bij = bei
terwijl ik = während ich
een beetje bang = ein wenig ängstlich
tussen vier zwarte mannen = zwischen vier schwarzen Männern
stond te wateren = stand und mein Wasser ließ