Ich und ich

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Apolonia

Mitglied
Ich und ich


Manchmal - sehne ich mich nach mir


und vermisse mich.


Manchmal - ist eine Auszeit von mir ein Muss.


Fliehe vor mir selbst.


Manchmal - bin ich mit mir selbst überfordert,


dann sende ich eine SOS-Meldung


in den Äther.


Manchmal - bin ich glücklich mit mir


und verschenke meine Glückssträhne


an die, denen das Schicksal


ungnädig war.


So fühle ich mich authentisch.


Nicht, wie eine Kopie von mir.


So bin ich, so bleibe ich.


Manchmal rede ich mit mir.


Dann lachen wir.


Beide.
 

Apolonia

Mitglied
Manchmal ist es gut ein Text mehrmals zu lesen, um zu verstehen, was der Autor uns sagen wollte. Einen tieferen Sinn kann man oft nicht auch Anhieb erkennen. Das ist auch in Ordnung, denn jeder versteht es auf seine Weise.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Du hast völlig recht. Deshalb entstehen aber auch immer wieder sehr kontroverse Diskussionen. Und...man bekommt Aussagen und Kritiken in den falschen Hals. Lasse dich nicht beirren!
 

Apolonia

Mitglied
Das ist gut so. Eigentlich bin ich Mathematiker. Immer viel gelesen. Habe erkannt, das Gedichte einen bestimmten Muster haben. Man hat nur Buchstaben und kreiert daraus etwas, was einen Sinn hat. Das Gleiche mit Musik. Ein paar Noten zur Verfügung und jeder macht was daraus. Konstuktive Kritik hat mir geholfen und ermutigt meine Gedanken, Überlegungen in schriftlicher Form zusammenfassen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Ja, eine verständliche Nabelschau in der heutigen Gesellschaft. Man ist nicht mehr in der Lage, nach außen zu gehen, man zieht sich auf sein Ich zurück und betrachtet von dort aus die Welt. Natürlich kennt jeder solche Phasen, ohne dass sie gesellschaftliche Ursachen haben müssen, sondern eher im ganz privaten Umfeld zu suchen sind. Im Grunde ist dein Gedicht ein Aufschrei gegen das Zurückgestoßensein ins eigene Selbst, um Solidarität mit anderen Menschen vorzubeugen. Denn das Erwachen aus der Nabelschau fehlt mir in deinem Gedicht. Dein Ich bleibt auf sich selbst beschränkt. Das Gedicht bleibt im Grunde an der Oberfläche der Erscheinung, versucht erst gar nicht, in die Tiefe zu gehen: Mal ist mir so, ein andermal ist mir anders so. Ja, so hätte man uns gern. Mit deinem Gedicht ist dir etwas gelungen, was du gar nicht beabsichtigt hast und vielleicht auch gar nicht begreifst.

Gruß, blackout
 

Apolonia

Mitglied
Ja, eine verständliche Nabelschau in der heutigen Gesellschaft. Man ist nicht mehr in der Lage, nach außen zu gehen, man zieht sich auf sein Ich zurück und betrachtet von dort aus die Welt. Natürlich kennt jeder solche Phasen, ohne dass sie gesellschaftliche Ursachen haben müssen, sondern eher im ganz privaten Umfeld zu suchen sind. Im Grunde ist dein Gedicht ein Aufschrei gegen das Zurückgestoßensein ins eigene Selbst, um Solidarität mit anderen Menschen vorzubeugen. Denn das Erwachen aus der Nabelschau fehlt mir in deinem Gedicht. Dein Ich bleibt auf sich selbst beschränkt. Das Gedicht bleibt im Grunde an der Oberfläche der Erscheinung, versucht erst gar nicht, in die Tiefe zu gehen: Mal ist mir so, ein andermal ist mir anders so. Ja, so hätte man uns gern. Mit deinem Gedicht ist dir etwas gelungen, was du gar nicht beabsichtigt hast und vielleicht auch gar nicht begreifst.

Gruß, blackout
Danke. Ich sehe, dass die Einsamkeit in unserer Geselschaft aus allen Ecken kriecht. Auch viele junge Menschen sind in seiner eigenen Welt gefangen. Sie möchten mal raus, dann aber trauen sie sich nicht. Mal finden sie es gut, mal haben sie Sehnsucht nach etwas, was sie nicht kennen. Es fehlt was in ihren Leben...
Mit meinen Texten möchte ich nur die Leser zum Nachdenken bringen, vielleicht ein wenig aufrütteln...
Meine Gedanken sind meistens vrsteckt. In meinem Kopf herrscht permanent Chaos.
 

Max Neumann

Mitglied
Liebe Apolonia, besonders die Verse

"Manchmal - bin ich glücklich mit mir


und verschenke meine Glückssträhne


an die, denen das Schicksal


ungnädig war." zeugen von einer positiven Haltung zu dir selbst und den anderen.

Insgesamt, so empfinde ich es persönlich, transportiert dein Gedicht auf lakonische / unernste Weise einen Geist und eine Haltung, die vielen Menschen in unserer Gesellschaft fehlt. Was nicht heißt, Haltungslose / Menschen mit anderen Einstellungen seien schlechter, aber vielleicht fehlt es ihnen stärker an einem inneren und guten Objekt?

Jedenfalls habe ich "Ich und ich" mehrfach gelesen und empfehle es gerne weiter, denn es berührt und bewegt.
 



 
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