Ich werde siegen

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van Geoffrey

Mitglied
Ich werde siegen



Ob du mich hörst

Irgendwo auf dem Erdenrund,

Dort wo du stehst und atmest, träumst?

Ich werde kämpfen, leiden, siegen –

Das sollst du wissen.

Leid und Schläge werden mich treffen

Wie Schauer von Meteoren,

Wenn sie uns treffen.

Doch ich werde kämpfen, leiden, siegen.

Hört ihr das?

Das Joch nenne ich süß,

Und - ja – zählt meine Tränen,

Doch ich werde kämpfen, leiden, siegen.
 

sufnus

Mitglied
Hi vanGeoffrey,

das ist leider meines Erachtens nicht so richtig gelungen.

In der Mehrzahl der Fälle werden wohl nur unfair spielende Zeitgenossen mit solcher Sicherheit vorhersagen können, dass sie aus einem anstehenden Kampf siegreich hervorgehen werden - hier kommt bereits in der Grundkonzeption eine für mich falsche Tonlage in den Text.
Und - um noch kurz beim Inhaltlichen zu bleiben - irgendetwas solltest Du den Lesern schon anbieten, damit das "Ich" oder das "Du" in diesem Gedicht ein Mindestinteresse wecken. Wenn man wenigstens den Hauch einer Ahnung hätte, wer hier spricht (oder zu wem gesprochen wird) und was es mit diesem "Kampf" auf sich hat, dann ergäbe sich womöglich eine gewisse Motivation, sich in die Szenerie einzufühlen.

Auch sprachlich wirkt das auf mich sehr unausgegoren. Wendungen wie "Erdenrund" oder "das Joch nenne ich süß" oder "zählt meine Tränen" kommen eigenartig pathetisch rüber und bringen damit einen (im doppelten Wortsinn) irgendwie komischen Klang in den Text.
Gänzlich überspannt ist die Formulierung "Leid und Schläge werden mich treffen / Wie Schauer von Meteoren". Erstmal ist das schonmal inhaltlich ungenau, weil das, was den Erzähler treffen würde, eher ein Meteorit als ein Meteor wäre. Viel wichtiger aber: Von kosmischen Geschossen durchsiebt zu werden ist als Vergleich (für was auch immer) total übertrieben. Die Wortwiederholung von "treffen" wirkt noch zusätzlich unachtsam und schnellschüssig.

Das einzige, was ich ganz gut finde, ist dass die Wiederholung von "ich werde kämpfen, leiden, siegen" eine gewisse Refrain-artige Struktur in den Text bringt. Hierauf aufbauend, mit etwas mehr Sprachmusik und etwas mehr inhaltlicher Konkretheit, könnte sich das in Richtung eines Textes für einen Popsong entwickeln.

LG!

S.
 



 
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