Im British Museum

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Myrvin wartet schon vor dem British Museum.
Auf den ersten Blick scheint er kaum verändert. Ein kurioses Männlein mit einem graumelierten Bärtchen, das ihn jedoch keineswegs alt, sondern eher zeitlos erscheinen lässt, und einem immer unerwarteten, irgendwie hexenhaften Kichern, das auch ein wenig maliziös klingt.
Da ich aus alter Gewohnheit wie selbstverständlich davon ausgegangen bin, dass er sich freuen würde mich wiederzusehen, erfüllt es mich überrascht mit leichtem Unbehagen, so ich meine, schon bei der Begrüßung den maliziösen Beiklang seines Lachens zu vernehmen.
Tatsächlich stellt sich im weiteren Verlauf unserer Begegnung allzu bald heraus, dass mein erster Eindruck mich nicht getäuscht hat und Myrvin heute ungnädig gestimmt ist. Bin ich zwar eigentlich nicht die Ursache seiner Gram, so muss ich nun doch herhalten als Auffangbecken seines geballten Unmuts.
Sein Professor hat das Ergebnis seiner zeitaufwändigen, mühevoll zu Ende gebrachten Doktorarbeit nicht gebilligt, hat viel auszusetzten gehabt. Was das im Endeffekt heißt? Ich kann es seinem nicht enden wollenden Wortschwall nicht entnehmen, so sehr und zahlreich die Worte auch auf mich zu und über mich hinwegrollen. Vermutlich hat er einfach nicht bestanden und muss nun trotz aller seiner Mühen die Ehre der Doktorwürde zukünftig entbehren.
Seine Enttäuschung verstehe ich gut. Allerdings bin ich nun meinerseits enttäuscht, dass sich gleich von Anfang an so eine dunkle Wolke über unser Wiedersehen breitet, auf das ich mich so sehr gefreut habe, und gleichzeitig spüre ich ein bekanntes Unbehagen, das in Myrvins Beisein schon des Öfteren in mir geklungen hat und in mir die Ahnung eines zweiten, unheimlicheren Gesichts sät, das hinter Myrvins gut gestimmter Fassade nicht selten hervorblitzt und mich nun für einen Moment auf eine längst vergangene Erfahrung zurückblicken lässt:

„Yes, we´re talking about sex, Sofie!“
Erst in diesem Moment wurde ich der Seltsamkeit der Situation gänzlich gewahr: Myrvin lag ausgestreckt, wenn auch angezogen, auf dem Bett in seinem kleinen Wohnheimzimmer, und ich saß auf einem Stuhl daneben. Soeben hatte er mir ausführlich von seinen Eheproblemen berichtet, mit düsterer Wolke über der Stirn, und beendete nun seine Ausführungen mit diesem Satz. Ich spürte, wie ich innerlich erstarrte und sich leise Panik breitmachte. Plötzlich wurde mir die Absurdität der Situation bewusst: Ich war eine 24-jährige und, wie ich nun ärgerlich erkennen musste, naive junge Frau, er ein sonderliches kleines Männlein, nicht wirklich durchschaubar, bestimmt in seinen frühen Vierzigern. Die Situation, die uns hierhergebracht hatte, hatte sich zuvor in der großen Gemeinschaftsküche abgespielt, wo ich in Gesellschaft einiger anderer HausbewohnerInnen lachend und belanglose Unterhaltung pflegend mit der Zubereitung meines warmen Abendessens beschäftigt war. Mit düsterer Mine und zielstrebig kam auf einmal Myrvin auf mich zu, blieb direkt vor mit stehen und adressierte brüsk sein Anliegen:
„I need a private word with you, Sofie.“
Es klang sehr fordernd und vereinnahmend, und damit auch ein wenig unverschämt, dass er tatsächlich zu erwarten schien, dass ich hier und jetzt alles stehen und liegenlassen würde, eine Tatsache, der ich Rechnung trug, indem ich ihm mit einem belustigt-verständnislosen Blick begegnete, während ich mit einer Geste zu verstehen gab, seine Aufmerksamkeit auf die laufende Situation lenken zu wollen:
„I`m busy! Wir sind gerade beim Kochen!“
Wohl spürte ich tatsächlich so etwas wie Empörung darüber, wie sicher er sich anscheinend war, jederzeit mit meiner ungeteilten Aufmerksamkeit rechnen zu können. Aber war da nicht auch dieses andere Gefühl? Dieses Kribbeln, diese heimliche freudige Erregtheit in meinem Inneren: Er wollte mir etwas anvertrauen, oder genauer gesagt: Mir wollte er etwas anvertrauen, nur mir, er hatte mich auserwählt unter vielen.
Myrvin war sexuell für mich nicht interessant. Es war eher eine geistige Erregung, die aus der Interaktion mit ihm erwuchs, durch die interessanten Gespräche jenseits der Norm, aber auch, und vielleicht gerade dadurch, dass er mich als geeignetes Gegenüber für solche Gespräche betrachtete und auswählte, was mir zeigte, dass er mich auch ein Stück weit tatsächlich erkannte, und mir gewiss auch schmeichelte, da er mir dadurch den Status von etwas Besonderem, einer besonderen, außergewöhnlichen Person verlieh. Und dieser Umstand erregte mich tatsächlich auch sexuell.
Obwohl ich das Unheimliche in seiner Stimme wahrgenommen hatte, hatte die Rolle der Auserwählten für ein Vieraugengespräch etwas Verführerisches, und ich ließ mich auf eine Begegnung nach dem Abendessen in Myrvins privatem Zimmer ein.
Dort angekommen, sah ich mich unmittelbar in die Rolle der Vertrauten gedrängt, der zugemutet wurde, verständnisvoll und mit emotionaler Expertise zuzuhören, bis mich der besagte Satz aus Myrvins Munde aus meiner Verblendung weckte und ich unter einem schnellen Vorwand abrupt und panisch das Zimmer verließ.


Während ich weiterhin bemüht bleibe, interessiert und teilnahmsvoll zu wirken und gedanklich nicht zu weit abzudriften, stelle ich beschämt fest, dass ich eigentlich gar nicht weiß, worüber Myrvin seine Doktorarbeit geschrieben hat. Nicht nur das Thema stellt eine Unbekannte für mich dar, sondern das Fachgebiet selbst. War es nicht etwas aus dem Gebiet der Linguistik? Die Geschichte der Englischen Sprache? Oder habe ich das die ganze Zeit über nur angenommen, weil sich in unseren Gesprächen ein gewisses Interesse an dieser Thematik offenbart hat? Oder gar nur deswegen, weil mich selbst dieses Gebiet besonders interessiert – eine banale Projektion meiner eigenen Wahrnehmung?
Unmöglich, jetzt noch zu fragen. Warum habe ich dies in all der Zeit versäumt? Der Moment gibt Raum für Zweifel an der Echtheit unserer geistigen Verbundenheit: Besteht sie nur aus der gegenseitigen Übertragung unseres jeweiligen Inneren auf das Gegenüber, als Erfüllung des Wunsches, uns jeweils selbst genauer betrachten und bewundern zu können?
„Wollen wir hineingehen“? Myrvin hat sein Lamento fürs Erste beendet. Und ich versuche, möglichst unauffällig wieder aufzutauchen und hoffe, dass man mir meine geistige Abwesenheit nicht angemerkt hat.
Myrvin steuert zielstrebig die obligatorischen Sehenswürdigkeiten an: Als Erstes den Rosetta Stone – eines der wichtigsten Fundstücke, das die Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen ermöglicht hat – ein absolutes Muss für jeden Besucher.
Ob ich ihn schon einmal gesehen hätte? Nein? Aber ich sei doch schon einmal im British Museum gewesen? Wie das denn sein könne, dass ich dabei ausgerechnet am Rosetta Stone vorbeigekommen sei?
Ich nuschele etwas von undurchdringlichen Besuchertrauben vor dem beliebten Ausstellungsstück und merke gleichzeitig, wie meine Aufmerksamkeit bereits wieder abdriftet, noch bevor Myrvin zu dozieren beginnt. Es scheint kein guter Tag für uns beide werden zu wollen.
Aber gelesen hätte ich doch bestimmt vieles darüber?
Bereits aus den Tiefen meiner Versenkung schicke ich ein beschämtes „Nein“ auf die Reise und weiß nicht, ob es ihn in der Ferne noch erreichen wird.
Dennoch bin ich zuversichtlich, dass ich es schaffen werde, meinen Blick die ganze Zeit über fest an seine Lippen geheftet zu halten und dabei einen einigermaßen interessierten, freundlich-neutral lächelnden Gesichtsausdruck an den Tag zu legen, denn darin habe ich seit langem Übung in solchen Situationen.
Die Ladies of LLangollen. Sarah und Eleanor aus Irland. Wo sind ihre Kaffeetassen? Wird es mir gelingen, Myrvin zu gestehen, dass ich wegen der Kaffeetassen hier bin? Ich muss es schaffen, sonst gehe ich unverrichteter Dinge wieder hinaus, wann wird die nächste Gelegenheit sein, wann bin ich wieder in London und habe auch noch Zeit und Muße, es muss also jetzt sein, aber wie.
Nein, ich bin keine Keramikliebhaberin, oder jedenfalls ist das nicht der Grund, warum der Besuch des vielgerühmten British Museums neben dem Wiedersehen mit Myrvin für mich mit dem Wunsch verbunden ist, zwei Kaffeetassen aus dem 18. Jahrhundert betrachten zu dürfen.
Eigentlich geht es auch gar nicht so sehr um die Kaffeetassen, sondern vielmehr um die Besitzerinnen, obwohl ich tatsächlich damit rechne, dass die Kaffeetassen selbst auch etwas ausstrahlen von der Ruhe, der gelassenen Lebensfreude und der Zufriedenheit mit einem selbst gewählten, unangepassten und dennoch unaufgeregten Leben, die ich nach meinen derzeitigen Eindrücken bei den beiden Frauen vermute.
Vielleicht, wenn ich seine Auswahl zunächst akzeptiere und ausreichend würdige, vielleicht kann ich dann mein naives Interesse anmelden, doch wie soll das gehen mit dem Würdigen, da ich längst den Anschluss an Myrvins Ausführungen verpasst habe und nichts dazu zu sagen weiß. Eine angemessene Würdigung kommt wohl ohne inhaltlichen Bezug nicht aus, eine platitüdenhafte, allgemeine Bekundung meiner Bewunderung für seine Gelehrtheit würde weder seinem Format, noch der Qualität unserer intellektuellen Beziehung gerecht.
„Gehen wir zu den Kaffeetassen?“, frage ich unvermittelt und in Ermangelung meines Panzers, den ich selbstvergessen kurz vorher abgelegt habe. Doch bevor mich noch der Schreck über meine plötzliche Schutzlosigkeit erfassen kann, trifft mein Blick auf Myvins erfreutes Lächeln:
„Die Ladies of LLangollen? Du kennst sie? Was weißt du über sie?“
Die Überraschtheitsstarre hält mich einen Moment lang gefangen und sorgt gleichzeitig dafür, dass ich vergesse, mich von der Frage nach meinem Wissen in die Enge getrieben zu fühlen. Stattdessen lächle ich unwillkürlich zurück, vergesse allerdings, Myrvins Frage zu beantworten.
Ungeachtet dessen hält er mit freundlichen Augen den Blickkontakt und leitet mich mit einer einladenden Geste in die entgegengesetzte Richtung. „Die Tassen sind oben, wir müssen hier lang“, und nach einer kurzen Pause: „Eigentlich wurde aber gar kein Kaffee daraus getrunken, sondern heiße Schokolade, „Chocolate“. Man sieht das an den zwei Henkeln. Aber schau sie dir selbst an.“ In Erwartung weiterer belehrender Ausführungen blicke ich Myvin misstrauisch schräg aus dem Augenwinkel an, werde aber angenehm enttäuscht: Den Rest des Weges verbringen wir schweigend. Auch, als wir bei den Tassen angekommen sind, äußert Myrvin nicht mehr als ein demonstratives „Hier“.
Die Tassen halten sofort meinen Blick gefangen. Weniger wegen der darauf verewigten Motive – auf der einen Tasse erkennt man den Landsitz Plas Newydd der beiden Ladies Eleanor und Sarah auf Llangollen, auf der anderen das aus zwei Rauten bestehende Wappen des Hauses – sondern vielmehr aufgrund des warmen Scheins der rautenförmigen Goldverzierungen, mit denen sowohl die Tassen, als auch die Innenseite ihrer jeweiligen, sie fürsorglich auffangenden Untertasse, überzogen ist, und der anmutig geschwungenen beidseitigen Henkel, an denen sich die Finger der beiden Ladies festgehalten haben müssen, wenn sie genießerisch die dampfende Schokolade an ihre Lippen führten.
Ganz besonders faszinieren mich die Tassen jedoch aufgrund der Deckel, die ihnen aufgesetzt sind und den jeweiligen Inhalt als Geheimnis erscheinen lassen. In Gedanken führe ich meinen Zeigefinger vorsichtig durch den porzellanenen Ring am oberen Ende eines der Deckel und nehme diesen – denjenigen auf der Tasse mit dem Haus – herunter und tauche sogleich ab in deren Tiefen, in der das Leben einer der Ladies (ist es Eleanor, die Ältere oder Sarah, die Jüngere?) eingefangen und für die Nachwelt aufbewahrt zu sein scheint. Im Inneren angekommen, treffe ich auf Eleanor und Sarah in ihrer Bibliothek. Eine freundliche, wohltuende Ruhe erfüllt den Raum. Man hört neben Sarahs ausdrucksvoll intonierender Stimme, während sie Eleanor aus einem Buch vorliest, nur das sanfte Rauschen des Windes bei seinem Streifzug durch die spätsommerlichen Blumen und Gräser des den Landsitz umgebenden Gartens durch die halboffene Verandatür. Da bin ich also und habe so viele Fragen. Einen Moment lang erwäge ich, mich dazuzugesellen, auf dem freien Lehnstuhl Platz zu nehmen, der einladend dasteht, als würden die beiden mich erwarten. Hier könnte ich mich nun hinsetzen und all meine Fragen stellen. Entsprechend meiner Natur entscheide ich mich jedoch dazu, in der Zuschauerrolle zu verharren.
Und so blicke ich auf die Szene und frage mich:
Wie kamen die beiden Frauen wohl zusammen? Was bewog sie dazu von Irland nach Wales zu fliehen? Wie gelang es ihnen, ein glückliches Leben in Frieden und Freiheit miteinander und abseits der gängigen gesellschaftlichen Konventionen und Zwänge zu leben? Woher nahmen sie die innere Ruhe und Sicherheit, dass es richtig für sie war so abgeschieden und unkonventionell zu leben? Wie gelang es ihnen, sich selbst zu genügen? Stritten sie sich manchmal? War die Ruhe und Zufriedenheit, die überliefert ist, tatsächlich der Geist, der auch über ihrer Beziehung schwebte? Wovon lebten sie eigentlich? Und wäre es möglich, ein solches Leben heute zu führen? Einen Moment lang fühle ich mich versucht, nun doch in die Szene hineinzutreten um irgendwie in Erfahrung zu bringen, ob es sich bei der Beziehung der beiden um eine erotische Liebesbeziehung handelte. Da fällt mir sofort ein, dass Anne Lister diesen Versuch 1822 bereits einmal unternommen hat und gescheitert ist. Diesbezüglich unverrichteter Dinge, doch erfüllt von der Anmut der Szene, werfe ich noch einen letzten Blick auf das Glück der beiden unkonventionellen Ladies, bevor ich langsam wieder aus der Versenkung auftauche.
Nach meiner Rückkehr aus der Kaffeetasse erwäge ich nicht einen Moment lang, Myrvin mit meinem Fragenkatalog zu konfrontieren. Sicherlich wäre er dazu in der Lage, zu einigen Fragen faktisches Hintergrundwissen zu liefern. Doch das würde meine Fragen nicht beantworten. Trotzig und verschlossen wende ich mich Myrvin zu und werde erstaunt gewahr, dass seine Augen mit offenem, interessiertem Blick auf mich gerichtet sind.
„Was sagst du dazu?“, höre ich ihn fragen.
Überfordert von der plötzlichen Offenheit seiner Fragestellung und etwas beschämt, dieses Mal nicht meiner vermeintlich mangelnden Bildung wegen, sondern weil ich Myrvin, den ich doch so lange zu kennen glaube, zwar Wissen, doch so wenig Neugierde und Weltverständnis zugetraut habe, schweige ich zunächst. Myrvin hat plötzlich seine Geduld wiedergefunden und schweigt ebenfalls, abwartend.
„Ich denke, es ist beneidens- und bewundernswert, wie die beiden es schaffen, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten und zu leben, und das jenseits jeglicher gesellschaftlicher Konvention“, antworte ich schließlich, krampfhaft bemüht, das, was mich an Gedanken und Empfindungen in Bezug auf die Ladies gefangen hält, mit Worten für eine gesellschaftlich relevante Diskussion gebrauchsfertig zu machen. Was herauskommt, ist erwartungsgemäß armselig. Entsprechend scheint der Spott nicht lange auf sich warten zu lassen: „Beneidens- und bewundernswert, ja?“ Myrvin lässt seinen für ihn typischen Chuckle hören, aber seine Augen zwinkern wohlwollend.
Es gelingt mir, den Blickkontakt zu halten und einfach nur mit „Ja“ zu antworten. Myrvins Gesichtszüge werden wieder ernst. „Heute sollte das ja selbstverständlich sein …“, äußert er dann, fügt jedoch hinzu: „… ist es aber nicht.“

Als ich später alleine mit der Northern Line ab Tottenham Court Road Richtung Süden fahre, rekapituliere ich, wie das Gespräch weiterging: „Hier in Großbritannien ist Gayness ja schon länger ein offen gelebter Teil der Gesellschaft als auf dem Kontinent, habe ich mir sagen lassen.“, fügte Myvin hinzu.
„Kann sein“, gestand ich nachdenklich zu. „Mir ist jedenfalls auch schon aufgefallen, dass einige Leute hier schon vor Jahren sehr offen darüber geredet haben. Als ich zum Beispiel während meines Studiums eine Freundin auf eine Party südlich von London begleitete, kam ich mit einem jungen Mann ins Gespräch. Er war mir sofort äußerst sympatisch und ich freute mich, dass er mir so viel Aufmerksamkeit schenkte. Ganz beiläufig erwähnte er dann seinen „Boyfriend“, wie eine Selbstverständlichkeit. Ich war damals vor den Kopf gestoßen, weil ich damit einfach nicht gerechnet hatte. Bei uns wurde zu der Zeit noch nicht so offen und selbstverständlich über diese Dinge gesprochen.“
Myrvin`s Chuckle wurde intensiver und maliziöser. „Soso, da hat es dir dann deine Träume zerschlagen, poor Sofie …!“ „Well …“ Ich ärgerte mich ein wenig, so offen gewesen zu sein, und versuchte, das Boot in ruhigere Gewässer zurückzuschiffen: „Aber denkst du denn, dass es darum bei den Ladies of LLangollen geht? Um Gayness? Um Sexualität? Wäre das nicht zu einfach?“ „Das Leben ist manchmal sehr einfach, Sofie.“
Nächster Halt: Embankment. Miiiiind the Gaaap!
„We´re talking about sex, Sofie“, hallte es in meinem Inneren wider. Doch in der Gewissheit, die Sicherheit des öffentlichen Raumes zu genießen und mit der Aussicht auf ungetrübte intellektuelle Zweisamkeit, schob ich den Gedanken beiseite.
 

Matula

Mitglied
Was für ein romantischer Ausflug in die Vergangenheit. Ich bin Myrvin und Sofie sehr gern gefolgt.

Schöne Grüße,
Matula
 
Das freut mich sehr, wenn es dir gefallen hat! Die Szene im British Museum spielt ja im Jetzt, aber es gibt die Rückblende zur Situation in Myrvins Zimmer und das kurze Abtauchen in die Tasse, wo Sofie die vergangene Welt der Ladies vorfindet - meintest du das mit "Ausflug in die Vergangenheit?
 

Matula

Mitglied
Ja, das habe ich gemeint, aber auch den Besuch im Museum selbst, wo ja die Vergangenheit konserviert wird. Die Gegenwart tritt aus meiner Sicht in den Hintergrund, weil Myrvin und Sofie nur mehr wenig gemeinsam haben.

Schöne Grüße,
Matula
 



 
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