ich&selbst

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wolfgang

Mitglied
Hallo!

Ich weiß nicht recht, wie ich das Werk deuten soll. Es wirkt auf mich zwiesältig: traurig, ironisch, bitter - von allem etwas.

Das Wort: verblistert kenne ich nicht, doch google hat mich belehrt: es geht um die richtige Reihenfolge und den richtigen Zeitpunkt, wann man seine Medikamente einnehmen soll.

Mit anderen Worten: das ich als Therapie?

Mir scheint, das Gedicht handelt von zwei Seelen in der Brust. Die eine Seele scheint krank zu sein - warum auch immer - und die andere wacht über sie.

Das Aufbrausen und der Zerfall am Ende des Gedichts lässt an eine Tablette denken. Die Therapie hatte also nicht wirklich erfolg.

Leider weiß ich nicht, von welcher Krankheit genau die Rede ist, daher kann ich die Tragweite des Schlusses nicht ermessen. Vielleicht reden wir hier auch nur von so eine Art Schnupfen. Dann wäre die Thematik auch nicht sehr sehr heikel.

Sicher ein Gedicht zum nachdenken.

Viele Grüße

Wolfgang
 

rogathe

Mitglied
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deine ausführliche Beschäftigung mit dem Text.
Ich hatte die Selbstreflexion eines Apotheker-LIs im Sinn. Weiter gefasst, trifft auch deine Deutung zu.

:) rogathe
 
Hallo rogathe,
dein Text gefällt mir sehr. Für ich hat dort jahrelang jemand treu und korrekt gearbeitet und will sich für den Rest seines Lebens nicht mehr einschränken lassen. Wünsche dem LI die gewünschte Befreiung... Ich kenne diese Gefühle und habe sie, kurz nachdem ich in den so genannten Ruhestand eintrat, deutlich gespürt...
Herzliche Grüße
Karl
 
A

AchterZwerg

Gast
Hier spricht ja nicht nur die (Ex?-) Apothekerin *lächel, sondern es findet eine Auseinandersetzung zwischen Ich und Selbst statt.
Nehme ich das Ich als bewussten Anteil (Freud), das Selbst aber als Kern der Persönlichkeit, wird klar, was gemeint ist.
Wobei ich allerdings anmerken möchte, dass dieses Selbst recht unterschiedlich definiert wird, beispielsweise bei Kohut anders als bei Jung.
Das ändert aber nix! Ein ausgesprochen kluges & gut gemachtes Gedicht, das ich mit großer Freude gelesen habe. :)
Achtfache Grüße
Heidrun
 

rogathe

Mitglied
Hallo Karl,
herzlichen Dank für deinen Kommentar und die freundliche Bewertung!
Dem "Ruhestand" sehnt man sich allmählich entgegen...mal aus Apothekersicht betrachtet...

:) rogathe
 

rogathe

Mitglied
Hallo 8er,
herzlichen Dank für Lob und Wertung!
Leider noch nicht "Ex-Apothekerin"...
Ich habe hier versucht, die Subjekt-Objekt-Aufspaltung von Karl Jaspers auf Selbstreflexion anzuwenden...

:) rogathe
 



 
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