Ich bin nur ein Revue-Girl

Hera Klit

Mitglied
Ich bin nur ein Revue-Girl

Ich bin nur ein Revue-Girl, das seine Nummern bringt,
wie man es von ihr verlangt, die scherzt und singt.

Wenn ich auf die Bühne komme, lacht ihr und ich lache zurück,
ihr schlagt euch auf die Schenkel und ruft, was für ein lustiges Stück.

Dass da ein Mensch dahinter steht, der sich kaum durchschlagen kann,
in einer Dachkammer haust ohne Kind und ohne Mann.

Das muss euch nicht interessieren, ihr wollt doch Freude haben,
und euch an meinen putzigen Darbietungen laben.

Ich bin nur ein Revue-Girl, mehr bin ich halt nicht, das müsst ihr sehn,
die Tränen wisch‘ ich weg und hau‘ mir ins Kreuz, um gerade zu stehn.


Manchmal wünsch’ ich mir, ich würde ohne Make-up und in Latschen,
an der Waschmaschine stehen und die Hosen meines Ehemannes waschen.

Die Männer, die es früher nicht abwarten konnten, mir Blumen hinterzubringen,
klopfen heute bei der Andren neben an, und loben sie für ihr Singen.

Der Direktor der Schuft, sagt er würde es eher als richtig sehen,
ich würde bald auf die Rolle der lustigen Alten gehen.

Ich kann nicht mal stricken oder nähen, nicht mal kochen und backen,
hab Mutter ausgelacht und warf voller Stolz den Kopf in den Nacken.

Wenn ich heut auf die Bühne trete, ins gleißende Licht der heißen Lampen,
denk' ich öfter, lass mich einfach hinsinken, lieber Gott, ich würd's dir danken.

Ich bin nur ein Revue-Girl, mehr bin ich halt nicht, das müsst ihr sehn
die Tränen wisch ich weg und hau mir ins Kreuz, um gerade zu stehn.





Ein Song über die Leiden kleiner und großer Showstars, der erst als Travestie-Song so richtig zu Herzen geht.
In einer ersten Version kurzerhand live eingespielt und gesungen von mir persönlich.

https://youtu.be/SsblSz16ui0
 
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Mitglied
(Anmerkung: Die Vertonung läuft noch, ich muss bisher noch weinen beim Singen.
Ist doch lächerlich oder? )
Ist es nicht, liebe Hera.

Das Weinen ist wohl eher ein Signal dafür, dass du mit deinem Song auch für dich etwas ans Licht geholt hast, das schon darauf gewartet hat, betrauert zu werden. Und erst, wenn etwas betrauert werden konnte, kann man es auch loslassen und sich weiterentwickeln. Alles gut also, wie ich es sehe (auch, wenn's traurige Zeiten bedeutet).
Außerdem hat diese Jahreszeit es prinzipiell in sich - ich lese das in vielen Gedichten momentan. Da sind viele sehr nah an Gedanken und Gefühlen, die sich nach der Sommerpause wieder Bahn brechen, weil sie nicht mehr von Sonnenschein und Outdoor-Aktivitäten in den Hintergrund gedrängt werden. Das ewige Auf und Ab eben.

Ich mag den Refrain deines Songs und bin schon auf die Vertonung gespannt. Ein wenig musste ich beim Refrain auch an Marilyn denken. Ich denke, sie hätte auch beim Rest des Songs genickt, wäre sie nur alt genug geworden.

Liebe Grüße,
Claudia
 

Hera Klit

Mitglied
Ist es nicht, liebe Hera.

Das Weinen ist wohl eher ein Signal dafür, dass du mit deinem Song auch für dich etwas ans Licht geholt hast, das schon darauf gewartet hat, betrauert zu werden. Und erst, wenn etwas betrauert werden konnte, kann man es auch loslassen und sich weiterentwickeln. Alles gut also, wie ich es sehe (auch, wenn's traurige Zeiten bedeutet).
Außerdem hat diese Jahreszeit es prinzipiell in sich - ich lese das in vielen Gedichten momentan. Da sind viele sehr nah an Gedanken und Gefühlen, die sich nach der Sommerpause wieder Bahn brechen, weil sie nicht mehr von Sonnenschein und Outdoor-Aktivitäten in den Hintergrund gedrängt werden. Das ewige Auf und Ab eben.

Ich mag den Refrain deines Songs und bin schon auf die Vertonung gespannt. Ein wenig musste ich beim Refrain auch an Marilyn denken. Ich denke, sie hätte auch beim Rest des Songs genickt, wäre sie nur alt genug geworden.

Liebe Grüße,
Claudia
Vielen Dank für deine lieben, wahren Worte, liebe Claudia,
die von einer tiefen Kenntnis der Spezies Mensch zeugen.

Liebe Grüße
Hera
 

Hera Klit

Mitglied
Wie mir von manchen hier und in anderen Foren mitgespielt wird, ist schon eine unverfrorene, himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Ich, als ein in Funk und Fernsehen unbekannter Travestiestar, der durchaus im Internet in gewissen Portalen über eine
nicht unbeachtliche, meist männliche Fanbase verfügt, leide nicht wenig darunter. Natürlich, mag eine gewisse weibliche Überempfindlichkeit meinerseits
ihren Beitrag dazu leisten. Aber ich glaube an mich und meinen bevorstehenden kometenhaften Aufstieg.

Einen herzlichen Gruß, an all jene , die mir wohlgesonnen sind.

Eure Hera
 

Walther

Mitglied
Wie mir von manchen hier und in anderen Foren mitgespielt wird, ist schon eine unverfrorene, himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Ich, als ein in Funk und Fernsehen unbekannter Travestiestar, der durchaus im Internet in gewissen Portalen über eine
nicht unbeachtliche, meist männliche Fanbase verfügt, leide nicht wenig darunter. Natürlich, mag eine gewisse weibliche Überempfindlichkeit meinerseits
ihren Beitrag dazu leisten. Aber ich glaube an mich und meinen bevorstehenden kometenhaften Aufstieg.

Einen herzlichen Gruß, an all jene , die mir wohlgesonnen sind.

Eure Hera
lieber Hera Klit,
wir alle leiden mit dir. unser aller leiden, auch das deine, ließe sich bei besserer textqualität (metrum, endreime, formulierungen, bilder) stark lindern.
lg W.
 

Hera Klit

Mitglied
lieber Hera Klit,
drum habe ich keine vorbilder, allenfalls lehrer und mentoren.
lg W.
Das ist der Fehler. Dylan hatte Woody Guthrie und Hölderlin hatte Schiller.
Man muss sich an den Größten ausrichten, hinauf zu den Gefilden hoher Ahnen.
Lieber krachend stürzen, als gefahrlos dahin zu kriechen.

Liebe Grüße
Hera
 

Walther

Mitglied
Das ist der Fehler. Dylan hatte Woody Guthrie und Hölderlin hatte Schiller.
Man muss sich an den Größten ausrichten, hinauf zu den Gefilden hoher Ahnen.
Lieber krachend stürzen, als gefahrlos dahin zu kriechen.

Liebe Grüße
Hera
lieber Hera Klit,
besser selber groß ist meine devise. mit der bin ich sehr gut gefahren. warum sich mit unerreichbarem messen? es ist sowieso jeder anders. glücklich musst du mit und in dir selbst werden.
lg W.
 



 
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