Ich esse den Tag mit stumpfem Besteck

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klaatu

Mitglied
Aufstehen,
die Pflicht ruft

- mit gelangweilter Stimme.

Lustlos esse ich den Tag
mit stumpfem Besteck.

Wieso weg?
Warum? Und wohin?

Sich zu bewegen
ist gar nicht so geil,
wie Querschnittsgelähmte
sich das immer vorstellen!

Lieber liefere ich
mich der Willkür aus,
da weiß ich wenigstens,
dass ich irgendwann ankomme.

Die Wunder dieser Welt
werden sich mir schon offenbaren,
wenn ich sie nur lange genug
mit offenem Mund anstarre.

Die Uhr tickt

Ich blicke ins Licht,
bis ich fast erblinde.

Und was machst du so?

Gedichte lesen? Im Internet?

Verstehe.

Ok, muss leider los,
wollte nur kurz Hallo sagen.

Bis dann.
 

petrasmiles

Mitglied
Eine interessante Mischung zwischen Poetik und Alltagssprache, das ist nicht nur die Vermeidung der Form, sondern ein Abgesang auf die Form.
Aber ich sehe da ist immer so einen Moment, der sich ins Poetische wenden könnte, wenn der Protagionist - oder die Protagonisten - nur wollten.
Und das ist ziemlich nah an der Realität.

Gefällt mir ausgesprochen gut!

Liebe Grüße
Petra
 

klaatu

Mitglied
Hallo Petra,

ich bin eben kein Lyriker und interessiere mich eigentlich gar nicht für Poesie. Ich bin nur ein Typ mit zu viel Scheiße im Hirn und freiem Zugang zum Internet.

LG
k
 

Scal

Mitglied
Eine gelungene Satire!
Die "Satire-Rubrik" wäre für die meisten Deiner Texte meiner Meinung nach passender.

LG
 



 
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