Ich (gelöscht)

petrasmiles

Mitglied
Hallo Anygirl,

wunderschön, diese Gedanken an eine Liebe, wenn der Schmerz nachgelassen hat, die Gedanken nicht mehr nur um Gefühle kreisen, und auch die Seele erstarkt ist, die Wahrheiten zu erkennen.
Dein lyrisches ich wirkt auf mich wie jemand, dem man die Strapazen einer Krankheit noch ansieht, der aber in der Haltung schon wieder etwas Stolzes hat, und dessen Blick weicher und wissender und selbstbewusster geworden ist.
Toll!

Liebe Grüße
Petra
 

Balu

Mitglied
es tut weh, aber es tut auch gut, dass es weh tut

das fällt mir spontan dazu ein

die sachliche Sprache unterstreicht, meiner Meinung nach,
den gefühlten Schmerz noch mehr, weil ohne so nüchterne Worte man oft nicht in der Lage ist, sich überhaupt zu öffnen.

gefällt mir, besonders die Dritte

Grüße vom
Balu
 

Anygirl

Mitglied
Petra, Balu,

ich danke euch vielmals. Ja es tut gut sich nach dem Schmerz einer neuen Sichtweise zu öffnen. Es freut mich, dass ihr das in meinem Text sehen konntet.

HUgs
Anygirl
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,

ich bin kein Freund von solchen Texten, besonders, wenn sie solche Sätze enthalten:
Weil du mich liebtest, konnte ich mich leiden.
Trotzdem
und gerade deshalb,
ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Franka.
 

Anygirl

Mitglied
Franka,
danke für deinen Kommentar, auch wenn ich jetzt natürlich neugierig bin, was du an dem Satz nicht magst...?
Dir auch ein schönes Wochenende
Hug
Anygirl
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo Anygirl,

Weil du mich liebtest, konnte ich mich leiden.
jeder Mensch sollte sich lieben und sich nicht über den Partner definieren.

LG Franka

Noch eine Bemerkung am Rande:
"Kurze Texte mit Zeilenbrüchen, die in ihrer äußeren Form auf Lyrik hindeuten, entsprechen nicht der Definition von Kurzprosa."
 

Anygirl

Mitglied
Guten Morgen Franka,

jeder Mensch sollte sich lieben
Wäre es nicht schön, wenn alles so wäre, wie es sollte?
Dann hätten wir keine Kriege und würden uns alle immer nur mögen.
Du vergisst dabei, welche Möglichkeiten einem Literatur gibt, Einblicke in einem völlig fremde Welten zu gewinnen und dadurch das Leben und andere Menschen besser zu verstehen. Das geht natürlich nur, wenn man auch offen dafür ist, dass nicht alle Menschen so denken wie man selbst. UNd ihnen auch zugesteht, dass sie empfindungen haben, die man selber nicht nachvollziehen kann.
Mit den Zeilenumbrüchen und der Kurzprosa hast du vielleicht recht, aber es fühlte sich für mich nicht als passend für die Lyrik an.

Schönes Wochenende
Anygirl
 

Balu

Mitglied
ein Thema, das mich mehrfach berührt hat bei LL

Die Aufteilung der Foren ist wohl auf keiner Autorenplattform besser gelungen als hier.

nur die "Lyrische Prosa", und dazu zähle ich deinen Text wegen der Umbrüche, aber auch wegen des Textrythmus, die
ist etwas heimatlos.

Ich denke, du hast richtig entschieden, es hier einzustellen.

Bärengrüße
Knut
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Franka,

warst Du vielleicht etwas in Eile?
Manchmal sollte man sich nicht durch seine spontanen Bauchgeühle leiten lassen, sondern etwas tiefer in den Text einsteigen.
An keiner Stelle propagiert dieser Text, dass es richtig ist, so zu lieben. Im Gegenteil entlarvt er die Missverständnisse - auch und gerade über sich selbst - was man alles für Liebe hält, ohne dass es so ist.

Ich finde, der Text enthüllt sehr behutsam und nachvollziehbar, wie man sich im Eifer der Gefühle täuscht, wie man den Partner unbewusst verantwortlich macht für das, was schief zu gehen droht, und am Ende steht die traurige, aber auch stärkende Erkenntnis, dass man nur um sich selbst kreiste.

Als 'Abgesang' auf eine Liebe habe ich noch nie so etwas Zartes, Ehrliches und Tiefgreifendes gelesen - jenseits von Herz und Schmerz.

Ich wundere mich sehr, Franka, dass Du die Tiefe des Textes nicht erkennst, aber an der formalen Seite mäkelst. Von einem Forenredakteur erwarte ich mehr (mit Verlaub! - und jetzt steige ich schon sofort von Deinen Zehen :))

Liebe Grüße
Petra
 

Anygirl

Mitglied
Balu,

du hast gut in Worte gefasst, was mich bei der Zuordnung des Textes beschäftigt hat.

Petra,
lass dich feste drücken. ich mag was du in meinen Texten liest.

Anygirl
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo Petrasmiles,
ich war nicht in Eile, bin es nie wenn ich kommentiere, trotzdem darf auch ein Forenredakteur eine eigene Meinung haben, und in diesem Werk steht nun mal
Weil du mich liebtest, konnte ich mich leiden.
und ich kann mit dieser Zeile und einigen anderen einfach nicht mitgehen, kann die von dir beschriebene Tiefe nicht herauslesen. Was aber hat dies mit meinem Zitat aus dem Forentext zu tun?

Lieben Gruß
Franka
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Franka,

vielleicht habe ich eine andere Vorstellung davon, was einen Forenredakteur ausmacht? Nur die Überwachung der Beibehaltung formaler Kriterien?
Ich hatte die Erwartungshaltung, dass man in dieser Position eher seine eigene Meinung hintanstellt und 'neutraler' ist.
Es geht nie nur um die eigene Meinung, nicht in der Kunst, nicht in der Kommunikation, bestimmt nicht bei einer exponierten Position, die der eines Schiedsrichters gleicht. Was wir hier machen, ist eine Art von Dialog, und da geht es um ein Verständnis, oder das Bemühen darum, andere Perspektiven zu erkennen, notfalls vielleicht sogar sich zu bescheiden und zu sehen, was andere von einem Text halten. Die '4' ist bei einem Leser eine Meinungsäußerung, bei einem Redakteur eine Maßregelung - eine unverdiente.

Dieser Text beschreibt etwas in der Vergangenheit. Da stellt Anygirls Protagonistin am Ende fest, sie habe es geliebt, von ihm geliebt zu werden. An diesem Satz festzumachen, dass der Text und seine Aussage 'unterdurchschnittlich' seien, ist lieblos, gedankenlos und überheblich.

Verzeih, wenn ich hier 'persönlich' werde, aber so ist das, wenn 'Meinungen' aufeinanderprallen. Aber das soll es dann auch für mich gewesen sein. 'Meinungen' muss man respektieren.

Liebe Grüße
Petra
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Liebe Petrasmiles,

auch als Forenredakteur bin ich User und Autor wie wir alle hier, und wenn mir ein Text nicht gefällt, kann ich dies auch durch eine Wertung ausdrücken.
Außerdem ging es um diesen Satz:
Weil du mich liebtest, konnte ich mich leiden.
Würde dieser Text z.B. im Tagebuch stehen, hätte ich sicher nicht so hart darüber geurteilt. Hier -in der Rubrik "Kurzprosa" - habe ich halt andere Ansprüche.

Liebe Anygirl,

dein Text ist keine Lyrik, auch, wenn du versucht hast ihm ein lyrisches Korsett zu geben ( z.B. durch Strophen, die Großschreibung am Zeilenanfang), da kann ich dir auf keinen Fall widersprechen, aber es gelingt ihm eben nicht, mich zu erreichen. Für mich bleibt das geschilderte Geschehen zu sehr an der Oberfläche. Sicher mögen das andere leser anders sehen, aber muss wirklich jeder Leser deiner Meinung sein?

Nichts für ungut und liebe Grüße
Franka
 

Anygirl

Mitglied
Oh je, was ist denn hier passiert?
Petra danke, dass du meinen Text und seine Bewertung so sehr verteidigst. Aber dazu muss ich dir sagen, Bewertungen zu erhalten freuen mich, aber sie helfen mir nicht im geringsten dabei die Qualität des Textes zu erkennen. Ich bin durch Frankas schlechte Bewertung keineswegs geknickt, denn ich kann eine Bewertung nur Ernst nehmen, wenn ich mehr von dem Bewerter weiß. Ich weiß nichts über Franka, ihre literarischen Erfahrungen, Vorlieben und Ansichten. Ich habe eher das Gefühl, dass ihr meine Texte inhaltlich nicht zusagen, was doch völlig okay ist, ich les ja auch nicht alle Themen und Genres gleich gern. Aber zu der Form und der Wirkung kann ich mehr in den Kommentaren erfahren, als von einer Zahl. Es hilft ungemein zu wissen, was andere in den eigenen Worten lesen. Das gefällt mir hier so.

Und Franka,
danke, dass du mir zustimmst, dass der Text keine Lyrik ist, das sollte er auch nicht sein. Die Zeilenumbrüche sollten eher zögern, Luftholen oder Gedankenpausen der Prot symbolisieren.

Wie kommst du darauf, dass ich möchte, dass du meiner Meinung bist? Du darfst den Text unbedeutend und oberflächlich finden, der Text gibt kleine Anstöße, die der Leser vertiefen kann oder auch nicht. Ich persönlich mag es nicht, wenn mir der Autor alles vorgibt, besonders in so einem kurzen Text. Hier genieße ich als Leser eher die Möglichkeit, mich in den weiten der Andeutungen wiederzufinden.
Und genau das hast du ebenfalls getan, indem du den Satz
Weil du mich liebtest, konnte ich mich leiden.
so verstehst:
jeder Mensch sollte sich lieben und sich nicht über den Partner definieren.
Da hast du dich in meinem Text wiedergefunden und ihn nach deinen Vorstellungen und Empfindungen erfasst.
Meine Prot hat sich nicht über ihren Partner definiert, sie wusste wer sie war, aber sie hat sich nie geliebt. Erst dadurch, das ein anderer sie liebte hat sie gelernt sich selbst zu lieben. Das bedeutet dieser Satz für mich. Aber du kannst in ihm das sehen was du möchtest, denn das ist das tolle an Literatur: sobald ein Autor seine Gedanken in die Welt hinausschickt, nehmen die Leser sie und Formen sie mit ihrem eigenen Empfinden um.

Ich bedanke mich bei euch allen fürs lesen und den Austausch.

Geniest den Sonntag
Anygirl
 
O

Orangekagebo

Gast
Viel Wärme und Gefühl, Anygirl. Hat mir gut gefallen.

Gruß, Karsten
 



 
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