im dezember

4,50 Stern(e) 4 Bewertungen

halblicht

Mitglied
die sparen sich
die nerven
blank
der wahnsinn
von angeboten
ausgenommen
an der kasse
kommt die quittung

draußen brennen
fünfzehntausend watt
das dunkle aus der nacht
und die plakate reden
von der krise und
davon wie knapp
doch alles sei

es ist das letzte
kleine stück
auf dem zahnfleisch
geht das jahr da
trägt man masken
nur zuhause wo
am tannenbaum
ein letzter rest
lametta
hängt zum fest
der liebe nachbar
sich im dachstock auf

ein glück ist mein geburtstag
im dezember
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo halblicht,

das ist ein sehr energisches Gedicht, zumindest spüre ich dies beim Lesen. Man hat das Gefühl, ein Gedicht aus der Kriegszeit zu lesen und merkt dann, dass es sich um eine Inventur der Gegenwart handelt.

Der Text bietet eine interessante Form, beinahe wie eine dreigliedrige Klimax mit ihrem Höhepunkt im Selbstmord des Nachbarn. Stilistisch hervor stechen die zahlreichen (und gut gesetzten) Enjambements und Apokoinus.

Allein die letzten beiden Verse sagen mir nicht so zu, irgendwie nehmen sie die Spannung des Gedichtes weg und wirken ein bisschen karikaturesk. Vielleicht könntest du stattdessen als Pointe etwas mit Jesu Geburt oder Weihnachten schreiben, aber das ist nur eine Idee.

Wie dem auch sei, in meinen Augen ist das ein starkes Gedicht!

Liebe Grüße
Frodomir
 

halblicht

Mitglied
Hallo Frodomir,

ich freue mich stets wenn du bei mir vorbeischaust, deine Eindrücke sind sehr aufschlussreich.

Das Apokoinu ist ein interessantes Stilmittel das ich schon oft bei anderen gelesen, selbst jedoch selten benuzt habe. Mit Enjambments hingegen habe ich etwas mehr Erfahrung.

Die letzten Verse kann ich nicht ändern, auch wenn ich mittlerweile andere Ideen hätte und deinen Einwand teile, bin ich etwas eigen wenn es um nachträgliche Änderungen geht. :)

Ich sehe auch nicht welchen positiven Einfluss ein Ändern (Verschleiern) von Schwächen in bereits eingestellten Texten auf meinen literarischen Fortschritt haben könnte.

Vielen Dank für Lob und Kritik, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Liebe Grüße
halblicht
 

halblicht

Mitglied
Hallo Outymier,

freut mich, dass es dir gefallen hat.

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

Liebe Grüße
halblicht



Hallo petrasmiles,

auch dir ein Danke fürs Reinschauen und Kommentieren, schön hats dir gefallen.

Liebe Grüße
halblich
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo halblicht,

vielen Dank für deine Antwort. Dort fragst du:

Ich sehe auch nicht welchen positiven Einfluss ein Ändern (Verschleiern) von Schwächen in bereits eingestellten Texten auf meinen literarischen Fortschritt haben könnte.
Offensichtlich betrachten wir die Sache von verschiedenen Standpunkten. Der literarische Fortschritt ist freilich nichts, was man aus den Augen verlieren sollte und dabei ist es gewiss gut, seine Schwächen anzuerkennen, um an diesen zu arbeiten. Aber darüber hinaus ist, zumindest für mich, jeder Text auch ein eigenes Kunstwerk, welches es verdient, in der bestmöglichen Variante seiner selbst betrachtet zu werden. Dies ist der Grund, weshalb ich denke, dass eine nachträgliche Änderung, sollte sie das Werk verbessern und in einem gewissen Rahmen bleiben, durchaus ratsam sein kann.

Übrigens möchte ich mich noch herzlich für deine netten Worte und die Bewertung zu meinem Keltengedicht bedanken. Ich wollte den Thread aber nicht extra noch mal hochholen, deswegen hoffe ich, es ist in Ordnung, wenn ich dies hier ergänze.

Liebe Grüße
Frodomir
 

revilo

Mitglied
das erinnert mich nur vom schluss her an fauser...es liest sich holprig und sperrig, schmiegt sich nicht an und um den leser....und gerade das macht es lesenswert.......
 

Mimi

Mitglied
Grüß Dich, halblicht,
für mich hätte das Gedicht die letzten zwei Zeilen nicht unbedingt gebraucht ... sie fallen etwas "aus dem Rahmen".
Aber vielleicht ist genau das Deine Absicht gewesen ...

Gruß
Mimi
 



 
Oben Unten