Ich möchte vom Gedichteschreiben schreiben (Echosonett)

Ich möchte vom Gedichteschreiben schreiben
und dabei die Gedichtereiben reiben
mich weitentfernen von den fernen Fernen,
und von den Aliens neu das Lernen lernen.
Ich will die Tür von Biberbauen bauen
und eine große Schau der Schauen schauen.
Ich möchte Wiesen gern in Gießen gießen
und will beim Blumenduftgenießen niesen.
Will durch die Welt auf langen Reisen reisen,
und dir den Weg zu schönen Weisen weisen.
Ich will gemeinsam mit den Schaben schaben.
weil mir die Engel Himmelsgaben gaben
und über die Sonettenrädel rädeln,
will Fäden sacht beim Versefädeln fädeln.

Wortspielerei mal anders,Bernd Hach, was man nicht allles möchte LG von Anni

Danke, Anni. Ich hoffe, es ist formgerecht geblieben. jedoch nicht allzu normgerecht geblieben.

Ich habe es leicht absurdisiert:

und über die Sonettenrädel rädeln,
will Fäden sacht beim Versefädeln fädeln.

Hey Bernd!

Gefällt mir im Grundsatz sehr sehr gut (meine Sterne beziehen sich ausdrücklich auf Deine Version)!

Die diversen Willensvorhaben sind nur für meinen Geschmack ein wenig unsortiert aneinander gereiht, was ein bisschen so wirkt, als wäre jeweils das erstbeste Echo-Reim-Ensemble ohne große Planung zum nächsten Paarreim verwurstet worden.

Hier mal ein Ad-hoc-Versuch mit etwas stringenterer Gedankenordnung des Ausgangsmaterials unter Streichung der für mich irgendwie unmotivierten Bieberbaue:

Ich möchte vom Gedichteschreiben schreiben
und dabei die Gedichtereiben reiben
mich weitentfernen von den fernen Fernen,
und von den Aliens neu das Lernen lernen.
Will durch das All auf langen Reisen reisen,
und dir den Weg zu schönen Weisen weisen.
Und weil mir Engel Himmelsgaben gaben,
will ich nicht weiter tief nach Schaben schaben.
Ich möchte Wiesen gern in Gießen gießen
und will beim Blumenduftgenießen niesen.
Ich will im Kopf den größten Turmbau bauen
und will von dort die Schau der Schauen schauen.
und über die Sonettenrädel rädeln,
will Fäden sacht beim Versefädeln fädeln.

LG!

S.

Tatsächlich habe ich Tradition, Dada und Lomo hier vereint. Du hast also recht. Die Reihenfolge war ein Gedankenstrom. Ich bin nach Formen aus dem 19. Jahrhundert gegangen, und nach dem Buch "Dichtung als Spiel" von Liede (in 2 Bänden). Das Buch kann ich sehr empfehlen. Wahrscheinlich ist es in Bibliotheken erhältlich. Ich habe es von der Wikipedia-Bibliothek, das erfordert aber aktive Mitarbeit bei der Wikipedia.

PS: Danke für Deine Version, Sufnus. Sie verstärkt das Spiel.