Im Bus

semmel16

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Bodo schiebt und schubst seinen Cellokasten durch den engen Gang des Stadtbusses. Wenn er dabei ins Stocken gerät, weil sein Instrument mal wieder am ausgestellten Fuß eines Mitreisenden hängen bleibt, möchte er am liebsten laut fluchen. Doch dafür fehlt die Kraft.
Warum musste beim Einsteigen in den Bus der Griff seines Cellokastens die zugegebenermaßen schon längere Zeit lockeren Schrauben frech von sich werfen? Jetzt bleibt Bodo nichts Anderes übrig, als den Kasten auf dem Boden vor sich her zu wuchten. Zum Tragen desselben unter dem Arm fühlt sich Bodo zu alt und schwach.
Endlich findet Bodo eine freie Stelle im hinteren Teil des Busses, an der er sich und sein Instrument so platzieren kann, dass beide nicht beim nächsten Bremsen umstürzen.
Nun kann Bodo endlich über das Ziel seiner Reise nachdenken. Ziel?
Wollte er zu einem Konzert, für das er gebucht worden war? Wollte er nach Hause fahren nach dem Auftritt bei einem musikalischen Ereignis? Wenn er doch nur die Spur einer Erinnerung hätte.
Bodo schaut verwirrt um sich. Er fängt an zu schwitzen, und sein Atem geht schneller, wie auch der Schlag seines Herzens.
Um sich herum sieht er nur Fremde, die durch ihn hindurch schauen oder sich betreten zur Seite drehen.
Der Blick aus dem Bus heraus in die aufkommende Dunkelheit eröffnet ihm keine Erkenntnis. Häuser und Straßen scheinen einer fremden Stadt zu entwachsen.
 
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steyrer

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Hallo!

Eine sehr reizvolle Miniatur mit viel zu vielen Füll-, Eigenschaftswörtern und Einschüben. Die ersten zwei Sätze als Beispiel: „Bodo schiebt und schubst seinen schwarzen Cellokasten missmutig durch den engen Gang des Stadtbusses. Wenn er dabei ins Stocken gerät, weil sein Instrument mal wieder am ausgestellten Fuß eines Mitreisenden hängen bleibt, und das geschieht alle paar Meter, möchte er am liebsten laut fluchen.“

Die Farbe ist unwichtig. Dass Bodo missmutig ist, geht auch sonst aus dem Text hervor. Wenn er „mal wieder […] hängen bleibt“, ergeben sich die paar Meter von selbst.

Liebe Grüße
steyrer
 

semmel16

Mitglied
Hallo lieber steyrer,

vielen Dank für deine Vorschläge. Ja, ich bin mir bewusst, dass ich zu viele Füllwörter verwende. Ich denke halt oft, dass es anschaulicher wird und man die Befindlichkeiten des Protagonisten so besser versteht.
Wenn ich diesen Text jetzt korrigieren möchte, muss ich das dann oben tun oder ihn nochmal neu schreiben? (habe ich auf meinem PC schon gespeichert )

Viele Grüße
semmel16
 

steyrer

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Du kannst es oben tun. Einfach auf „Bearbeiten“ klicken und den Text durch den neuen ersetzen.

LG
steyrer
 



 
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