Im Angesicht des Krieges III

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Devilot

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Chapter 3: Die Vorbereitungen laufen!


Endlich! Wir würden in den Krieg ziehen und Vater hatte entschlossen mich und mein Schwesterherz mitzunehmen. Natürlich nicht, ohne das ich ihn vorher etwas „überreden“ mußte, doch es hatte sich bezahlt gemacht. Heute würden die Vorbereitungen für unsere Abreise Richtung „neuer Kontinent“ anlaufen. Unser neuer Verbündeter Cerberon war überglücklich. Den ganzen Morgen lief er mit einem breiten Grinsen durch die Gegend. Er konnte es kaum abwarten seinen Untertanen die frohe Botschaft zu überbringen. Viele der ausgewählten Offiziere waren guter Dinge und wollten unbedingt ihre Fähigkeiten auf einem echten Schlachtfeld unter Beweis stellen. Bis auf Feng Shou und Gan Rong hatte noch keiner der anderen Generäle bisher Kriegsluft geschnuppert. Alle samt Amateure, auch ich war einer von ihnen, doch das störte kaum einen. Wir wurden ja nicht umsonst befördert. Ich konnte es kaum abwarten und hatte schon alle Vorbereitungen getroffen. Alle meine Soldaten waren bereits auf ihren Schiffen. Ich hatte also nichts zu tun und stand mit einer Kippe im Mundwinkel am Hafenbecken und genoß die frische Luft und die hell leuchtende Sonne. Meine jetzige Beschäftigung war es, den anderen bei ihren Vorbereitungen zuzusehen. Da war natürlich mein Schwesterherz Xi Li. Noch so jung, aber schon in dem Alter ein so hochrangiger Offizier? Manchmal konnte ich es selbst kaum glauben. Anfangs war sie noch skeptisch, aber jetzt freut sie sich auf ihre erste Schlacht, genauso wie ich. Ich hatte aber doch noch einige Zweifel...das lag daran, dass ihre Waffen 2 Fächer waren. Gut, sie sahen unscheinbar aus, waren aber brandgefährlich. Trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl. Und die anderen? Da war noch Zhao Shi Bei. Er ist ungefähr in meinem Alter und man munkelt, dass er Vaters Nachfolger werden sollte. Nun, dass könnte er ja nun endlich unter Beweis stellen. Wegen seiner langen Haarpracht und seinem guten Aussehen wurde er oft bewundert. Doch er war nicht eingebildet oder so, nein...eher bescheiden. Wenn jemand ihn eine Frau anhimmelte, sagte er immer „Ach, so gut sehe ich auch nicht aus. Es gibt Tausende Männer, die besser aussehen als ich.“ Ich kannte ihn gut und wußte, dass er das wirklich ernst meinte und keine billige Masche war. Das imponierte mir wirklich. Ich an seiner Stelle, wäre da ganz anders. Nun gut, da hätten wir noch Gan Song Sheng. Er ist der Sohn Gan Rongs und hat ein klitzekleines Problem damit seine Gefühle im Zaum zu halten. Nur durch ein gutes Wort seines Vaters kam er in diese Position. Auch er konnte nun beweisen, dass er das Zeug zu einem General hat. Feng Shou hatte großes Vertrauen in Gan Rong und deshalb setzte er wohl seinen Sohn mit auf die Liste. Hoffentlich würde er es nicht bereuen. Dann war da noch Mai Teng, die Amazone. Eine sehr muskulöse und burschikose Frau, die immer mit einem langen Gewand herum lief. Sie ist wohl noch heißer darauf, dem Imperium in den Hintern zu treten als ich. Manchmal macht sie mir Angst...sie redet wie ein Mann „AH! Ich werde sie alle abschlachten!“ und „Ich werde jeden Imperialisten zerschmettern und die Köpfe deren Generäle als Trophäe mit nach Hause nehmen.“ Diese Worte stammen aus ihrem Mund. Und dann sind da noch Chen Dong und Feng Su. Chen Dong war eine attraktive junge Frau mit kurzen schwarzen Haaren. Ich fand sie schon ziemlich sexy. Allerdings war sie nicht so heiß auf den Krieg wie wir anderen. Sie war, seit Feng Shous Entscheidung, sie mitzunehmen, immer in Gedanken versunken. Keiner wußte, worüber sie nachdachte. Ob sie wohl ihre Fähigkeiten anzweifelt. Ein letzter Zug an meiner Kippe und ich schnippte die Überreste ins kristallklare Wasser. Feng Su gesellte sich dazu. Er war mein Cousin, nicht mein richtiger, aber eben der Neffe meines Vaters. „Bist du auch schon fertig?“ fragte ich ihn. „Klar, wenn man früh genug anfängt, geht das ziemlich fix. Sag mal...“ „Ja, was?“ „Was erwartet uns wohl auf Gaia Nova. Was glaubst du?“ ist überlegte eine Minute lang und sagte: „Auf jeden Fall ne Menge Krieg. Ach, was weiß ich. Ich will kämpfen. Ich will meine Gegner zerschmettern. Und wenn sie dann alle regungslos und blutüberströmt am Boden liegen, werde ich mich feiern lassen. Ein wundervoller Gedanke.“ Feng Su überlegte kurz und sagt: „Ja, ich denke, du hast recht. Der Klingenkönig freut sich schon. Wir sehen uns dann später. sagte er und ging fort. Wir in Nagima haben die Angewohnheit unseren Waffen Namen zu geben. Klingenkönig ist Feng Su`s Langschwert. Meine Hellebarde trägt den Namen Weltenspalter. So langsam aber sicher waren alle Schiffe besetzt und wir konnten bald in See stechen. Für die Offiziere stand ein Extraschiff zur Verfügung. Das neueste aus unserer Waffenschmiede. Nagima hat als erstes Königreich ein Stahlschiff gebaut, auf der Erde würde man es Zerstörer oder so nennen. Seitdem die Auserwählten vor über 17 Jahren zum ersten mal hier waren, haben wir viele Dinge von ihnen übernommen. Es gibt ein geordnetes Schulsystem, Eisenbahn, Banken, Kasinos und jetzt auch die ersten Kriegsschiffe. Da vernahm ich Vaters Stimme in der Ferne. „Ich möchte alle Generäle zu mir bitten!“ rief er und ich war gespannt, was er zu sagen hatte. Alle Soldaten und auch die niederrangigen Offiziere waren schon an Bord. Wir versammelten uns und stellten uns in einer Reihe auf. Feng Shou und Cerberon standen vor uns. Vater sprach zu uns „Hört mir bitte alle zu. Als erstes möchte ich sagen, dass ich sehr erstaunt bin, wie schnell alle Vorbereitungen abgeschlossen wurden. Wir haben alles in weniger als 24 Stunden geschafft. Ich bin stolz auf euch und das zeigt mir, dass ihr alles im Griff habt. Aber überschätzt euch nicht. Eure wahren Talente...oder auch Schwächen werden erst in eurer ersten Schlacht offensichtlich. Einige von euch wollen durch ruhmreiche Siege Anerkennung gewinnen und zu Kriegshelden werden und denken der Krieg wäre nur ein Zeitvertreib.“ sein eiserner Blick richtete sich auf mich und Feng Su, dann fuhr er fort. „Aber täuscht euch nicht. Krieg ist nichts für Weicheier. Krieg ist brutal, blutig, zerstörerisch und alles andere als ein Zuckerschlecken. Ich will jetzt nicht stundenlang predigen, aber denkt immer an das Wesentlichste. Ihr seid mitten drin und ihr setzt pausenlos euer Leben aufs Spiel. Ihr seid immer der Gefahr ausgesetzt, es zu verlieren. Ich danke euch, für euer Verständnis. Und nun möchte Cerberon euch noch etwas mitteilen. Bitte, ihr habt das Wort!“
„Danke“ sagte er und fuhr fort. „Erstmal möchte ich mich nochmal bei ihnen allen bedanken, dass sie uns helfen, gegen das Shinyaku Imperium zu bestehen. Doch bevor wir in See stechen, möchte ich von jedem von euch noch wissen, warum er oder sie in die Schlacht ziehen will.“ „Aber Feng Shou hat doch entschieden, wer mitkommt und wer zu Hause bleibt.“ sprach Mai Teng. Cerberon antwortete darauf „Ja, sicher hat er das. Aber ich denke, dass jeder von euch froh ist, dass er gerade ihn erwählt hat, oder? Fangen wir doch vorne an. Euer Name war...ähm...Xi Li, ist das richtig? Was für Interesse habt ihr an der bevorstehenden Schlacht?“ Sie überlegte kurz und antwortete dann „Nun ja...so genau kann ich das nicht sagen. Ich beuge mich dem Befehl meines Vaters.“ Über diese Antwort schien Cerberon etwas überrascht zu sein. „Gut, wenn euch etwas eingefallen ist, dann sagt es mir. Machen wir weiter. Wie sieht es bei euch aus, Gan Rong?“
„Wißt ihr...ich und Feng Shou sind schon lange befreundet und schon seit ewigen Zeiten in der Armee. Wir haben viel zusammen erlebt, wie z.B. den Krieg gegen die Schatten damals und noch einige andere Dinge. Klar, dass ich meinem Freund auch bei diesem Feldzug hilfreich zur Seite stehen werde.“ sagte Gan Rong. Cerberon fuhr weiter fort mit Gan Song Sheng. Er brauchte gar nicht mehr zu fragen. Wir antworteten schon alleine.
„Mir wird nachgesagt, ich sei unfähig ein Heer zu führen, weil...ähm...wegen meinen heftigen Gefühlsausbrüchen. Ich bin froh, dass der Kommandant mir eine Chance gibt, allen das Gegenteil zu beweisen.“
Nun war Zhao Shi Bei an der Reihe.
„Es kursieren viele Gerüchte. Unter anderem auch, dass ich als Feng Shous potentieller Nachfolger gelte. Und hier bekomme ich die Gelegenheit mein noch weit entferntes Erbe anzutreten. Oder zumindest mich als würdig zu erweisen.
Der nächste war ich.
„Ich will in den Krieg ziehen, weil ich noch nie an einem aktiv beteiligt war. Wozu bin ich in die Armee eingetreten und habe so einen hohen Rang erworben, wenn ich nicht auch mal an einer Massenschlacht teilhaben darf? Der Name Hong Fu wird sich für ewig im Gedächtnis der Shinyakus einbrennen.“
Cerberon war sehr erstaunt über meine Antwort und ich konnte mir denken, was er gerade dachte. Einige Sekunden lang, starrte er mich an. Als ich ihn frech angrinste , kam er wieder zu sich.
„Äh...entschuldigt bitte, aber ich war gerade nicht ganz bei der Sache. Wo waren wir stehengeblieben?“ fragte der verwirrte Cerberon.
Feng Su war der Nächste.
„Für mich gilt das Gleiche, wie für Hong Fu. Da bin ich ganz seiner Meinung.“
Cerberon staunte echt nicht schlecht und sogar mein Vater wurde etwas rot. Ich glaube, er schämte sich für das, was wir gesagt hatten.
Chen Dong hat das Wort.
„Also ich...ich weiß nicht, ob ich ihnen wirklich nützlich sein kann. Irgendwie habe ich Angst vor dem Krieg und...fühle mich als General meiner Truppe im Angesicht des Krieges ein bisschen überfordert. Ich weiß, es hört sich jetzt merkwürdig an, aber ich fühle mich der ganzen Sache irgendwie nicht gewachsen. Aber da der Kommandant darauf bestand, werde ich mich seinem Befehl fügen.“
Chen Dong sah ängstlich und verzweifelt aus, versuchte es aber durch einen militärisch-ernsten Gesichtsausdruck zu kaschieren, was ihr nicht wirklich gut gelang.
Die letzte aus unserem Bunde war Mai Teng, oder wie wir sie auch mal nennen. Die Berserkerin.
„Ich will an dem Feldzug teilnehmen, weil ich das Imperium zerstören will. Ich werde jeden einzelnen Shinyaku Soldaten eigenhändig zur Strecke bringen. Ich werde sie zerfetzen, in Stücke hauen, niedermetzeln und den Offizieren werde ich die Köpfe abschlagen und als Trophäe mit zurücknehmen.“
Uns überraschte ihre Antwort nicht, da wir sie ja nicht anders kennen, doch Cerberon schien doch etwas geschockt. Naja...etwas ist wohl untertrieben.
Zum Abschluß noch der nächste Befehl des Kommandanten.
„(räusper) Okay, wenn alle Vorbereitungen jetzt beendet sind, legen wir ab!“
„JA!“ riefen wir alle laut, bis auf Chen Dong.
„Auf in Richtung des neuen Kontinenten!“ rief mein Vater.
Während wir uns alle auf das Flaggschiff, auf dem sich alle Offiziere aufhielten, begaben, wollte Cerberon noch einige Erklärungen von meinem Vater bezüglich seiner Entscheidungen.
„Sie haben da ja eine außergewöhnliche Truppe zusammengestellt. Warum gerade die?“ fragte er lächelnd. Vater wußte sofort, worauf er hinauswollte.
„Hm...ich weiß schon, worauf sie ansprechen, aber ich will es ihnen gerne erklären. Bei meiner Tochter bin ich mir selbst nicht so ganz sicher...“
Er und Cerberon gehen gemeinsam zum Hafenbecken und schauen auf das weite, blaue Meer.
„Mein Sohn hat mir so eine Predigt gehalten, da mußte ich sie einfach beide mit auf die Liste setzen. Aber bei Hong Fu hat das noch nen anderen Grund. Hong Fu hält Krieg für einen lustigen Zeitvertreib, ein nettes Gemetzel vor dem Schlafengehen, aber das ist eben nicht der Fall. Ich nehme ihn mit, damit er die ganze Seite des Krieges kennenlernen kann. Selbiges gilt auch für meinen Neffen Feng Su. Er ist vom gleichen Schlag wie mein Sohn. Dann hätten wir noch Gan Song Sheng. Ihr könnt nicht wissen, wie schlimm es manchmal mit seinen Gefühlsausbrüchen ist. Mal kriegt er einen totalen Lachkrampf, oder mal flennt er wie ein Wasserfall. Und wenn er wütend wird...oh, dann wird`s gefährlich.“
„Warum ist er dann zu einem General befördert worden?“ fragte Cerberon
„Wißt ihr...da hab ich mich wohl von meinem alten Freund an Rong etwas bequatschen lassen. Ihm kann ich einfach nichts abschlagen. Er sagte mir, er habe das Zeug dazu und ich wollte meinem Freund diesmal einen Gefallen und Gan Song Sheng auf die Probe stellen. Ich hoffe er enttäuscht uns nicht. Ja, dann hätten wir noch Zhao Shi Bei, Chen Dong und Mai Teng. Zhao Shi Bei ist mein Hoffnungsträger. Wie ihr bereits erfahren haben solltet, wird er als mein Nachfolger angepriesen. Zurecht, wie ich finde. Bei den taktischen Kampfübungen geht er meistens als Sieger hervor. Ich kann euch sagen...Zhao Shi Bei ist wahrlich Gold wert und das kann er uns jetzt auch im realen Leben beweisen. Hm...Chen Dong ist ein schwieriger Fall. Normalerweise ist sie eine sehr zuverlässige Generälin, doch ihr fehlt es manchmal noch an der nötigen Portion Selbstvertrauen. Ich weiß, was sie fühlt. Vor meiner ersten Schlacht hatte ich auch Angst, aber wenn man das alles mal miterlebt hat, legt sich die Angst. Sie habe ich ausgewählt, damit sie mehr Selbstvertrauen bekommt und sich ihrer Fähigkeiten bewußt wird.“
"Und was ist mit dieser...brutalen...?" Fragt Cerberon zögerlich
Feng Shou lacht und antwortet: "Ich weiß, sie finden ihr Verhalten etwas... gewöhnungsbedürftig, aber sie müssen wissen....Mai Teng ist ein wahrer Berserker. Wenn sie richtig in Fahrt kommt fühlt sie keinen Schmerz und walzt die Gegner fast schon alleine nieder. Ich bin sicher, dass könnte für uns ein Vorteil sein."
Cerberon lächelt "Ja, wahrscheinlich schon."
Feng Shou klatscht einmal kurz in die Hände, atmet tief durch und sagt zu Cerberon
"Gut, dann hätten wir ja alles geklärt. Gehen wir nun auf unser Flaggschiff. Dann können wir endlich ablegen."
Cerberon nickt und beide begeben ich auf das Flaggschiff, wo alle Offiziere untergebracht sind. Einige Minuten später legt die riesige Flotte ab Richtung Gaia Nova.
 



 
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