Ich möchte gar zu gern Sonette schreiben (gelöscht)

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Walther

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Es wünschen sich der Dichter viel zu viele,
Die Sprache flösse leicht in jene Zeilen,
Die vierzehnversig schön in Jamben eilen.
Es fehlt nicht am Gelingen: Hohe Ziele

Erreicht nicht jeder, und die Lauten teilen
Das Schicksal derer, denen es gefiele,
Das Können käme über sie, im Stile
Der Meister könnten sie der Last enteilen,

Sich erst zu üben, fleißig und bescheiden.
Auf Pflicht folgt Kür: Denn alle großen Meister,
Die wir so sehr bewundern und beneiden,

Sie beugten ihren Rücken. Scheibenkleister
Erzählen oft die Könnerschaft beeiden:
Ihr Brustton geht in Metren rasch koppheister.
 

rogathe

Mitglied
Gedankenblitze zucken durch die Hirne
und suchen sich den Weg zur Tastatur,
zerfurchen sich die Denker auch die Stirne
und krümmen stundenlang sich die Statur.

Ein formvollendetes Sonett zu dichten,
so schön, wie es noch niemals je gelang,
von Liebe, Güte, Weisheit zu berichten,
da wird es manchem Dichter angst und bang.

So schreibt er lieber etwas ganz Banales,
Alltägliches, das ihm vielleicht missfällt.
Gelegentlich juckt Hämorrhoidales
so nett getarnt die feine Lyrikwelt.

Doch wird das Werk den Meister später loben?
Vielleicht, wenn die Gedanken munter toben!

;) rogathe
 
Vor solch geballter Dichter Sturmgewalt
schrumpft so ein Stümper gleich zur Wurmgestalt.
Und wenn jetzt noch Herrn Walthers Geister hoppen,
kann er als Schwabe doch nur heister koppen.
 
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