Die Sonne stach zum Fenster herein und brannte sich in ihr hohles Hirn. Wiederwillig öffnete sie ihre Augen für eine beschissene Welt da drausen, die sie als verlogen, unecht und nicht die ihre empfand. In dieser Welt war sie, Dorothea Bach, 13 Jahre alt und sicher nicht das, was man unter einem Freund versteht, demman seinem Kind wünscht.
"Scheiße" dachte sie , drehte sich mit dem Rücken zum Fenster, doch das Gezwitscher der Vögel dröhnte in ihrem Schädel. Entnervt starrte sie erst an die Decke und schließlich auf die Uhr, die kaum mehr in ihrem chaotischen Zimmer zu erkennen war.
Ihre Mutter hatte es längst aufgegeben, sie zu mehr Ordnung zu ermahnen und ihr hinterherzuräumen. Sie kam nur noch rein, um die Wäscheberge einzusammeln und ab und an mal mit dem Kopf zu schütteln und Dorothea einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
"Halb Elf- zu spät um noch in der Schule aufzutauchen", dachte sie sich, und öffnete erst einmal ein warmes Dosenbier, das sie unter ihrem Bett versteckte.
Das warme Bier füllte ihren leeren Magen und spülte den wiederlichen Geschmack nach alten Kippen und ungeputzten Zähnen weg.
Sie rülpste laut.
So begann der Tag doch noch einigermaßen gut für sie.
Sie war alleine in der Eigentumswohnung ihrer "Erzeuger", wie das Problemkind sie nannte. "Problemkind", das war einer dieser Wörter, das sie aufschnappte, als sie eines der Gespräche ihrer Eltern belauschte. Ihr war klar, das nur sie damit gemeint sein konnte und fühlte sich irgendwie echt cool damit. "Problemkind", das hatte ein Hauch von Rebellion und Wiederstand in ihren Augen, nur das Wort "Kind" gefiel ihr nicht.
"Problemteen" oder sowas, das wäre passender", sprach sie zu sich selbst und musste grinsen.
Balancierend auf dem schmalen Pfad zur Tür, den sie in ihrem Chaos frei gelassen hat, begab sie sich aus ihrem Zimmer.
Beide waren arbeiten, wie so oft, was ihr aber ganz recht war. Ein kurzer Blick in den Kühlschrank offenbarte nichts anständiges zu Essen, also schnappte sie sich ihre Lieblingslederjacke mit angespitzten Killernieten und schlenderte zur Bushaltestelle.
Um die Zeit war im Dorf kaum jemand unterwegs, weil alle arbeiteten oder daheim für die Kinder kochten, die bald von der Schule zurück sein würden. Die, die unterwegs waren, waren nur alte Leute- und die machten einen großen Bogen um sie, weil schon allerlei über sie getuschelt wurde
hier,im Dorf.
Die Leute flüsternten unter vorgehobener Hand, andere drehten sich nach ihr um, sie spürte die stechenden Blicke in ihrem Rücken. Andere hingegen machten sich gar nicht mehr die Mühe dezent zu sein und starrten sie ganz offen an.
Ihr wars mittlerweile scheißegal, früher, ja früher, da lies sie es noch zu, das es sie trifft.
Sie irgendwie irgendwo verletzt.
Damals, als sie noch nicht stark war.
"Scheiße" dachte sie , drehte sich mit dem Rücken zum Fenster, doch das Gezwitscher der Vögel dröhnte in ihrem Schädel. Entnervt starrte sie erst an die Decke und schließlich auf die Uhr, die kaum mehr in ihrem chaotischen Zimmer zu erkennen war.
Ihre Mutter hatte es längst aufgegeben, sie zu mehr Ordnung zu ermahnen und ihr hinterherzuräumen. Sie kam nur noch rein, um die Wäscheberge einzusammeln und ab und an mal mit dem Kopf zu schütteln und Dorothea einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
"Halb Elf- zu spät um noch in der Schule aufzutauchen", dachte sie sich, und öffnete erst einmal ein warmes Dosenbier, das sie unter ihrem Bett versteckte.
Das warme Bier füllte ihren leeren Magen und spülte den wiederlichen Geschmack nach alten Kippen und ungeputzten Zähnen weg.
Sie rülpste laut.
So begann der Tag doch noch einigermaßen gut für sie.
Sie war alleine in der Eigentumswohnung ihrer "Erzeuger", wie das Problemkind sie nannte. "Problemkind", das war einer dieser Wörter, das sie aufschnappte, als sie eines der Gespräche ihrer Eltern belauschte. Ihr war klar, das nur sie damit gemeint sein konnte und fühlte sich irgendwie echt cool damit. "Problemkind", das hatte ein Hauch von Rebellion und Wiederstand in ihren Augen, nur das Wort "Kind" gefiel ihr nicht.
"Problemteen" oder sowas, das wäre passender", sprach sie zu sich selbst und musste grinsen.
Balancierend auf dem schmalen Pfad zur Tür, den sie in ihrem Chaos frei gelassen hat, begab sie sich aus ihrem Zimmer.
Beide waren arbeiten, wie so oft, was ihr aber ganz recht war. Ein kurzer Blick in den Kühlschrank offenbarte nichts anständiges zu Essen, also schnappte sie sich ihre Lieblingslederjacke mit angespitzten Killernieten und schlenderte zur Bushaltestelle.
Um die Zeit war im Dorf kaum jemand unterwegs, weil alle arbeiteten oder daheim für die Kinder kochten, die bald von der Schule zurück sein würden. Die, die unterwegs waren, waren nur alte Leute- und die machten einen großen Bogen um sie, weil schon allerlei über sie getuschelt wurde
hier,im Dorf.
Die Leute flüsternten unter vorgehobener Hand, andere drehten sich nach ihr um, sie spürte die stechenden Blicke in ihrem Rücken. Andere hingegen machten sich gar nicht mehr die Mühe dezent zu sein und starrten sie ganz offen an.
Ihr wars mittlerweile scheißegal, früher, ja früher, da lies sie es noch zu, das es sie trifft.
Sie irgendwie irgendwo verletzt.
Damals, als sie noch nicht stark war.