Ich google Sehnsucht

Ich google Sehnsucht –
weise Worte in Bildern
die Suche nach Sinn, in Musik, Film, Literatur
Macht sie dich frei?

Ich google Sinn –
die Stadt in Hessen
mechanische Uhren verschönern die Zeit
und Fortbildung am Niederrhein.

Ich google Zeit –
alle Medien sind online
die neusten News aus aller Welt
Terror in Spanien, das neue iPhone ist da.

Ich google Medien–
Kreativjobs und Studium
auch für Kinder ganz selbstverständlich
aber Trump mag sie nicht.

Ich google Kreativität –
Probleme zum Lösen
Techniken für alle, auch am Arbeitsplatz
Und bei der richtigen Passwortwahl.

Ich google Technik –
Wissenschaft und Zukunft
Viel mit Motoren, Computern und Trends
Schnäppchen bei Smartphones und Bügeleisen.

Ich google Zukunft –
Zuversicht oder nicht?
Visionäres für das Leben in 100 Jahren
Man fragt nach dem Klima.

Ich google Klima –
Popmusik und Wetter.
Weniger Kinder? Dann war noch G20.
Der Weltuntergang findet nicht statt.

Ich google Weltuntergang –
Apokalypse wahrscheinlich?
Termin dies Jahr noch vorhergesehen.
Wieder mal Angst.

Ich google Angst –
als Krankheit und gleich die Therapie
Bedrohung, Gefahr durch Menschenmengen
Enge, Höhe, Weite, Leere…

Ich google Leere –
Philosophie und Computerspiele
Elementares für die Seele, am Ende das Nichts
Und die Sehnsucht.

lauter Guglhupfe, liebe Cathryn -
und bewußt "falsch": nämlich über die allgemeinsten Begriffe, die unfruchtbarsten, weil zigmillionenfach belegt.

Das müßte eigentlich endlos weitergehen, z.B. mit "Philosophie" als Suchbegriff.

Nun ist es so, daß eine Dichterin eher in die seltenen Wörter eintaucht und die Gedanken an seltsamen Assoziationen sich weiterverzweigen läßt. Genauso, wie ein geschickter Guglhupfer.

Hier in der Leselupe gibt es heftige Feinde des Guglhupfens. Warum auch immer. Ich hupfe schon mal von Film zu Fimkomponist und von Schauspieler zu Film, denn ich habe nicht genug Literatur über Filme in meiner Hausbibliothek. Ich bin kein Feind der Wikipaidia mehr, ich bin ja auch kein Feind des Brockhauses. Inzwischen finde ich manches leichter in der Wiki als im Brockhaus, in dem es mir immer Spaß gemacht hat, vom Hölzchen auf Stöckchen zu kommen. Ist reizvoll.

grusz, hansz

Hallo, die Idee ist gut, aber viel zu weit ausgewalzt.....


....wirklich gut ist die letzte Strophe...

Lg revilo

Hallo Revilo, hallo Mondnein,

danke für Euer Feedback! War sehr gespannt, wie das Gedicht aufgenommen wird. Vielleicht zur Erklärung: Es war tatsächlich ein Experiment, das so stattgefunden hat - mit der angegebenen Wortkette und den entsprechenden Ergebnissen (der ersten zwei Seiten). Wie Mondnein schreibt, ließe sich das Prinzip sicher endlos fortführen. Vor dem Hintergrund ist allerdings auch das Kürzen nicht so leicht (vielleicht mit einer anderen Wortkette).
Die Banalität der Begriffe und die teilweise merkwürdigen Treffer fand ich am interessantesten. Auch, dass es sich quasi um eine Momentaufnahme handelt (beim nächsten Durchgang wären die Treffer vermutlich andere).

LG, Cathryn

Die gewählten Begriff sind nicht banal. Sie sind sehr allgemein.

Denn Du hast ja nichts gesucht. Du hast nur einen flachen Stein über die Oberfläche geworfen und gekuckt, wieviel Titscher der macht.

Schön formuliert ^^.

Stimmt, die Begriffe sind im Grunde sogar sehr tiefsinnig. Erst in Google werden viele von ihnen banal (so war es zumindest meine Wahrnehmung).

Hallo Cathryn,

mir gefällt dieses Gedicht gut.

... und das hat bei mir schon was zu sagen , da ich eigentlich solch lange Gedichte, die sich - einem relativ starren Schema folgend - über so viele Strophen hinwegziehen, nicht so sehr mag. Meistens lese ich sie auch nicht bis zum Ende durch.

Hier ist es mir beim Lesen anders ergangen. Ich bin auf jede weitere Strophe neugierig gewesen, hatte allerdings relativ bald den "Verdacht" dass der Text zum Schluss wieder auf die "Sehnsucht" hinauslaufen wird. Doch- und insoweit sehe ich es ähnlich wie Oliver - sollte es aber auch auf keinen Fall länger sein.

Liebe Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

danke für Dein Feedback! Freut mich, dass es Dir gefallen hat und auch die Länge noch tragbar ist.
Vor dem Hintergrund der Bandwurm-Form war das Eingrenzen für mich, wie gesagt, gar nicht so leicht.

Liebe Grüße

Cathryn

Hallo Cathryn!
Ich schließe mich den Vorkommentatoren an. Die Idee finde ich sehr schön, die Ausführung auch. Nur die Länge stört mich. Besser wirken würde es sicher, wenn man es auf drei oder vier Begriffe beschränken würde. Aber auch so: Gerne gelesen!
LG
k