Liebe Sanne,
das ist irgendwie eine (zugegeben typisch seltsame und tausendsinnige, unscharfe) Beschreibung dessen, was ich (ideel betrachtet) tue.
Ich hatte dabei als Vision eine geometrische Pyramide vor Augen, Ausgangspunkt im ersten Bild vermutlich der "Boden". Ich türme (fast wie in Babel *g*...nur sind Pyramiden stabiler) Wörter über Wörter, bis sie hoch genug für den Himmel sind, auf der Spitze der Pyramide ist ja dann nur ein Wort. "Wörter über Wörter" ist andererseits vielleicht auch eine Anspielung auf meine Schwall-Kommentare über 6 Wörter, die noch nicht mal EINEN Sinn ergeben.
Dann andersherum: ich mit meinen geistigen "Wolkenwurzeln" aus all den mystischen Sinnen bis aus unendlichen Möglichkeiten genau dieser eine, unverwechselbare Zustand wird. Dann, "die Erde berühren" in diesem einen Punkt oder eben auch die "ganze Welt" (also im "kleinen, un-abstrakten Sinn").
Dann, "tief hinein führen" in sich selbst, in den Leser, in die Erde - "und Höllen erweichen" Orpheus mag ich gern - ich habe dann noch überlegt, ob ich nicht, als Verbindung dorthin noch ein "nochmals" oder "wieder" einsetzen soll, es dann aber gelassen. Ein "wieder" hätte die Hölle als "jetzt hart, zuvor weich" definiert. "Nochmals" - wäre weniger störend, aber Orpheus war kein Ägypter und würde deswegen weniger zu der abstrakten Pyramidenidee passen. *überleg*
Himmel-Erde-Hölle...das ist ein harmonisches Bild, aber vielleicht lasse ich die "Höllen" hier weg und mache daraus etwas eigenes? Die letzte Zeile ist die einzige, bei der ich mir nicht vollkommen sicher bin, was ich will... ich arbeite daran.
Wenn ich so lese, was ich gerade geschrieben habe, glaube ich, ich bin der Mensch auf der Welt, dem das "Ding" da am besten gefällt
Ich glaube, das wäre die abstrakte Komponente. Es hat aber auch noch eine andere Ebene (so empfinde ich das zumindest), bzw. das ist nicht alles, was ich tue. Neben meinem kleinen Ehrgeiz, als Mystiker anerkannt zu werden *grins* und andererseits mich armes, überspirituelles Wesen zu "erden" *grins* gibt es nämlich noch diese Tempel-Bauerei, weil zu Kunst auch viel, viel Liebe gehört. Deine Version, liebe Sanne, trifft diese Ebene, aber es nimmt irgendwie den ganzen "körperlosen" Hintergrund. Hm...vielleicht so *einfall*
ich setze
Wörter über Wörter
bis sie in den Himmel
reichen
oder
als Worte unter Worten
die Erde berühren
oder
Gräbern in Ägypten
gleichen
ich glaube, wenn ich es so ändere, sieht man die "Pyramide" besser, oder?
Liebe Grüße
Khalidah